Partizipation & Teilhabe in der Jugendarbeit

Methoden der Partizipation

Es ist gar nicht so einfach, altersgerechte Methoden zu finden, die sich zur Diskussion eines Themas anbieten. Deswegen sind hier Beispiele für euch, an denen ihr euch orientieren könnt, um so eine pädagogisch wertvolle Arbeit aufzubauen.

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Fischpool

Geeignet ist diese Methode für Jugendliche ab 14 Jahren und dauert ca. 15 bis 30 Minuten.

Nehmt euch ein Thema vor und diskutiert dies konservativ. Dabei soll es eine Pro- und eine Kontra-Seite geben. Diese beiden Seiten stellen sich dann vor, jedoch ohne dabei bereits Argumente ihrer Seite zu nennen. Wählt außerdem eine*n Moderator*in aus, welche die Diskussion anleiten soll.

Bildet nun zwei Stuhlkreise, einen Innen- und einen Außenkreis. Im Innenkreis sitzen dann der*die Moderator*in und jeweils 2-3 Teilnehmer*innen der Pro- und der Kontra-Seite. Die anderen Jugendlichen sitzen im Außenkreis und beobachten die Diskussion, die nun beginnt. Haben sie etwas zu sagen, dürfen sie eine Person ihrer Fraktion abklatschen und die Plätze werden so miteinander getauscht. Der*Die Jugendliche darf nun seinen*ihren Punkt anbringen und es wird so lange diskutiert, bis der Moderator (nach spätestens 30 Minuten) die Diskussion beendet. Nun spiegelt ihr gemeinsam als Gruppe die Diskussion wider, indem ihr diese kurz zusammenfasst und einigt euch als ganzes Team auf ein Ergebnis.

Kinder-Koffer

Diese Methode eignet sich für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren und beschäftigt sich beispielsweise mit der Umgebung, in der sie leben oder in der sich eure Institution befindet.

Ihr benötigt dazu lediglich einen Koffer, Zettel, Stifte und Utensilien, die nach und nach aufkommen, wie beispielsweise ein Maßband, um Dinge auszumessen oder eine Sofortbild-Kamera und ein Fotoalbum mit Platz für Notizen. Eben was den Kindern so einfällt.

Ihr erkundet so nun nach und nach immer mehr das Gebiet und nehmt es genau unter die Lupe. Dabei beschäftigt ihr euch mit den Fragen, was die Kinder gerne verändern würden, wie man den Stadtteil kindgerechter gestalten könnte und was sie sonst beschäftigt, z.B. wie man die Gegend barrierefrei gestalten kann.

Mit den Utensilien im Koffer wird so die Umgebung genauer erkundet und alle Ergebnisse werden hier auf Bild und Papier festgehalten. Wichtig sind hierbei auch die Formulierungen der Anliegen, also was nicht gefällt und was wie geändert werden kann/sollte.

Anschließend könntet ihr die Ergebnisse bei der Politik vorstellen, um so ggf. Änderungen zu erreichen, wie beispielsweise die Modernisierung des Freibads oder Sicherheitsmaßnahmen auf einem Kinderspielplatz.

Jugendparlament

Bei dieser Methode geht es um ein Langzeitprojekt für Kinder und Jugendliche jeden Alters. Vier Mal im Jahr findet dazu eine Sitzung statt, für die jeweils ca. 2 Stunden angesetzt werden sollten.

Dieses Parlament sollte für eine Gruppe oder eine Institution ins Leben gerufen werden und kann aus verschiedenen Teams bestehen, beispielsweise ein Spaß-Team, ein Bau-Team, ein Finanz-Team, ein Stadt-Team und ein Reporter-Team oder was euch sonst noch in den Sinn kommt. Über das Jahr verteilt beschäftigen sie sich hin und wieder mit den Themen ihres Teams und andere Kinder und Jugendliche können bei ihnen Ideen, Beschwerden, Anregungen oder Ähnliches einreichen.

In den Sitzungen sitzen dann alle Teilnehmer*innen zusammen, auch wenn sie keinem Team angehören. Hier werden dann über Anträge, Projekte, das Budget und was sonst ebenso anfällt, diskutiert und entschieden. Dieses Parlament darf dann auch Anforderung den Erwachsenen gegenüberstellen und so soll ein selbst bestimmtes Miteinander in eurer Gruppe aufgebaut werden.

Es gibt auch die Möglichkeit, den Kindern und Jugendlichen ein bestimmtes Budget zur Verfügung zu stellen, über welches sie frei verfügen dürfen. Dazu entwickeln sie gemeinsam Finanzpläne und erleben so noch mehr Entscheidungsfreiheit in ihrem Dasein.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.