Eine Kinder- und Jugendgruppe gründen

Mitstreiter*innen für ein Team gewinnen

Habt ihr einen passenden Träger für euch und eure Gruppe gefunden, ist es im nächsten Schritt wichtig, ein zuverlässiges und verantwortungsbewusstes Team an eurer Seite zu haben. Denn pro 7 bis 10 Kindern bzw. Jugendlichen solltet ihr mindestens eine betreuende Person an eurer Seite haben. Das ist der vorgeschlagene Betreuungsschlüssel (also 1 zu 7 bis 1 zu 10), der euch die Arbeit erleichtern wird und mit dem ihr eurer Aufsichtspflicht nachkommen könnt.

Beachtet dabei auch, dass ihr Kräfte für die Vertretung braucht, falls jemand durch Krankheit oder Urlaub ausfällt. Rechnet also lieber mehr betreuende Personen ein.

Eure Mitstreiter*innen sollten je nach Alter der Zielgruppe mindestens 16 Jahre alt sein, wobei mindestens eine Person über 18 Jahre als sein muss. Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen, z.B. durch eine Ausbildung im sozialen Bereich, Babysitting oder eigene Kinder, sind natürlich wünschenswert, aber kein Muss.

Wichtig ist vor allem, dass ihr eurem Team vertrauen und euch aufeinander verlassen könnt. Natürlich ist auch eine gute Chemie wichtig, denn eure Stimmung überträgt sich automatisch auf die Kinder und Jugendlichen eurer Gruppe. Überlegt euch also im ersten Schritt, was euch an neuen Teamkolleg*innen wichtig ist.

Den neuen Teammitgliedern sollte bewusst sein, dass die Arbeit zeitlichen Aufwand einfordert, sowohl für die Gruppenstunden selbst als auch für die Vorbereitungen und ggf. für zusätzliche Events und Feste. Außerdem sind für die Teilnehmer*innen feste Bezugspersonen sehr wichtig, daher sollten die von euch gewählten Mitstreiter*innen für die nächsten Jahre verfügbar sein.

Bevor ihr euch jemanden ins Team holt, ist es ratsam, diese Person genauer kennenzulernen. Stellt dazu euer Team, euer Konzept und natürlich euch selbst vor und hört euch an, was der*die Bewerber*in dazu sagt. Auch Fragen sind gerne erwünscht, denn das zeigt Interesse. Kann er*sie sich die Arbeit mit euch vorstellen und kann die Person euren Anforderungen gerecht werden?

Tauscht euch über Erfahrungen aus und im Idealfall könnt ihr euch in manchen Sachen vielleicht sogar ergänzen. Denn ein vielfältiges Team ist immer von Vorteil. Was die eine Person dann nämlich nicht kann, erfüllt vielleicht ein anderes Teammitglied, z.B. kreative Ideen für die nächsten Gruppenstunden oder die Bearbeitung der Finanzen eurer Gruppe. Sollten euch übrigens mal die Ideen ausgehen, könnt ihr euch auf der Internetseite https://www.jugendleiter-blog.de/ passende Inspirationen holen. Auf die Auswahl der Themen wird aber im weiteren Verlauf noch einmal spezifischer eingegangen.

Ihr könnt auch gerne eine Art Probezeit für neue Teammitglieder nutzen, sodass ihr beispielsweise nach einer gewissen Anzahl an Gruppenstunden ein Feedback an die Person abgebt und diese ebenso die Möglichkeit bekommt, sich mit euch auszutauschen und über die jüngsten Ereignisse und Erfahrungen zu sprechen.

Passt die Zusammenarbeit zwischen euch, steht der Vergrößerung eures Teams nichts mehr im Wege.

An der Stelle noch eine kleine Randinformation für euch: Es ist sehr praktisch, wenn ihr sowohl weibliche als auch männliche Teammitglieder habt. Durch den Mangel an unterschiedlich geschlechtlichen Mitstreiter*innen ist dies jedoch nicht immer möglich und daher auch keine Pflicht. Allerdings ist die Mischung durch verschiedene Geschlechter in vielen Themen sehr hilfreich, da sich viele Kinder und Jugendliche gerne ein Beispiel an älteren Personen ihres Geschlechts nehmen.

Das ist übrigens auch einer der wichtigsten eurer Aufgaben: die Vorbildfunktion.

Es gibt jedoch einige Verbände, welche ein Schutzkonzept ausgearbeitet haben, indem es Pflicht ist, ein gemischtes Leitungspaar (also sowohl männlich als auch weiblich) einzusetzen. Achtet also auf eventuelle Vorgaben eures Trägers.

Checkliste:
– Überlegt, was euch an den neuen Mitgliedern wichtig ist und welche Eigenschaften vorhanden sein sollten.

– Ladet die potenziell neuen Mitstreiter*innen ein und lernt einander besser kennen.

– Durch kleine Feedback-Runden nach euren Gruppenstunden festigt ihr das Team auch noch für die Zukunft.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.