Fahrradtouren mit der Gruppe: So plant man eine sichere und spaßige Ausfahrt

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Radfahren ist seit Generationen für Jugendliche ein beliebter Zeitvertreib. Während sich die einen mit dem Mountainbike auf einen Nachmittag im Wald abseits der befestigten Wege freuen, entscheiden sich andere für eine gemütliche Tour auf dem nächsten Radweg. Auch für Jugendfreizeitgruppen sind Fahrradtouren eine gute Möglichkeit, um die gemeinsame Freizeit zu gestalten und Bewegung in das eigene Angebot zu integrieren. Wichtig ist gerade bei Fahrradtouren mit der Gruppe eine gute Planung. 

Planung und Auswahl der richtigen Route: Darauf muss bei Fahrradtouren geachtet werden

Sicherheit ist bei Fahrradtouren mit der Jugendgruppe natürlich das oberste Gebot. Trotzdem darf auch der Spaßfaktor nicht auf der Strecke bleiben, um die Jugendlichen bei Laune zu halten. Folgende Tipps können die Auswahl erleichtern: 

  • Gerade bei längeren Überlandtouren sollten bevorzugt Strecken mit Radwegen gewählt werden. Sie sind befestigt und durch die separate Führung als Radweg die sicherste Wahl. Weiterhin lassen sich aufgrund des guten Ausbaus auf Radwegen auch längere Strecken in kurzer Zeit zurücklegen.
  • Sowohl für Radwege als auch für Streckenabschnitte, die auf der ganz normalen Straße gestemmt werden müssen, ist es wichtig, Passagen zu wählen, die ohne besondere Risiken auskommen. Ideal sind daher Kreis- oder Landstraßen, die weniger stark befahren sind. 
  • Um für Abwechslung und Action zu sorgen, lohnt es sich für die Fahrradtour, Strecken auf befestigten Wegen mit Abschnitten im Wald oder entlang von Wiesen zu kombinieren. 
  • Im Wald, auf Feld- und Wiesenwegen können sich Jugendliche freier bewegen, wodurch das Radfahren mehr Spaß macht. Zudem muss nicht zwingend darauf geachtet werden, dass alle hintereinander fahren und keine großen Lücken entstehen. 
  • Um die Motivation zu erhalten, ist es ratsam, gemeinsam mit der Gruppe ein Ziel als Highlight auszuwählen. Das kann ein schöner Picknick- oder Grillplatz oder auch ein See sein. 
  • Wichtig ist, dass die Streckenabschnitte möglichst gut einsehbar sind. So vermeiden Gruppenleiter, dass der Überblick verloren geht. 

Helmpflicht: Fakten und Empfehlungen für Fahrradtouren

In Deutschland gibt es keine gesetzlich verankerte Helmpflicht fürs Fahrrad. Das betrifft Erwachsene, Kinder und Jugendliche gleichermaßen. Der Grund dafür ist, dass eine Helmpflicht zu stark in das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen eingreifen würde und sich mit dem Fahrradhelm an sich auch keine Unfälle vermeiden lassen. Allerdings gibt es eine klare Empfehlung zum Tragen eines Helms, da er schweren Kopf- und Hirnverletzungen vorbeugen kann. Wer mit der Jugendgruppe eine Radtour plant, sollte auf das Tragen eines Helms zur Sicherheit der Jugendlichen bestehen und dieses sowohl mit den Kindern, Jugendlichen und deren Eltern besprechen.

Tipps für sichere Fahrradtouren

Fahrradtouren sollten immer gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen geplant werden. Zudem ist eine gewisse Vorbereitung wichtig. Generell sollten wenigstens zwei Gruppenleiter beziehungsweise Betreuer dabei sein. Sie fahren laut offizieller Empfehlung am Ende und Anfang der Gruppe und begrenzen diese. Um die Gruppe zusammenzuhalten, fahren die schwächeren Jugendlichen vorn. Auf jeder Fahrradstrecke sollten Treffpunkte und Signale zwischen Kindern und Erwachsenen vereinbart werden, die eine sichere Durchführung unterstützen. Wichtig ist zudem, die Strecke vorher genau zu besprechen, sodass sich alle Teilnehmenden orientieren können. Eine Hilfe kann es sein, einen Streckenplan inklusive aller Treffpunkte zu erstellen, der als Handout ausgegeben wird. 

Was gehört auf die Packliste für eine Tagestour oder Mehrtagestour?

Bei der Planung einer Gruppenradtour spielt natürlich auch eine Rolle, wie lang diese sein soll. Eine Tagestour erfordert weniger Planung als eine Mehrtagestour. Bei einer Tagestour muss vor allem darauf geachtet werden, dass alle Teilnehmer ausreichend Verpflegung dabei haben. Die Gruppenleiter sollten sich zudem mit Reparatursets und einem Verbandsset ausstatten. Unverzichtbar sind funktionierende Handys, sodass im Notfall eine sichere Verständigung möglich ist. Wichtig ist zudem witterungsgerechte Kleidung. Im Sommer gehört dazu ein zuverlässiger Sonnenschutz, im Herbst sollte auf Regenkleidung nicht verzichtet werden. 

Bei Mehrtagestouren muss vor dem Start unbedingt ein genauer Check aller Räder erfolgen. Das Fahrrad sollte über intakte Bremsen verfügen, braucht aber auch mehrere Gänge sowie eine solide Bereifung. Wichtig ist eine Notfallausrüstung bei jedem Rad. Sie setzt sich aus Fahrradwerkzeug, einer Luftpumpe und Flickzeug zusammen. 

Wie können Jugendleiter*innen rechtlich auf der sicheren Seite sein?

Jugendleiter*innen sollten sich bei Fahrradtouren mit der Gruppe an die Empfehlungen der DGUV halten. Von der gesetzlichen Unfallversicherung gibt es eine Checkliste, die Empfehlungen für die Durchführung, aber auch Tipps zu Gepäck und Planung umfasst. Bei Jugendlichen sollten sich die Jugendleiter außerdem bestätigen lassen, dass die Teilnehmer aufgeklärt wurden. Auch eine individuelle Helmpflicht sollte vereinbart werden. Weiterhin benötigen die Jugendleiter generell die Erlaubnis der Sorgeberechtigten. 

Welche Spiele und Aktivitäten lockern die Fahrt auf?

Gerade auf langen Strecken kann die Stimmung der Jugendlichen schnell kippen, insbesondere dann, wenn der Verlauf etwas anspruchsvoller ist. Wer die Möglichkeit hat, mit den Jugendlichen in den Wald aufzubrechen, sollte dies tun. Hier kann eine Fahrradrallye organisiert werden, bei der sich schließlich auch ein Sieger küren lässt. Im Sommer kann es sich lohnen, einen Badeausflug einzuplanen oder gemeinsam zu grillen. Weitere Möglichkeiten für Unterhaltung während der Fahrradtour sind eine Schnitzeljagd oder Geocaching. Für diese Aktivitäten gibt es verschiedene altersgerechte Angebote. 

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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