Verantwortung wirkt, auch im Kleinen
Nicht jede*r will sofort in der ersten Reihe stehen oder vor der Gruppe sprechen. Doch wenn Beteiligung auf verschiedenen Ebenen möglich ist, finden alle ihren Platz. Wichtig ist, dass die Jugendlichen erleben: „Meine Meinung zählt. Ich kann etwas bewegen. Und es ist okay, Fehler zu machen.“ Gerade im Teenageralter ist das ein starkes Signal für Selbstwirksamkeit und Zugehörigkeit.
Als Leitungsperson hast du dabei eine unterstützende Rolle. Du gibst den Rahmen vor, schaffst Sicherheit und machst Mut. Gleichzeitig trittst du immer wieder einen Schritt zurück, um Raum zu lassen. Die Kunst liegt im guten Gleichgewicht zwischen Anleitung und Loslassen.
Christlicher Kontext – Glauben erlebbar machen
Wenn ein Teenkreis im Rahmen einer Kirchengemeinde oder eines christlichen Trägers angeboten wird, gehört die Frage nach dem Glauben selbstverständlich mit dazu. Doch wie kann man dieses Thema so gestalten, dass es nicht belehrend wirkt, sondern Jugendliche ehrlich anspricht? Viele von ihnen sind durchaus offen für spirituelle Fragen – aber sie wünschen sich Authentizität, Freiheit und die Möglichkeit, eigene Zugänge zu finden. Glaube darf hier nicht als fertiges Konzept präsentiert werden, sondern sollte als Einladung verstanden werden: zum Nachdenken, zum Fragen, zum Erleben.
Vom Monolog zum Dialog
Statt langer Vorträge oder theologischer Erklärungen geht es im Teenkreis um echte Gespräche auf Augenhöhe. Jugendliche wollen nicht hören, was sie glauben sollen, sondern gefragt werden: Was glaubst du – und warum? Was zweifelst du – und was hilft dir weiter? Diese Haltung erfordert von der Leitung die Bereitschaft, nicht alle Antworten zu kennen – und das ist völlig in Ordnung. Ein Teenkreis lebt davon, dass Glauben gemeinsam entdeckt wird. So kann ein einfacher Impuls, eine Frage oder eine persönliche Geschichte mehr auslösen als jede Predigt.
Impulse, die ins Leben sprechen
Glaubensthemen brauchen im Teenkreis keine lange Vorbereitung – oft reichen kurze Gedankenanstöße, die etwas in Bewegung setzen. Ein Vers, ein Liedtext, eine Szene aus einem Film oder eine aktuelle Alltagssituation können der Einstieg sein. Wichtig ist, dass der Bezug zum Leben der Jugendlichen spürbar ist. Was sagt dieser Bibelvers über Freundschaft? Wie passt diese Geschichte zu meinem Gefühl von Unsicherheit? Wer so thematisiert, dass sich junge Menschen wiederfinden, schafft Offenheit und Interesse.
Kreative Formen für Spiritualität
Nicht alle Jugendlichen sprechen gut auf Worte an – manche erleben Glauben vor allem über Rituale, Musik oder Symbole. Gebetsstationen, Dankkarten, Segensrituale oder das gemeinsame Entzünden einer Kerze schaffen Momente, in denen Spiritualität greifbar wird. Auch kreative Ausdrucksformen wie Schreiben, Zeichnen oder Musik können Zugänge öffnen: ein Gebet in eigenen Worten, ein gemeinsamer Song oder ein symbolischer Gegenstand, der für etwas Persönliches steht.
Glaube durch Gemeinschaft erfahrbar machen
Ein starkes Glaubenserlebnis entsteht oft nicht durch Inhalte allein, sondern durch das Miteinander. Wer spürt, dass er angenommen ist, Vertrauen erlebt und Raum für Fragen hat, wird auch offener für spirituelle Themen. Der Glaube wird dann nicht nur gehört, sondern erlebt – in der Atmosphäre, in der Offenheit, in der Art, wie Menschen miteinander umgehen. Zeiten der Stille, gemeinsames Singen oder ein wertschätzender Abschluss können spirituelle Tiefe entfalten, auch ohne viele Worte.
Hier findest du Impulse und Anregungen für Andachten für deinen Teenkreis.

