Spielidee: Nordische Olympiade

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Die nordische Olympiade ist ein winterliches Aktionsspiel, das Kinder in ihrer Fantasie in den hohen Norden bringt. Dabei geht es um originelle und spielerische Herausforderungen, die mit einem Augenzwinkern an skandinavische Mythen, Schneelandschaften und “Wikinger-Mutproben” erinnern. Die Kinder treten in Teams gegeneinander an und sammeln Punkte oder Symbole für ihre Leistung. Ziel ist nicht unbedingt das Gewinnen. Es ist ein gemeinsames, aktives Erlebnis, das Kreativität und Teamgeist miteinander verbindet. 

Vorbereitung

Zur Vorbereitung gehört, dass ihr die Stationen (mindestens fünf, besser sieben oder acht) im Vorfeld aufbaut oder markiert. Für jede Station benötigt ihr eine Betreuungsperson. Die Punkte oder Symbole werden beispielsweise in Form von Runensteinen, kleinen Holzscheiben oder selbstgebastelten Abzeichen übergeben. Am Ende des Spiels präsentieren alle Gruppen ihre gesammelten Symbole – entweder auf einem Plakat, einem Wikinger-Schild oder einer kleinen Siegerehrung. 

Materialliste:
– Decken, Kissen oder Stoffstücke
– Eimer und Schwämme oder kleine Lappen
– Schlitten oder stabile Wannen/Kisten
– Wurfgegenstände (Säckchen, Bälle, Papierstäbe)
– Löffel, Eier, Bälle
– lange Seile oder Schnüre
– Bastelmaterialien wie Pappe, Stoffreste, Farben, Stifte, Federn, Kleber
– Naturmaterialien (Blätter, Steine, Zweige) oder Bilder davon
– Schilder für Zielscheiben oder Seilformen
– Pappschilder oder Holzbretter für Gruppensymbole
– Runensymbole (aus Tonkarton oder Holz)
– Musikbox für nordische Musik (optional)
– symbolischer Feuerplatz (z. B. Stoffkreis oder Feuerschale)

Das Erbe der Nordmänner und -frauen

Die Kinder schließen sich zu Teams zusammen, die jeweils ein kleines nordisches Dorf vertreten. Jedes dieser Dörfer hat mutige Teilnehmer*innen entsandt, um sich in den ältesten Spielen des Nordens zu beweisen. Die nordische Olympiade findet nur einmal in hundert Wintern statt und wird von den Ahnen im Geiste begleitet. Wer sich bei diesen Prüfungen tapfer schlägt, beweist Mut, Klugheit, Schnelligkeit und List – alles Eigenschaften, die eine nordische Heldin oder ein nordischer Held braucht. Zu Beginn erhalten die Gruppen eine kurze Einführung in die Geschichte. Sie bekommen jeweils ein Symbol für ihr Dorf wie Bär, Adler, Wolf oder Hirsch und ein großes Schild aus Pappe oder Holz, auf dem sie ihre gewonnenen Runensymbole sammeln. Danach beginnt die Olympiade. Die Gruppen durchlaufen die Stationen in beliebiger Reihenfolge und erhalten für jede erfolgreich absolvierte Prüfung ein Runensymbol oder einen Punkt. Am Ende wird ausgewertet: Wer hat wie viele Runen gesammelt? Alternativ verzichtet ihr auf eine Bewertung und feiert den Abschluss gemeinsam.

Ablauf der Stationen

Die Stationen werden frei im Gelände oder im Raum verteilt. Jede Station steht für eine Tugend der nordischen Kultur: Mut, Ausdauer, Kraft, Teamgeist, Geschick, List, Gleichgewicht oder Ehrfurcht vor der Natur. Die Kinder sollen an jeder Station aktiv gefordert werden, ohne dass es rein sportlich oder kompetitiv wird. 

Station 1: Die Reise durchs Eisland

Die Kinder bewegen sich auf großen Kissen oder Decken, die als Gleitunterlage dienen, durch einen markierten Parcours. Dabei dürfen sie ihre Füße nicht direkt auf dem Boden benutzen, sondern müssen sich kriechend, rutschend oder schiebend fortbewegen. Diese Bewegungsart simuliert die mühsame Reise durch gefrorene Ebenen, wie sie nordische Entdecker*innen früher erlebt haben. Die Kinder helfen einander, schieben oder ziehen einander über die Bahn. Wer den Parcours als Team meistert, erhält das Runensymbol für Ausdauer.

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Station 2: Das Wasserritual der Geduld

An dieser Station ist Fingerspitzengefühl gefragt: Die Kinder transportieren mit einem Schwamm Wasser von einem vollen Eimer zu einem leeren Gefäß auf der anderen Seite der Strecke. Dabei müssen sie darauf achten, möglichst wenig Wasser zu verlieren. Die Strecke kann durch Hindernisse oder Balancieraufgaben erschwert werden. Ziel ist es, gemeinsam in einer bestimmten Zeit möglichst viel Wasser zu übertragen. Die Aufgabe steht symbolisch für Geduld und Ausdauer – zwei Eigenschaften, die im kalten Norden überlebenswichtig sind. Wer konzentriert arbeitet und die Nerven behält, verdient sich das Runenzeichen der Geduld.

Station 3: Das Wikingerschiff-Ziehen

Hier wird ein Kind auf einem Schlitten oder in einer stabilen Wanne von zwei Teammitgliedern durch einen abgesteckten Kurs gezogen. Die Herausforderung besteht darin, die Strecke möglichst gleichmäßig, aber sicher zu bewältigen. Bei glattem Untergrund oder Schnee wird dies zur körperlich fordernden, aber sehr lustigen Teamaufgabe. Die Kinder wechseln sich ab, sodass jede*r einmal gezogen und einmal ziehend beteiligt ist. Diese Station steht für körperliche Kraft, Verantwortung füreinander und Koordination. 

Station 4: Der Speerwurf des Nordens

Mit Stoffbällen, Säckchen oder selbstgebastelten Wurfstäben versuchen die Kinder, ein Ziel zu treffen. Dies kann eine Zielscheibe sein, ein markierter Kreis auf dem Boden oder ein aufgehängtes Bild. Den Schwierigkeitsgrad passt ihr je nach Alter an. Die Kinder üben sich in Zielsicherheit, berechnen Abstände und entdecken ihren eigenen Wurfrhythmus. Wer das Ziel trifft oder besonders nah herankommt, erhält das Symbol für Treffsicherheit.

Station 5: Der Weg des Gleichgewichts

In dieser Station wird ein Ei, ein Ball oder ein kleiner Schneeball auf einem Löffel balanciert, während die Kinder über eine Balancierstrecke laufen. Diese kann aus Seilen, Balken, Teppichfliesen oder Kreppband bestehen. Ziel ist es, ruhig und fokussiert zu bleiben, auch wenn andere um sie herum unruhig sind. Wer sein Ziel mit intaktem “Ei” erreicht, hat das Runenzeichen für innere Stärke und Konzentration verdient. 

Station 6: Der Knoten der Klugheit

Ein langes Seil muss von der Gruppe in eine bestimmte Form gelegt werden, etwa ein Dreieck, eine Spirale oder eine Rune. Dabei dürfen die Kinder nicht sprechen und müssen sich mit Gesten oder Blicken verständigen. Diese Einschränkung macht die Aufgabe spannend, da sie nonverbale Kommunikation und gemeinsame Planung erfordert. Die gezeigte Form wird vorher auf einem Schild präsentiert. Je nach Gruppengröße werden mehrere Seile gleichzeitig verwendet oder die Zeit gestoppt. Diese Station steht für List, Strategie und Gemeinschaft.

Station 7: Das Zeichen des Totemtieres

Hier wird gebastelt: Aus vorbereiteten Materialien gestalten die Kinder ein Wappen oder Totemtier für ihr Dorf. Ob Wolf, Bär, Rabe oder Elch – erlaubt ist, was gefällt. Sie können Stoffe aufkleben, Federn anbringen oder mit Naturmaterialien dekorieren. Diese Aufgabe kann auch am Anfang zur Einstimmung, parallel zum Spiel oder als Abschluss stattfinden. Ziel ist es, der eigenen Gruppe ein unverwechselbares Zeichen zu geben, das beim Abschluss präsentiert wird.

Station 8: Die Ehrfurcht vor der Natur

Die Kinder sammeln Naturmaterialien oder nutzen vorbereitete Fundstücke und legen gemeinsam ein Mandala oder ein Bild auf dem Boden. Dabei soll ein Moment der Achtsamkeit entstehen. Diese Station steht für den Respekt vor der Erde, die die nordischen Völker ernährt hat.

Siegerehrung am Feuerplatz

Wenn alle Gruppen die Stationen durchlaufen und ihre Symbole gesammelt haben, versammeln sich alle Teilnehmenden an einem zentralen Ort – dem symbolischen Feuerplatz der Ahnen. Dieser kann ein echter Lagerfeuerplatz, eine Feuerschale oder einfach ein mit Tüchern und Lichtern gestalteter Kreis in der Mitte des Raumes sein. Hier endet die Olympiade mit einer stimmungsvollen Abschlussrunde, in der jede Gruppe ihr Schild mit den gesammelten Runensymbolen präsentiert. Die Gruppen dürfen reihum erzählen, welche Station ihnen am besten gefallen hat, worauf sie stolz sind oder was sie lustig fanden. Anschließend erfolgt die feierliche Übergabe der Auszeichnungen. Je nach Wunsch ehrt ihr einzelne Gruppen für bestimmte Stärken wie “Mutigste Eisreisende”, “Kreativste Runenleger*innen”, “Bestes Totemtier” oder “Team mit dem stärksten Zusammenhalt”. Verteilt kleine Urkunden, überreicht ein Runenabzeichen als Andenken oder gebt jedem Kind ein kleines Erinnerungsstück wie ein Holzplättchen mit gezeichneter Rune mit.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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