Endlich ist es so weit und die Ferien stehen vor der Tür! Viele Schülerinnen und Schüler erwarten gerade die Sommerferien sehnsüchtig. Doch nicht für jeden bedeutet der freie Sommer sechs Wochen Freizeit, Unterhaltung oder Reisen. Gerade in Familien, in denen das Portemonnaie ein wenig enger geschnürt ist, fällt die Ferienbespaßung eher übersichtlich aus. Doch wie wäre es eigentlich, wenn ein Kind sein Ferienlager ganz einfach selbst mit dem Geld bezahlt, was es durch Ferienarbeit verdient hat? Ist das in Deutschland erlaubt und ab wann dürfen Jungen und Mädchen in den Ferien eigentlich jobben?
Was kostet ein Ferienlager für Kinder?
Ferienlager versprechen für Kinder jede Menge Unterhaltung, Action und eine professionelle Betreuung. Doch all das spiegelt sich natürlich in den Kosten wider und die sind in den letzten Jahren doch deutlich gestiegen. Die Zeiten, in denen Kinder für wenig Geld verreisen konnten, sind vorbei. Das zeigt sich sowohl bei den Ferienlagern im In- als auch im Ausland. Allerdings variieren die Preise doch stark und sind erheblich sowohl von der Dauer als auch vom Standort des Angebots abhängig.
Gleich mehrere Faktoren spielen bei der Preisgestaltung eine Rolle:
- Standort: Wer in die Ferne schweift, muss mehr bezahlen. Ferienlager sind hier nicht die erhoffte Ausnahme von der Regel. Angebote im Ausland wie eine Jugendfreizeit in England oder eine Gruppenreise in die USA kosten schnell 1000 Euro und mehr pro Kind. Wer stattdessen in Deutschland in den Ferienspaß startet, ist bereits ab 300 Euro für fünf bis sieben Tage dabei.
- Unterkunftsart und Verpflegung: Schnäppchenjäger sollten den Fokus auf Ferienlager in Jugendherbergen oder Campingplätzen legen. Hier sind die Übernachtungs- und Verpflegungskosten deutlich geringer als bei Camps, die Ferienhäuser, Ferienparks oder Hotels einschließen.
- Programm: Erheblichen Einfluss auf den Gesamtpreis hat das Programm. Ein gutes Beispiel hierfür sind Reitferien. Die Ferienfreizeit mit den Tieren ist deutlich teurer als Ferienlager, in denen Kinder gemeinsam basteln, ins Freibad gehen oder wandern. Während es letztere schon ab 300 Euro gibt, starten die Preise für Reiterferien im Durchschnitt bei 450 Euro.
- Dauer: Nicht zuletzt kommt es natürlich darauf an, wie lang ein Ferienlager ist, also wie viele Nächte das Angebot umfasst. Es gibt kurze Ferienlager mit nur vier Nächten, andere schließen sechs oder zehn Nächte ein. Je länger die Kinder und Jugendlichen unterwegs sind, desto höher ist auch der Preis.
Ferienjobs für Kinder und Jugendliche: Was ist überhaupt erlaubt?
Gerade im städtischen Raum sind Ferienjobs in vielen Unternehmen zu finden. Sowohl für die Firmen als auch für die Schülerinnen und Schüler stellt das Angebot eine beliebte Chance dar. Doch es gibt einige Punkte, die gerade für Unternehmen relevant sind.
Eine Schlüsselrolle spielt bei den Ferienjobs tatsächlich das Alter. Kinder und Jugendliche dürfen nach dem deutschen Jugendschutzgesetz erst ab 15 Jahren Vollzeit arbeiten. Dann sind auch Einsätze von bis zu acht Stunden erlaubt. Der Umfang ist trotzdem noch immer begrenzt. Teenager ab 15 Jahren dürfen demnach im Kalenderjahr maximal vier Wochen Vollzeit arbeiten und sind auch tatsächlich noch auf die Erlaubnis der Eltern angewiesen.
Es gibt eine Ausnahme. Wenn Jugendliche ihr Taschengeld aufstocken wollen, können sie zwischen 13 und 15 Jahren schon kleine, leichte Ferienjobs übernehmen. Sie dürfen Nachhilfe geben oder auch Rasenmähen und Zeitung austragen. Auch das funktioniert aber alles nur mit dem Einverständnis der Eltern beziehungsweise der Erziehungsberechtigten.
Für Schüler und Studenten, die schon 18 Jahre alt sind, greifen andere Regeln. Sie gelten nur dann noch als Ferienjobber, wenn sie pro Jahr nicht mehr als 26 Wochen einem Ferienjob mit einer Wochenarbeitszeit von über 20 Stunden nachgehen. Andernfalls handelt es sich bei ihnen um ganz normale Beschäftigte, für die dann auch Sozialversicherungsbeiträge anfallen.
Wie viel kann das Kind verdienen?
Schon der Nachwuchs hat in der Regel ganz klare Vorstellungen davon, was er einmal verdienen möchte. Ferienjobs sind hier keine Ausnahme. Nicht selten drängt sich daher schon bei Jugendlichen die Frage auf, ob es sich denn lohnt, die wohlverdienten Ferien wirklich für Arbeit aufzuopfern. Doch gerade hier dürfen die Unternehmen in der Regel selbst wählen. Tatsächlich ist es noch immer so, dass der Mindestlohn nämlich nur für Ferienjobber gilt, die 18 Jahre alt sind. Sie dürfen sich dann schon auf 12,82 Euro pro Stunde freuen.
Jugendliche von 13 bis 15 Jahren bekommen für die leichten Tätigkeiten oft nur ein kleines Taschengeld. Für alle anderen gilt der Stundensatz oder die Pauschale, für die sich die Unternehmen bei den Ferienjobs entschieden haben.
Kann man Ferienlager von der Steuer absetzen?
Eigentlich sind Kosten für die Kinderbetreuung von Eltern steuerlich zumindest in einem gewissen Rahmen absetzbar. Dies gilt sowohl für Aufwendungen für Tagesmutter und Hort als auch für einen Babysitter. Der Gedanke, dass damit auch das Ferienlager steuerlich absetzbar ist, liegt im ersten Moment nahe. Doch hierbei handelt es sich um einen Trugschluss. Nach Ansicht des Finanzamtes stellt das Ferienlager nämlich eine Freizeitbeschäftigung dar und diese sind generell in Deutschland nicht absetzbar. Übrigens gilt das auch für Kosten, die bei lokalen Freizeitangeboten wie einem Kinobesuch mit dem Jugendclub oder einer Zirkuswoche anfallen.