Abenteuer Wald: Die Nachtwanderung

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Die Geschichte über die Nachtwanderung scheint zunächst etwas gruselig, hat dann am Ende jedoch eine völlig unerwartete Wendung. Ihr wollt ebenso eine kleine Nachtwanderung unternehmen und dazu ein paar Dinge vorbereiten.

Die Begrüßung

Ihr trefft euch am Abend in eurem Gruppenraum und begrüßt die Kinder recht herzlich. Berichtet ihnen nun davon, dass ihr heute eine Nachtwanderung unternehmen wollt, ihr aber vorab noch ein paar Dinge vorbereiten wollt. Fragt in die Runde, was sie meinen, was ihr für eine Nachtwanderung alles braucht.

Zum einen ist da natürlich Licht, in Form von Taschenlampen, damit ihr euch im Dunkeln auch orientieren könnt. Falls ihr nicht in einen Wald geht, könnt ihr mit den Teilnehmer*innen auch Fackeln vorbereiten und diese als Lichtquelle nutzen. In einem bewaldeten Gebiet ist das allerdings nicht sehr ratsam, da ein Brandrisiko, besonders zu trockenen Zeiten, besteht. Auch Laternen können im Vorfeld gebastelt werden, mit denen ihr euch dann im Dunkeln zurechtfinden könnt.
Neben einer Lichtquelle braucht ihr natürlich auch noch Wanderlieder und die studiert ihr zusammen ein, um sie später bei eurem Marsch gemeinsam zu singen.

Vorlesen der Kurzgeschichte

Bevor es dann aber gleich mit der Nachtwanderung losgeht, lest ihr den Kindern noch die Geschichte von Lea, Alyssa und Patrick vor und beantwortet offene Fragen. Wenn jemand von den Teilnehmer*innen ebenfalls eine gruselige oder auch lustige Geschichte kennt, darf er sie gern bei eurer Wanderung erzählen.

Die Nachtwanderung

Es ist Freitag Abend und Lea und Patrick laufen gemeinsam zum Haus ihrer Freundin Alyssa. Die Beiden sind aufgeregt, weil heute ein ganz besonderer Tag ist. Alyssas großer Bruder Simon hat versprochen, die Freunde auf eine Nachtwanderung in den Wald mitzunehmen. “Meinst du, wir treffen heute Wölfe?” fragt Lea aufgeregt. “Ich glaube nicht, aber vielleicht treffen wir ja einen Hirsch oder einen Fuchs!” antwortet Patrick. Die beiden Freunde unterhalten sich angeregt, bis sie das Haus von Alyssas Familie erreichen. Alyssa öffnet ihnen die Tür und die Kinder setzen sich ins Wohnzimmer, um auf Simon zu warten. Nach einer Weile kommt Simon mit seinem Freund Sebastian ins Zimmer. “Hallo, seid ihr bereit für eine gruselige Nachtwanderung?” begrüßt Alyssas älterer Bruder die Kinder. Diese kichern und stehen schnell auf, um in ihre Schuhe und Jacken zu schlüpfen. Simon packt eine große Taschenlampe ein. “Wir werden im Dunkeln laufen, aber für den Notfall nehme ich die Lampe mit. Ich will ja nicht, dass einer von uns von einem Wolf gefressen wird!” scherzt er. Die Gruppe verlässt das Haus und läuft im Mondschein in Richtung Wald. Es ist ein kühler Herbstabend und es geht ein leichter Wind. Als sie den Wald betreten, hören sie eine Eule rufen. “Die Eule grüßt uns!” sagt Lea aufgeregt. “Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte.” sagt Simon. “Vor langer, langer Zeit wohnte in diesem Wald ein einsamer, alter Mann in einer Hütte. Er wohnte fernab von den Menschen und wurde nur selten gesehen.” Simon macht eine Pause, als sie auf einen schmalen Pfad einbiegen. “Während des Vollmonds hörten die Bewohner der Stadt häufig Wolfsgeheul aus dem Wald. Viele Menschen glaubten, dass die Geräusche vom Grundstück des Mannes kamen. Eines Abends machte sich eine Gruppe von Kindern auf den Weg zur Hütte des Mannes.” Erneut hören die Freunde eine Eule im Wald rufen. “Simon, mach uns bitte keine Angst!” sagt Alyssa. Simon lacht nur und erzählt weiter. “Als die Kinder in den Wald kamen, hörten sie das bedrohliche Wolfsgeheul. Es war Vollmond, genau wie heute. Sie liefen dennoch weiter zur Hütte des Mannes.” Simon macht eine lange Pause. Für eine Zeit sind nur die Schritte der Freunde und das Sausen des Windes zu hören. Nach einer Weile erzählt er weiter: “Als sie an den Gartenzaun kamen, sahen sie, dass auf dem Stuhl des alten Mannes ein Wolf saß. Sie rannten schnell in die Stadt und erzählten ihren Eltern, dass der Mann ein Werwolf sei. Seitdem traute sich niemand mehr in die Nähe des Hauses.” Lea, Alyssa und Patrick brechen in Gelächter aus. “Ein Werwolf, ist klar. Da hast du dir aber eine lustige Geschichte ausgedacht!” sagt Lea. Plötzlich ist aus der Ferne ein Winseln und Heulen zu hören. Die Gruppe bleibt wie versteinert stehen. Selbst Simon und Sebastian bekommen es mit der Angst zu tun. Das Geheule wird immer lauter. Die Freunde hören leichte Schritte im Unterholz, die auf sie zukommen. Sie wollen bereits weglaufen, als Alyssa plötzlich sagt: “Wartet mal, das ist kein Wolf! Simon, schalte die Lampe an!” Simon richtet den Lichtpegel auf das Tier, das sich der Gruppe nähert. Und tatsächlich – vor ihnen steht ein kleiner Hund, der sich im Wald verlaufen hat. “Das ist der Hund von meinen Nachbarn! Er ist gestern entlaufen und sie haben ihn überall gesucht!” sagt Patrick aufgeregt. Das kleine Tier kommt schwanzwedelnd auf die Gruppe zu. Die Freunde nehmen den Hund mit, um ihn zu seinen Besitzern zu bringen.

Spiel zur Aktivierung

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Um euch für die Nachtwanderung aufzuwärmen, spielt ihr gemeinsam vorab noch ein kleines Spiel. Dazu bekommt jede*r die Doppelseite einer Zeitung und nun müssen sie auf euer Kommando gegen diese Zeitung laufen und durch den Gegenwind verhindern, dass die Zeitung herunterfällt. Es muss sich also durchgehend bewegt werden, damit das Papier nicht zu Boden fällt.
Wer am längsten die Zeitung an dem Körper halten kann, gewinnt die Runde. Ihr könnt dann natürlich noch weitere Runden spielen, allerdings sollten die Mitspieler*innen noch genügend Energie für gleich haben, wenn ihr euch dann auf die Nachtwanderung begebt.

Haupt-Aktion: Unsere eigene Nachtwanderung

Zieht euch ein festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung an. Auch eine Warnweste ist hilfreich, wenn ihr euch zunächst noch an bzw. auf einer Straße bewegt. Singt zusammen eure Lieder, verteilt in einem Wald angekommen die Taschenlampen und lauscht nun den Geräuschen der Nacht, während ihr durch den Wald lauft.
Denn besonders in der Natur sollte kein Krach mehr gemacht werden, sondern sich auf die Klänge des Waldes konzentriert werden. Erzählt euch nun die Geschichten, aber achtet darauf, dass sie nicht zu gruselig sind und sich dennoch alle Teilnehmer*innen wohl und sicher fühlen.

Versucht herauszufinden, welche Tiere ihr noch beobachten könnt und welche Geräusche ihr in der Nacht hören könnt und ordnet diese zu. Wie würdet ihr reagieren, wenn vor euch plötzlich ein kleiner Hund stehen würde sowie es bei den Kindern in der Geschichte der Fall war?

Abschlussziel und Verabschiedung

Macht euch nach der Nachtwanderung wieder auf den Heimweg, um hier zum Schluss noch mal zu reflektieren, wie es allen während der Wanderung durch den Wald ergangen ist. Gab es gruselige Momente? Habe sie etwas über die Natur in der Nacht lernen können, was sie vorher noch nicht wussten?
Bedankt euch dann für diese aufregende Stunde und entlasst die Kinder bis zum nächsten Mal nach Hause.

Materialien:
– Taschenlampen (ggf. Materialien für Fackeln/ Laternen)
– alte Zeitung

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Daniel
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Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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Daniel
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