20 Reflexions-Methoden für Kinder und Jugendliche

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Mit diesen Reflexions-Methoden könnt Ihr die Gruppenstunde sinnvoll abschließen

Die Reflexion stellt auch in den Gruppenstunden eine wichtige Methode dar um zu erkennen, welche Dinge positiv angenommen wurden oder wie Verbesserungen angegangen werden können. Bewertungen sind für euch wichtig, denn nur so könnt ihr erkennen, ob ihr die richtigen Maßnahmen erfolgreich umgesetzt habt. Daher solltet Ihr die Stunde noch einmal Revue passieren lassen. Sowohl die eigene Handlungsweise im pädagogischen Sinne, lässt sich dabei aufarbeiten und analysieren, als auch der Gemütszustand der Teilnehmer verstehen. Ihr könnt verschiedene Methoden anwenden, um das Ziel zu erreichen. Wir stellen euch an diesem Punkt einige Reflexions-Methoden vor, die euch als Inspiration für mögliche Aufarbeitungen dienen können.

1. Analyse des Energiepegels am Ende der Gruppenstunde

Wenn Ihr eine einfache Methode zur Reflexion verwenden möchtet, die sowohl Kinder, als auch Jugendliche gleichermaßen verstehen, könnt ihr das Messen des Energiepegels einführen. Ein unsichtbarer Energiepegel soll dabei anzeigen, wie viel Kraft die einzelnen Teilnehmer am Ende der Stunde noch besitzen oder wie fordernd die Gruppenstunde für die einzelnen Personen war. Dabei kann das Messen des Energiepegels grafisch dargestellt werden. An einer Tafel oder Flipchart zeichnen die Kinder oder Jugendlichen ihr persönliches Empfinden ein. Dies kann eine Skala von 1 bis 10 darstellen oder lediglich eine bestimmte Farbe. Eine andere Möglichkeit ist es, die Hand ausgestreckt in die Luft zu halten und den Abstand von Hand zu Boden zu nutzen, um den Energiepegel zu bestimmen. Der Gruppenleiter sollte dabei selbst die erste Person sein, die den Energiepegel darstellt.

2. Bewegungsanalyse in der Gruppe

Die Reflexion kann auch mit der Ausführung von Bewegungsabläufen für alle eine gute Möglichkeit sein, die Gruppenstunde ausklingen und Revue passieren zu lassen. Dabei wird der Reihe nach eine Person ausgewählt, die mit Ihrer Körperstellung aussagen soll, wie sie die Stunde empfunden hat. Die anderen Teilnehmer müssen die Körperfigur nachmachen und versetzen sich auf diese Weise in das Empfinden des Teilnehmers oder der Teilnehmerin. Anschließend wird die Figur erklärt und darüber gesprochen, ob und inwieweit die Teilnehmer das Körpergefühl nachempfinden können.

3. Mit Stift und Blatt die Gedanken notieren

Vor allem schüchterne Kinder und Jugendliche profitieren von dieser Methodik der Reflexion. Jeder Teilnehmer erhält einen Stift und ein Blatt. Jetzt sollen Wünsche, Gedanken, Anregungen oder Ängste notiert werden, die in Zusammenhang mit der Gruppenstunde stehen. Dabei bietet es sich auch an, spezielle Fragen zu stellen, die von den Kindern und Jugendlichen kurz und schriftlich festgehalten werden. Solch eine Frage könnte sich beispielsweise darum drehen, welche Fähigkeiten die Kinder in der Stunde erlernt haben, was sie besonders ansprechend fanden oder was weniger positiv aufgenommen wurde. Zum Schluss der Stunde können die Antworten auf die Fragen der Reihe nach vorgelesen werden. Wenn Ihr möchtet, könnt ihr die Gedanken auf den Blättern auch im Gruppenraum aufhängen.

4. Reflektiertes Malen und Basteln

Gebt hierfür den Kindern etwa 30 bis 45 Minuten Zeit und stellt Blätter, Stifte, Pappe, Schere und Kleber zur Verfügung. Jeder Teilnehmer der Stunde sollte nun seine Gedanken in Form eines Bildes oder eines gebastelten Objektes umsetzen. Dabei spielt nicht die Schönheit des Ergebnisses eine Rolle. Viel mehr sollten die Gefühle an die Stunde in Form von kreativen Erzeugnissen zum Ausdruck gebracht werden. Nach der Fertigstellung werden alle Exemplare im Gruppenkreis analysiert. Es empfiehlt sich dabei mit der ganzen Gruppe über die einzelnen Objekte oder Bilder zu diskutieren und zum Schluss jeweils den Teilnehmer, der das Objekt gebastelt oder gemalt hat, nach seiner Aussage zu befragen.

5. Reflexion durch Ja/Nein-Karten

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Mit einfachen Ja- und Nein-Karten lassen sich ebenfalls aufschlussreiche Ergebnisse erzielen. Die Methode geht nicht zu sehr ins Detail, benötigt aber weniger Vorbereitung und kann auch bei wenig Zeit umgesetzt werden. Hierfür nutzt Ihr selbstgebastelte Karten mit den Wörtern “Ja” und “Nein”, die auf den Boden gelegt werden. Jetzt lassen sich unterschiedliche Abläufe umsetzen. So können die Kinder und Jugendliche in der Gruppe gemeinsam ihre Reflexion analysieren. Wenn Ihr entsprechende Fragen stellt, stellen sich die Teilnehmer einfach zu den jeweiligen “Ja” oder “Nein” Karten. Die Reflexions-Methode mit den Karten kann dabei auch individuell angewendet werden. Dabei bekommt jeder Teilnehmer je eine Ja- und eine Nein-Karte und kann damit auf eure entsprechenden Fragen reagieren. Hierbei wird zunächst nicht tiefer auf die Aussagen eingegangen, es lässt sich jedoch zum Abschluss der Gruppenstunde gezielt auf die jeweiligen Antworten eingehen. Ihr könnt gemeinsam, bei mehrheitlichen Ja oder Nein-Antworten darüber sprechen, weshalb das Ergebnis so ausgefallen ist.

6. Die Koffer-Reflexion

Jedes Kind kennt das Kofferpacken-Spiel. Mit dieser Möglichkeit werden die wesentlichen Inhalte des Kurses aufgenommen und in einen unsichtbaren Koffer gelegt. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer soll dabei sagen, welche positiven Aspekte er in seinen unsichtbaren Koffer verstaut. Ihr könnt euch auch darauf festlegen, dass beispielsweise nur die negativen Aspekte der Gruppenstunde in den Koffer verstaut werden. Eine Abwandlung ist es, den Inhalt des Koffers aufzumalen. Insbesondere für Kinder bietet sich diese Reflexion an. Ihr könnt auch bereits vorgefertigte Vorlagen nutzen, so dass die Kinder einfach nur noch den Inhalt des Koffers aufzeichnen müssen. Dies erspart euch viel Zeit und fokussiert den Blick für das wesentliche, denn viele Kinder werden andernfalls Zeit damit verbringen, einen möglichst schönen Koffer zu malen. In der Regel solltet Ihr für diese Methode nicht mehr als einer Viertelstunde anvisieren, im Bedarfsfall, mit anschließendem Gespräch, kann dieser Vorgang aber auch bis zu 45 Minuten ablaufen.

7. Das “Eine-Minute-Papier”

Wenn es einmal schnell gehen muss, bietet sich diese Lösung für die Reflexion eurer Gruppenstunde an. Dabei kann vor allem in der Schnelligkeit die größtmögliche Essenz liegen. Empfehlenswert ist dieser Vorgang eher für Jugendliche, da hier schnelle Antworten auf ein Stück Papier geschrieben werden sollen. Jeder Teilnehmer erhält Papier und Stift. Wenn ihr noch mehr Zeit sparen möchtet, fertigt ihr die Zettel bereits im Vorfeld an und lässt die Jugendlichen nur noch die Antworten zu den Fragen eintragen. Dies können Fragen sein wie, “Was hast du aus dieser Gruppenstunde für dich persönlich mitgenommen?”, “Wie fühlst du dich?” oder “Welches Thema ist für dich zu kurz gekommen?”. Die Jugendlichen bekommen nun exakt eine Minute Zeit, die jeweiligen Fragen auf das Blatt zu schreiben. In der Kürze liegt die Würze und so werdet ihr schnell erkennen, dass die knappen Antworten meist sogar aufschlussreicher sind, als vertiefte Analysen die sich von dem eigentlichen Grundgedanken der Reflexion immer weiter weg bewegen.

8. Der klassische Fragebogen

Auch der klassische Fragebogen empfiehlt sich eher für Jugendlich, als für Kinder. Ihr solltet die Fragebögen daher bereits vorgefertigt mitbringen und gebt den Jugendlichen anschließend knapp 20 Minuten Zeit, um über die Fragen nachzudenken und den Fragebogen auszufüllen. Ihr könnt jetzt selbst entscheiden, ob ihr die Fragebögen innerhalb der Gruppe auswerten möchtet oder ob die Bögen lediglich für euch selbst eine Bewertung abgeben sollen. Auf diese Weise könnt ihr auch jugendliche besser verstehen lernen, die bislang eher ruhig waren und ihre Gedanken kaum nach außen getragen haben.

9. Klebespiel mit Vorlage

Ihr entwerft ein Plakat-Motiv. Dies kann ein leeres Theater mit Bühne sein, ein Restaurant mit leeren Plätzen oder eine Rennstrecke ohne Publikum und Teilnehmer. Die Jugendlichen oder Kinder erhalten von euch nun eine Auswahl verschiedener Figuren. Dies können, im Fall der Rennstrecke, schnelle und langsame Fahrer sein, das gähnende Publikum oder applaudierende Zuschauer oder gar Gewinner und Verlierer. Das Ziel dieser Methode ist es herauszufinden, wo sich die Kinder und Jugendlichen nach dem Ende der Gruppenstunde stehen sehen. Ihr solltet den Kindern daher genau erklären, dass jede Figur eine gewisse Bedeutung hat. Fragt zum Schluss nach, warum die jeweilige Person sich für die entsprechende Figur entschieden hat. Wenn Ihr diese Methodik oft einsetzen wollt, solltet ihr die Figuren und Plätze mit Klett markieren. Dadurch können die Figuren schnell und sicher wieder vom Plakat gelöst werden und das Plakat kann für die Reflexion einer weiteren Stunde noch einmal eingesetzt werden.

10. Positiver Zettel auf dem Rücken für den Nachhauseweg

Hierbei dreht sich alles um die positive Rückmeldung der Gruppenstunde. Wer möchte, darf jeder einzelnen Person in der Gruppenstunde, auch der Gruppenleitung, einen Zettel mit einer positiven Botschaft auf den Rücken kleben. Dies können erfreuliche Sprüche sein wie “Gut gemacht!”, “Weiter so.” oder “Heute warst du aber besonders nett.”. Die positiven Botschaften geben den Kindern und Jugendlichen Motivation mit auf den Weg nach Hause. Negative Botschaften sollten hierbei ausgeschlossen werden. Die Methode eignet sich optimal, um auch positives Feedback aus der Gruppenstunde zu sammeln.

11. Theater

Alias: Raumschiff Enterprise, Piratenschiff
Art: alle positionieren sich in einem gemalten Theatergrundriss
Ziel: Tages- oder Seminar-Feedback
Dauer: 15–20 Minuten
Wir brauchen dazu: vorbereitetes Plakat, Eddings oder Klebepunkte (evtl. in mehreren Farben)

So geht es: Auf das Plakat hat die Tutorin den Grundriss eines Theaters gemalt: Bühne, Garderobe für Gäste, Foyer, Sitzplätze, Stehplätze, Loge, Regie, Maske, Künstlerinnengarderobe, Telefonzellen, Klos, Park, Technik, Bar . . .

Alle Teilnehmerinnen tragen sich nun ein an der Stelle, an der sie sich (im übertragenen Sinne) heute (oder wa ̈hrend des Seminars) gesehen haben. Wer sich gar nicht entscheiden kann, darf sich auch doppelt eintragen.

Varianten: Wenn das Feedback anonym sein soll, können die Teilis auch Klebepunkte kleben, anstatt ihre Namen einzutragen.
Für ein zeitlich genaueres Feedback kann die Tutorin auch mehrere Farben benutzen (für Vormittag, Nachmittag, Abend . . . ). Dann sollte sie aber eine Legende in das Plakat integrieren. Eine Alternative zum Theater kann auch ein anderes Gebäude, die Enterprise oder ein Piratenschiff sein.
Wann einsetzen: Am Ende eines Tages oder einer Veranstaltung

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12. Hand-Feedback

Art: die fünf Finger einer Hand entsprechen fünf Fragen
Ziel: Tages- oder Seminarkritik
Dauer: 10–15 Minuten
Wir brauchen dazu: ein Plakat, auf das eine große Hand gemalt ist, die Finger beschriftet mit den unten stehenden Fragen

So geht es: Beginnend beim Daumen, geben die Teilis nacheinander ihr Feedback zu allen Fragen auf dem Plakat:

  • Daumen: Daumen hoch für . . .
  • Zeigefinger: Darauf möchte ich hinweisen . . .
  • Mittelfinger: Im Mittelpunkt stand für mich . . .
  • Ringfinger (mit Ring): Mein Schmuckstück heute/auf dem Seminar war . . .
  • Kleiner Finger: Zu kurz kam für mich . . .

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13. Ampel-Feedback

Alias: Ampelreflexion
Art: Zustimmung zu Aussagen per Kartenheben darstellen
Ziel: schnelle, überblickartige Tageskritik
Dauer: 5–10 Minuten
Wir brauchen dazu: Steh- oder Stuhlkreis, pro Teili je eine rote, gelbe und grüne Moderationskarte

So geht es: Jede Teilnehmerin bekommt von jeder der drei Farben je eine Moderationskarte. Dann sagt nacheinander jede eine Behauptung (zum Beispiel: ”Ich habe viel Neues gelernt.“). Alle heben daraufhin eine der drei Moderationskarten, um ihre Zustimmung oder Ablehnung zu dieser Aussage zu zeigen:

  • grün: ich stimme zu
  • gelb: ich weiß nicht (oder möchte mich dazu nicht äußern)
  • rot: ich stimme nicht zu

Wann einsetzen: Zur Tageskritik. Als Seminarkritik ist die Methode zu wenig qualitativ.

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14. Erwartungs-Poster

Art: Kartenabfrage zu Erwartungen und Befürchtungen an eine Veranstaltung
Ziel: Positive und negative Erwartungen für alle sichtbar machen (vor allem für die Tutorin)
Dauer: 10–15 Minuten
Wir brauchen dazu: vorbereitetes Plakat, Moderationskarten in 2 Farben, Moderationsstifte, Klebestift (oder Krepp-Klebeband)

So geht es: Die Tutorin hat ein Plakat mit der Überschrift Was erwarte ich von diesem Seminar (der OE etc.)? und zwei Spalten vorbereitet:

  • Das Seminar wird gut wenn, . . .
  • Das Seminar wird nicht so gut wenn, . . .

Die Hintergrundfarben der beiden Spaltenüberschriften sollten mit den beiden Farben der Moderationskarten übereinstimmen. Wenn das Plakat hängt, bekommen alle Teilnehmerinnen Karten und Stifte. Die Tutorin sammelt die fertigen Karten ein, mischt sie und klebt sie an (geordnet nach den beiden Farben).

Besondere Hinweise: Eventuell sollte die Tutorin nach dieser Aktion das Programm anpassen, wenn abzusehen ist, dass die Teilnehmerinnen etwas überhaupt nicht mögen werden. Am Ende der Veranstaltung kann es interessant sein, zusammen mit den Teilnehmerinnen zu schauen, welche Erwartungen sich erfüllt, nicht erfüllt oder verändert haben.
Wann einsetzen: Am Anfang einer Veranstaltung

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15. Energiepegel-Anzeige

Art: alle zeigen mit der Hand ihren persönlichen Energiepegel
Ziel: schnelles Feedback daru ̈ber, wie viel Energie jede aus der Gruppe im Moment hat Dauer: 2 Minuten
Wir brauchen dazu: Steh- oder Sitzkreis, in dem sich alle sehen können

So geht es: Die Tutorin gibt vor, welche räumliche Höhe den Maximalpegel darstellt (z.B. Gürtelhöhe, Brusthöhe, Scheitel oder so). Der Boden bedeutet keine Energie. Dann zeigen alle gleichzeitig mit der Hand, wie viel Energie sie im Moment noch haben.

Wann einsetzen: Vor längeren Arbeitseinheiten, oder wenn die Gruppe insgesamt irgendwie schlapp aussieht. Oder später am Tag vor einer nicht mehr elementar wichtigen ”Zusatz- Arbeitseinheit“.

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16. Auswertungs-Galerie

Art: Feedback und Nachbereitung
Ziel: Anonymes, für alle sichtbares Feedback zu einer Veranstaltung
Dauer: 15–30 Minuten
Wir brauchen dazu: Mehrere Pinnwände oder Wände, vorbereitete Plakate, viele Moderationsstifte

So geht es: Die Tutorin hat Plakate mit Fragen vorbereitet, zu denen sie etwas von den Teilnehmerinnen erfahren möchte. Mögliche Fragen:

  • Die Seminarmoderation: Was hat mir gut gefallen, was hat mir nicht so gefallen?
  • Wie hat mir die Unterkunft gefallen?
  • Wie ging es mir mit der Gruppe auf diesem Seminar?
  • ein großer gemalter Koffer: Was ich von diesem Seminar an Erfahrungen und Wissen mit nach Hause nehme:
  • ein großer gemalter Mülleimer: Was ich lieber hier lassen möchte:
  • Was ich sonst noch sagen möchte:

Wenn alle Plakate aufgehangen sind und genügend Stifte in der Nähe jedes Plakats liegen, können sich die Teilnehmerinnen ans Werk machen und ihre Gedanken zu Plakat bringen.
Wenn niemand mehr etwas schreiben möchte, ist die Galerie noch einmal für alle zum Anschauen eröffnet.

Besondere Hinweise: Schau als Tutorin den Teilnehmerinnen nicht beim Schreiben über die Schulter! (Sonst fühlen sie sich beobachtet, und es ist nicht mehr anonym.)

Varianten: Beliebt ist auch die Variante ”Koffer und Mülleimer“.
Wann einsetzen: Am Ende der OE, eines Seminars oder einer längeren Arbeitseinheit

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17. Sektreflexion

Alias: Ich stoße an auf…
Art: Feedback durch Trinken verdeutlichen
Ziel: kurzes, lustig aufgemachtes Feedback zum Tag oder Seminar
Dauer: 5–10 Minuten
Wir brauchen dazu: Sitz- oder Stehkreis, ei nGetränk pro Person (Sekt, O-Saft, Bier…)

So geht es: Wer etwas sagen möchte (entweder der Reihe nach oder wer gerade Lust hat), fängt einen Satz mit einer der beiden folgenden Floskeln an:

  • ”Ich stoße an auf…“
  • “Ich spüle meinen Ärger hinunter über…“

Nach der Aussage trinken alle einen Schluck.

Besondere Hinweise: Lässt sich nur anwenden, wenn genug Vertrauen zwischen den Teilis besteht, so dass diese Kritik auch nicht-anonym äußern können.
Wann einsetzen: Zur Tages- oder Seminarkritik.

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18. Vier Felder

Art: Feedback und Nachbereitung
Ziel: Anonymes, für alle sichtbares Feedback, das zu Widersprüchen und Kritik ermutigt
Dauer: 5–10 Minuten
Wir brauchen dazu: Pinnwand (oder Wand), das vorbereitete Plakat, Moderationskarten in den Farben Orange, Rot, Blau und Weiß, einen Moderationsstifte pro Teilnehmerin

So geht es: Die Tutorin hat ein Plakat vorbereitet, das in vier Bereiche mit je einer Frage geteilt ist. Die kursiven Wörter stehen auf einer Moderationskarte in der entsprechenden Farbe:

  • Ein Gedanke, der mich fasziniert: (orange Moderationskarten)
  • Ein Gedanke, dem ich nicht zustimme: (rote Moderationskarten) • Was mir klar(er) geworden ist: (blaue Moderationskarten)
  • Was mir unklar (geblieben) ist: (weiße Moderationskarten)

Jede Teilnehmerin bekommt einen Moderationsstift sowie pro Farbe eine Moderationskarte (also insgesamt vier Karten pro Nase). Dann füllen alle ihre Karten aus und pinnen sie an. Dabei muss nicht jede Teilnehmerin für jedes Feld etwas schreiben. Alternativ kann die Seminarleiterin auch die Karten einsammeln und aufhängen.

Wann einsetzen: Am Ende eines Tages oder des kompletten Seminars.

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19. Blitzlicht

Art: Feedback oder Momentaufnahme.
Ziel: Die Stimmung in der Gruppe wird sichtbar.
Dauer: Pro Person maximal eine Minute.
Wir brauchen dazu: —

So geht es: Jede Teilnehmerin bekommt eine Minute ”Sprechzeit“. Darin kann sie ein kurzes Statement dazu abgeben, wie sie sich momentan fühlt; ob sie zufrieden ist mit dem, was sie erlebt hat; wie die Zusammenarbeit in der Gruppe klappte usw.

Besondere Hinweise: Jede kommt zu Wort, die Aussagen werden nicht diskutiert oder gewertet. Auch die Tutorinnen haben die Möglichkeit etwas zu sagen.

Wann einsetzen: Wenn sich Schwierigkeiten bemerkbar machen. Oder als Feedback am Ende des Tages oder zum Abschluss eines Themenbereichs.

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20. Zettel auf dem Rücken

Alias: Worte verschenken
Art: sehr nettes persönliches Feedback zwischen den Teilis
Ziel: jede Teilnehmerin darf den anderen Teilnehmerinnen noch nette Nachrichten mit auf den Weg geben
Dauer: 5–10 Minuten
Wir brauchen dazu: pro Teili je 1 etwa A3 großes Stück Packpapier, 1 schwarzen oder
blauen Moderationsstift und ein paar Streifen Moderations-Klebeband

So geht es: Jede Teilnehmerin klebt einer anderen Teilnehmerin mit Klebeband ein Stück Packpapier auf den Rücken. Dann schreibt jede Teili jeder anderen Teilnehmerin, der sie noch etwas auf den Weg geben möchte, eine Nachricht auf den Zettel, den diese auf dem Rücken trägt. Es muss allerdings nicht jede Teilnehmerin allen anderen etwas aufschreiben – sondern nur denen, denen sie noch etwas mitteilen möchte.
Die Nachrichten sollten nach Möglichkeit positiv sein, damit niemand auf dem Nachhause- weg traurig ist. Die Mitteilungen sind dabei pseudo-anynom: Man muss sich nicht outen, aber oft ist es trotzdem klar, von wem eine Nachricht stammt.

Besondere Hinweise: Achtet darauf, dass ihr auf jeden Fall nicht-durchschreibende Moderationsstifte benutzt (also die Neuland-Stifte statt der Eddings benutzen)!

Wann einsetzen: ganz am Ende des Seminars nach der ”offiziellen“ Auswertung


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21. Reflexionsfragen

Wer mit einer Gruppe kooperative Abenteuerspiele durchführt, zielt meist darauf ab, die Arbeit in der Gruppe zu analysieren und zu verbessern und dabei zum Beispiel auch die Kommunikationskultur in der Gruppe zu reflektieren. Um die an das Spiel anschließende Reflexion gut anleiten zu können, muss die Spielleitung während des Spiels auf die Prozesse in der Gruppe achten.

Um die Beobachtung zu erleichtern, kommen hier einige Punkte zur Anregung:

  • Wer nimmt an gemeinsamen Entscheidungen teil? Wer nicht?
  • Wer redet mit wem?
  • Bilden sich Untergruppen/Teilgruppen?
  • Wer übernimmt welche Aufgabe?
  • Wer hört bei Vorschlägen zu?
  • Wer beschäftigt sich mit anderen Dingen?
  • Gab es eine feste Rollenverteilung?
  • Wie wurde der Arbeitsprozess organisiert? Gab es einen Anführer?
  • Wie wurden die Entscheidungen in der Gruppe getroffen?
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Daniel
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Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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