Sketch: Feueralarm im Schulgebäude

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Sketch für eine Kindergruppe mit integrierten Behinderten

Komik entsteht durch die Art und Weise, wie das behinderte Mädchen getragen wird. Außerdem wird scherzhaft dargestellt, dass eine Schule mit Integrationsangebot im Ernstfall keine andere Möglichkeit für Behinderte im Rollstuhl bietet.

Im Klassenraum in der oberen Etage sitzen 10 bis 20 Kinder und erarbeiten ein paar Aufgabenzettel. Die Lehrkraft hat den Raum verlassen, um weitere Kopien zu machen. An einem Tisch in der hinteren Reihe sitzt ein gehbehindertes Mädchen in einem Rollstuhl. Das Mädchen kann nicht selbständig laufen. Plötzlich und unerwartet geht der Feueralarm los. Ein paar Tage vorher hatten die Jugendlichen eine Unterweisung zum Verhalten bei Feueralarm. 
Kind 1: Ist das jetzt Ernst oder nur eine Übung?
Kind 2: Keine Ahnung. Ist egal. Wir müssen so oder so hier raus.
Kind 3: Ich packe schnell meine Sachen zusammen.
Kind 2: Wir sollen im Ernstfall keine Sachen packen oder mitnehmen. Einfach nur gesittet raus hier. 
Kind 4. Los, alle raus hier. Wir nehmen die Treppe. Keiner benutzt den Fahrstuhl.
Kind 5: Klar. Dürfen wir im Brandfall nicht. Nehmen wir die vordere Treppe nach unten?
Kind 2: Ja, die vordere Treppe. Und dann ab zum Sammelpunkt auf dem Sportplatz.
Die Kinder verlassen den Klassenraum und gehen zur Treppe. Sie laufen runter zur ersten Plattform.
Das Mädchen im Rollstuhl fährt ihnen nach und bleibt hilflos an der Treppe stehen.
Mädchen (ruft): Ich benutze den Fahrstuhl. Die Treppe kann ich nicht schaffen. Wir sehen uns draußen.
Kind 6 (dreht sich um): Lieber nicht, das kannst du nicht machen. Warte. Ich hole dich. 
Mädchen: Das schaffst du auch nicht. Ich komme schon raus. Das ist bestimmt ohnehin nur eine Übung. 
Kind 6: Und wenn nicht? Ich lasse dich nicht alleine.
Der Jugendliche läuft die Treppe wieder hoch, nimmt das Mädchen entschlossen aus dem Rollstuhl.
Zwei weitere Kinder kommen zu Hilfe.
Kind 7: Ich helfe euch, Moment. Zu zweit können wir sie auf jeden Fall nach unten tragen.
Kind 8: Ich nehme den Rollstuhl mit nach unten.
Kind 1: Beeilt euch jetzt. Zurücklaufen sollen wir nicht.
Kind 6: Wir können aber auch niemanden einfach zurücklassen. 
Zu dritt tragen die Kinder das Mädchen und den Rollstuhl nach unten. Vor der Tür setzen sie das Mädchen in den Rollstuhl und schieben sie zum Sammelpunkt.
Lehrerin (am Sammelpunkt angekommen): Da seid ihr ja. Gott sei Dank. Das habt ihr sehr gut gemacht. Wir zählen jetzt durch, ob alle da sind. Die Lehrerin geht die Namen einzeln durch.  
Mädchen: Stell dir vor, die drei Jungs haben mich zwei Etagen die Treppen runter getragen. 
Mädchen 2: Echte Helden, die drei.
Lehrerin: Ich muss euch besonders loben. So geht das! Das ist wahre Integration behinderter Kinder. Ich bin stolz auf euch. Und im Übrigen: Es war nur ein Probealarm. Wir gehen wieder rein. Für euch gibt es heute keine Hausaufgaben. Und morgen bringe ich Kuchen mit und wir schauen einen Film. 

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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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