Fabel: Zwei Mäuse

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Mäuse gibt es auf der ganzen Welt. Manche leben in alten Häusern, einige in der freien Natur und wieder andere ziehen das ganze Leben über durch die Welt und bleiben nie lange an einem Ort. So kam es, dass sich eines Tages zwei völlig fremde Mäuse trafen. Die eine kam über ein großes Feld zu einem riesigen Gutshof. Dort traf sie eine andere Maus, die an diesem Hof heimisch war. Beide schauten sich fragend an und kamen schnell ins Gespräch. 

“Ich bin eine Maus von hohem Stand. Ich lebe seit meiner Geburt auf diesem Gutshof. Hier gibt es leckeres Essen und die besten Köstlichkeiten, die du dir nur vorstellen kannst. Ich kann jeden Tag so viel essen wie ich will und muss mir keine Sorgen mehr machen”, sagte die eine Maus. “Ich bin nur eine arme Feldmaus. Ich muss mich jeden Tag viele Stunden plagen, um genügend Futter zu finden. Das macht mich sehr müde. Ich bin müde vom vielen Suchen und trotzdem plagt mich jeden Tag der Hunger”, antwortete die andere Maus. 

Die reiche Maus nahm die arme Maus mit in das riesige Haus und führte sie direkt in den Speisesaal. Hier saßen die Herrschaften bei Tisch und ließen sich große Platten voll Obst, Gemüse, Fleisch und Schinken schmecken. Die Mäuse versteckten sich unter einer alten Kommode und kamen erst hervor, als die Herrschaften den Speisesaal verlassen hatten. Plötzlich kam die arme Maus aus ihrem Versteck hervor, sprang auf einen der Stühle und von dort aus auf den noch immer reich gedeckten Tisch. 

Ihr stockte der Atem und sie konnte sich kaum noch bewegen – mitten in der nun wieder geöffneten Tür stand der Diener mit einem Servierwagen und wollte den Tisch abdecken. Sie riss die Augen weit auf und suchte verzweifelt nach einem Fluchtweg. Da sich die arme Maus in dem Gebäude jedoch nicht auskannte, sprang sie einfach vom Tisch herab und rettete sich unter einen mit rotem Samt bezogenen Sessel. Ihr Herz klopfte laut. Als der Diener fertig war, kam die reiche Maus zu ihr unter den Sessel gelaufen. Die arme Maus schaute die reiche Maus an und sagte: “Meine liebe Freundin, vor Schreck wäre mir fast das Herz stehen geblieben. Hier kann ich nicht bleiben. Mein bescheidenes Leben bringt mir vielleicht keine großen Reichtümer, aber es bringt mir Sicherheit”. 

Die arme Maus lud die reiche Maus ein, mit ihr zu kommen. Sie wollte ihr gerne auch ihr ärmliches Leben zeigen. Doch diese lehnte ab. Ganz bescheiden lebt die arme Maus nun wieder sicher und zufrieden auf den Feldern.

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Daniel
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Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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