Eine Kinderolympiade ist ein buntes Sport- und Spiel-Event, das Bewegung und Teamgeist in den Mittelpunkt stellt – genau das Richtige für eure Gruppe von 8- bis 14-jährigen Kindern. Ob in der Gruppenstunde, im Ferienlager oder beim Kindergeburtstag: Die große Kinderolympiade liefert euch ein komplettes Programm für etwa 60 bis 90 Minuten voller Spaß und Action. Ihr könnt damit Kinder unterschiedlichen Alters und Fitness-Levels gleichzeitig begeistern, denn hier steht der gemeinsame Spaß im Vordergrund. Bei dieser Olympiade messen sich die Kinder in verschiedenen kreativen “Disziplinen” – von lustigen Wettrennen über knifflige Geschicklichkeitsübungen bis hin zu teamorientierten Aufgaben. Anders als bei den echten Olympischen Spielen geht es jedoch weniger ums Gewinnen, sondern darum, dass alle mitmachen und einander anfeuern. Jedes Kind soll sich als Teil des Teams fühlen und Erfolgserlebnisse haben – unabhängig von körperlichen Voraussetzungen oder Geschlecht.
- Die große Kinderolympiade erleben
- Vorbereitung
- Durchführung
- Station 1: Hindernislauf
- Station 2: Sackhüpfen
- Station 3: Dreibeinlauf
- Station 4: Vertrauenslauf (Blindlauf im Team)
- Station 5: Dosenwerfen
- Station 6: Eierlauf
- Station 7: Flaschen-Bowling
- Station 8: Ballon-Jonglage
- Station 9: Gummistiefel-Weitwurf
- Station 10: Balancierweg
- Abschlussrunde
Die große Kinderolympiade erleben
Stellt euch vor: Heute ist es endlich so weit – die spannende Olympiade für Kinder beginnt. Die Festwiese ist bunt geschmückt, aus allen Richtungen sind Kinder angereist, und mitten auf dem Platz brennt symbolisch das olympische Feuer. Gemeinsam mit eurem Team wartet ihr gespannt auf den Start, während eine Fanfare erklingt und der Beginn der Spiele feierlich angekündigt wird. Doch hier geht es nicht um Rekorde oder Medaillen, sondern um Teamgeist, Mut und Fairness. Die Regeln sind einfach: Habt Spaß, unterstützt einander und bleibt fair. Mit einem lauten Startsignal beginnt das Abenteuer und zehn abwechslungsreiche Stationen warten darauf, von euch mit Freude und Zusammenhalt gemeistert zu werden.
Vorbereitung
Bevor die Spiele beginnen, solltet ihr als Jugendleiter*innen einen geeigneten Ort auswählen, an dem die Kinder genug Platz zum Rennen und Spielen haben. Wichtig ist, dass die Umgebung sicher ist, bequeme Kleidung getragen wird und ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Die Materialien für die Stationen sollten im Vorfeld vorbereitet werden und lassen sich meist aus einfachen Haushaltsgegenständen nachhaltig zusammenstellen. Urkunden oder kleine Medaillen könnt ihr ebenfalls gut vorab basteln. Für den Ablauf ist es sinnvoll, sich vorher zu überlegen, wie ihr die Kinder einteilt – kleine Gruppen funktionieren oft besser, besonders bei vielen Teilnehmenden. Ob ihr die Stationen nacheinander oder im Rundlauf aufbaut, hängt von eurer Gruppengröße und den Gegebenheiten ab, aber Hauptsache ist, dass alle aktiv bleiben und nicht lange warten müssen. Eine klare Spielreihenfolge hilft euch, den Überblick zu behalten, besonders wenn ihr mit mehreren Helfer*innen arbeitet. Denkt auch an eine einfache Zeitstruktur pro Spielstation und plant flexibel, falls etwas schneller geht oder nicht wie geplant funktioniert. Optional bereitet ihr Teilnahmekarten vor, damit die Kinder bei jeder Station etwas sammeln und am Ende stolz ihre Erfolge zeigen können.
Durchführung
Station 1: Hindernislauf
Hier baut ihr einen kleinen Hindernis-Parcours auf, den die Kinder ablaufen müssen. Verwendet, was immer gerade da ist: zum Beispiel Stühle oder Hocker zum Unterdurchkriechen, Besenstiele auf Eimern als Hürden, Kartons als Tunnel und leere Plastikflaschen oder Schuhe als Slalom-Markierungen. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – Hauptsache, die Kinder müssen klettern, kriechen, springen oder sich schlängeln. Markiert Start und Ziel mit Kreide oder zwei Jacken. Erklärt den Kindern die Strecke und lasst sie am besten einmal proben, bevor es auf Zeit geht. Je nach Gruppengröße lasst ihr die Kinder einzeln nacheinander starten oder in kleinen Abständen hintereinander weg, damit es keine Zusammenstöße gibt. Wenn ihr zwei parallele Parcours aufbaut, können sogar zwei Teams gleichzeitig im Wettlauf antreten. Die Aufgabe ist simpel: den Parcours so schnell wie möglich bewältigen, ohne Hindernisse umzuwerfen. Hier sind Schnelligkeit und Geschick gefragt, aber achtet darauf, dass Fairness vorgeht: Lieber sauber über die Hürde steigen, als sie im Sprint umzurennen.
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Station 2: Sackhüpfen
Beim Sackhüpfen schlüpfen die Kinder in große Beutel und hüpfen auf ein Startsignal hin zur Ziellinie. Ob im Einzel- oder Staffellauf: Hier zählt nicht nur, wer zuerst im Ziel ist, sondern vor allem der Spaß. Stolpern und Umfallen gehören dazu und sorgen für viel Gelächter – wichtig ist, dass alle sicher landen, weiterhüpfen und gemeinsam Freude an der Bewegung haben.
Station 3: Dreibeinlauf
Beim Dreibeinlauf bilden zwei Kinder ein Team, deren Beine nebeneinander locker zusammengebunden werden. Gemeinsam absolvieren sie eine markierte Strecke, wobei es weniger auf Schnelligkeit als auf gute Abstimmung und Zusammenarbeit ankommt. Die Paare finden ihren Rhythmus, unterstützen einander und überwinden auch kleine Stolperer gemeinsam. Entscheidend ist, dass alle mit Spaß dabei sind und das Miteinander im Vordergrund steht.
Station 4: Vertrauenslauf (Blindlauf im Team)
Beim Vertrauenslauf führt ein sehendes Kind ein blindes Partnerkind mit verbalen Anweisungen vorsichtig durch einen kleinen Parcours. Dabei stehen nicht Tempo oder Wettbewerb im Vordergrund, sondern Vertrauen, Kommunikation und Achtsamkeit. Nach dem ersten Durchgang tauschen die Kinder die Rollen und erleben so beide Perspektiven.
Station 5: Dosenwerfen
Beim Dosenwerfen versuchen die Kinder, mit weichen Wurfgegenständen möglichst viele Dosen oder Flaschen umzuwerfen. Dabei zählt entweder, wer die meisten Ziele trifft oder es geht einfach um den Spaß am Werfen. Jüngere Kinder dürfen näher ans Ziel, damit alle faire Chancen haben. Ob mit oder ohne Punktewertung – hier stehen Zielgenauigkeit, Freude am Spiel und kleine Erfolgserlebnisse im Mittelpunkt.
Station 6: Eierlauf
Beim Eierlauf balancieren die Kinder ein Ei auf einem Löffel und versuchen, eine festgelegte Strecke zurückzulegen, ohne dass das Ei herunterfällt. Dabei kommt es weniger auf Schnelligkeit als auf Konzentration und Geschick an. Fällt das Ei, darf es einfach wieder aufgenommen werden, damit niemand ausscheidet. Ob als Einzel- oder Staffellauf – entscheidend ist, dass alle mitmachen und Spaß an der Herausforderung haben.
Station 7: Flaschen-Bowling
Nehmt sechs leere Plastikflaschen als Kegel und einen Ball zum Umkegeln. Die Flaschen könnt ihr für mehr Stabilität mit etwas Sand oder Wasser füllen (nur zu einem Drittel, damit sie noch leicht umfallen). Stellt sie in einem Dreieck auf (eine vorne, dahinter zwei, dann drei) wie beim richtigen Bowling, am besten auf ebenem Boden. Markiert in ein paar Metern Entfernung eine Abwurflinie. Jetzt darf reihum jedes Kind den Ball rollen und versuchen, möglichst viele Flaschen umzuwerfen. Gebt jedem zwei Versuche, wie beim echten Bowling, und stellt danach die Flaschen wieder auf für die nächste Person. Die anderen dürfen mitzählen, wie viele “Pins” fallen. Wenn ihr Teams gebildet habt, können diese gegeneinander antreten: Jedes umgeworfene Fläschchen gibt einen Punkt fürs Teamkonto. Auch hier gilt: Erleichtert jüngeren Kindern die Aufgabe, indem ihr die Distanz verkürzt oder einen größeren Ball nehmt beispielsweise einen leichten Fußball, der leichter trifft.
Station 8: Ballon-Jonglage
Beim Ballonspiel halten die Kinder gemeinsam einen oder mehrere Luftballons in der Luft, ohne dass sie den Boden berühren. Alle spielen im Team und dürfen dafür verschiedene Körperteile nutzen. Ziel ist, den Ballon möglichst lange oben zu halten – ohne Wettbewerb, sondern mit Spaß und Zusammenhalt. Fällt er herunter, wird einfach weitergespielt. Auch ruhigere Kinder sollen gut eingebunden werden, damit alle Freude am gemeinsamen Spiel haben.
Station 9: Gummistiefel-Weitwurf
Jetzt wird’s wild: Wer kann einen alten Gummistiefel am weitesten werfen? Diese spaßige Disziplin verlangt zwar keine perfekte Technik, dafür aber Kraft und etwas Schwung. Sucht euch einen ausreichend großen Wurfbereich im Freien (ohne Fenster in Reichweite!). Ihr braucht einen ausrangierten Gummistiefel (alternativ tut es auch ein anderer Schuh oder ein mit Sand gefüllter Jutebeutel als Wurfgewicht). Markiert einen Abwurfpunkt. Von hier aus schleudert jedes Kind nacheinander den Stiefel über den Kopf oder seitlich aus dem Arm so weit es kann nach vorne. Um die Wurfweiten festzuhalten, könnt ihr kleine Markierungen verwenden: ein Stöckchen für jeden Wurf in den Boden stecken oder mit Kreide den Namen dort aufschreiben, wo der Stiefel gelandet ist. So sieht man, wie weit er geflogen ist. Achtet darauf, dass Zuschauer*innen weit genug zur Seite stehen, damit niemand versehentlich getroffen wird. Jede*r hat zwei Versuche, der bessere zählt. Hier könnt ihr ruhig ein bisschen Wettbewerb aufkommen lassen: Die Kinder fiebern meist automatisch mit, wer den weitesten Wurf schafft. Verkündet am Ende die Bestweite – oder, um den Teamgeist zu betonen, alle Weiten eines Teams addieren und das Team mit der größten Gesamtstrecke loben. So trägt jede*r zum Teamerfolg bei, egal ob der eigene Wurf kurz oder lang war.
Station 10: Balancierweg
Zum Abschluss eine ruhige – aber dennoch knifflige – Übung: Wer schafft es, wie ein Seiltänzer oder eine Seiltänzerin die Balance zu halten? Legt einen Balancierweg aus, der einige Meter lang ist. Das kann ein auf den Boden gelegtes Seil oder ein Klebebandstreifen als Linie sein. Wenn vorhanden, verwendet ihr eine niedrige Bank oder ein Brett (aber nur wenige Zentimeter über dem Boden, Sicherheit geht vor). Die Kinder sollen nun der Linie entlang balancieren, ohne daneben zu treten. Um die Herausforderung zu steigern, gebt ihnen einen Gegenstand zum Balancieren: Klassisch ist ein Buch auf dem Kopf, alternativ ein gefüllter Plastikbecher (nicht randvoll, sonst gibt’s eine Wasserdusche) oder ein kleiner Sandsack. Die Aufgabe ist, langsam und konzentriert von einem Ende zum anderen zu gehen, ohne dass der Gegenstand herunterfällt oder der Fuß die Linie verlässt.
Abschlussrunde
Nach den vielen Stationen kommt die Gruppe zusammen zur großen Siegerehrung – natürlich in einem Rahmen, in dem alle Gewinner*innen sind. Im Kreis oder auf einer kleinen “Siegertreppe” werden Urkunden und Medaillen überreicht, begleitet von Applaus und Anerkennung für Einsatz, Teamgeist und Kreativität. Jedes Kind bekommt seinen Moment, unabhängig von Leistung oder Platzierung. Wenn ihr Punkte oder Zeiten mitgezählt habt, fasst ihr kurz zusammen, was für tolle Leistungen erbracht wurden: zum Beispiel hervorheben, wie Team Blau beim Dreibeinlauf super synchron gelaufen ist oder wie weit der weiteste Stiefel geflogen ist. Vermeidet dabei, nur die Besten zu loben – findet für jede*n etwas Positives (Einsatz, Teamgeist, Kreativität, Ausdauer), das ihr in den Vordergrund stellt. Wenn keine Punkte gezählt wurden, gratuliert ihr allen gemeinsam. Nach der Ehrung eignet sich eine kurze Reflexionsrunde. Fragt in die Runde: Was hat euch am meisten Spaß gemacht? Welche Station war am schwierigsten? Wo habt ihr gut als Team gearbeitet? Lasst die Kinder erzählen, was ihnen aufgefallen ist – vielleicht, dass man gemeinsam mehr erreicht oder dass Gewinnen gar nicht so wichtig war, solange man zusammen Spaß hatte. Lobt nochmals die Fairness und den Mut aller. So endet die Olympiade wertschätzend und gemeinschaftlich – vielleicht mit einem symbolischen Abschluss wie einem Schlachtruf oder dem Erlöschen des olympischen Feuers.
Materialliste:
– verschiedene Hindernisse wie Stühle, Hocker, Kisten, Besenstiele, Eimer, Seile, Kissen, leere Flaschen als Slalom
– Kreide oder Kreppband für Start/Ziel-Markierungen
– 2 bis 4 alte Kissenbezüge, Jutesäcke oder stabile Stoffbeutel (als Hüpfsäcke)
– weiche Tücher, Halstücher oder Stoffbänder (zum Zusammenbinden der Beine)
– Augenbinden oder Schals
– 6 bis 10 leere Dosen (alternativ Plastikflaschen) zum Auftürmen
– Wurfgegenstände (3 bis 4 weiche Bälle, zusammengeknüllte Socken)
– pro Team oder Kind ein Esslöffel
– hartgekochte Eier, Kartoffeln oder Tischtennisbälle (als “Ei” zum Balancieren)
– 6 leere Plastikflaschen (als Kegel, ggf. mit etwas Sand/Wasser gefüllt)
– Ball (weicher Ball oder kleiner Fußball)
– 1 bis 2 Luftballons (zum Hochhalten im Teamspiel)
– alter Gummistiefel (oder alter Schuh / gefüllter Beutel als Wurfgewicht)
– Maßband oder Kreide
– langes Seil oder Kreppband
– Bücher, kleine Kissen oder halbvolle Plastikbecher
– dickes Papier oder Karton für Urkunden
– Stifte
– selbst gebastelte Medaillen oder kleine Preise für alle Teilnehmer*innen
– Papprolle und buntes Papier für olympische Fackel
– Lautsprecher/Musik
– Getränke für Trinkpausen