Gruppenarbeit ist mehr als Freizeitgestaltung – sie ist ein sozialer Prozess, in dem sich Beziehungen, Rollen und Gemeinschaft entwickeln. Dieser Prozess verläuft nicht zufällig, sondern folgt bestimmten Phasen, wie sie im Modell von Bruce W. Tuckman beschrieben sind. Wer diese Gruppenphasen kennt, begleitet gezielt, gibt Sicherheit und geht mit Herausforderungen souverän um. Jugendleiter*innen gestalten diesen Prozess aktiv mit – bewusst oder unbewusst – und profitieren von einem tieferen Verständnis für Gruppendynamik.
Überblick über das Fünf-Phasen-Modell nach Tuckman
Das Modell von Bruce Tuckman unterscheidet fünf aufeinanderfolgende Phasen, die Gruppen durchlaufen:
1. Forming (Orientierungsphase)
2. Storming (Konfliktphase)
3. Norming (Regelbildungsphase)
4. Performing (Arbeitsphase)
5. Adjourning (Abschlussphase)
Diese Phasen bauen nicht zwangsläufig linear aufeinander auf. Gruppen wechseln je nach Dauer, Zusammensetzung oder äußeren Bedingungen auch zwischen den Phasen hin- und her. Dennoch verspricht das Modell eine hilfreiche Orientierung.