Gruselgeschichte: Die Hexe im Walddickicht

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Hanna, Viktor und Karl waren gute Freunde und verbrachten jede Minute ihrer Freizeit miteinander. Eines Tages erzählte Viktor von einem verschwundenen Mädchen, das der im Wald hausenden Hexe zum Opfer gefallen sein soll. “Wir müssen sie suchen!”, meinte Hanna. Karl nickte und so beschlossen die drei, sich mit Proviant im Gepäck auf den Weg in den Wald zu machen. Los ging es an einem nebligen Herbstmorgen. Ziel ihrer Reise war ein Buchenhain, der sich vom Rest des Waldes ein wenig abgrenzte und der Ort war, an dem das Mädchen verschwunden sein soll.

Den Hain erreichten die Freunde nach knapp zwei Stunden, doch weit und breit konnten sie keinen Anhaltspunkt finden, bis die Gruppe auf einen Durchgang im Dickicht stieß. “Hier müssen wir lang”, sagte Viktor. Hanna und Karl stimmten dem zu. Sie drangen durch das Pflanzengestrüpp und kamen auf einen schmalen Weg. Dieser führte sie durch ein Labyrinth aus alten Bäumen, die ihre Äste wie knochige Finger zum Himmel streckten. Das Rascheln der welken Blätter und das leise Flüstern des Windes verliehen der Umgebung eine geisterhafte Atmosphäre. Mutig und fest entschlossen, das Schicksal des Mädchens in Erfahrung zu bringen, schritten die drei weiter voran.

Schließlich gelangten sie zu einer Hütte. Rauch stieß aus dem von Moos umrandeten Schornstein auf. “Sie ist zu Hause”, sagte Karl mit zittriger Stimme. “Reiß Dich zusammen, wir sind auf einer Mission”, erwiderte Hanna. Viktor zeigte auf einen Mauerrest und deutete damit an, sich dort verstecken zu wollen. Die Freunde gingen langsam und in gebückter Haltung zu dem Überbleibsel der steinernen Mauer. “Was machen wir jetzt?”, fragte Karl. “Wir müssen sie rauslocken”, schlug Hanna vor. Sie holte ihre Kuckuckspfeife hervor, die ein Geschenk ihres Urgroßvaters war und Hanna überall hin begleitete. Mehrmals pustete sie in die Pfeife und imitierte den Kuckucksruf, doch niemand kam aus dem Haus.

Da Viktor das Nichtstun missfiel, nahm er all seinen Mut zusammen, ging zu dem Haus und klopfte an die Tür. Eine alte Frau mit vielzähligen Falten im Gesicht öffnete. “Oh, wir haben Besuch”, sagte sie. Eine junge Frau erschien neben ihr und lud Viktor ins Haus. Der lief rot im Gesicht an und fragte: “Bist Du das verschwundene Mädchen?”. “Ich bin nicht verschwunden”, entgegnete sie. “Das ist meine Tochter Isabell” sagte die alte Frau. Viktor winkte zu Hanna und Karl, die völlig baff aus dem Versteck hervorkamen. “Wir haben eine große Portion Schwarzwurzelsuppe gekocht und Isabell hat ihren leckeren Bucheckernkuchen gebacken”, wurde den drei Freunden berichtet. Und so aßen alle zusammen die Köstlichkeiten und amüsierten sich beim Essen über das Gerücht von der Hexe und dem verschwundenen Mädchen. Die Familienfotos an den Wänden bewiesen, dass Isabell schon von klein auf hier lebte.

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Daniel
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Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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