Danke – Respekt – Wertschätzung: Anregungen zum Nachdenken und eine Idee für die Praxis

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„Gesundheit!“ – „Danke!“ (bei einem Niesen).

„Danke!“ – für das Aufhalten einer Tür, das Mitbringen vergessener Sachen, für kleine Aufmerksamkeiten und größere Geschenke.

Bedanken ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil unseres Soziallebens. Aber wie steht es um das Danken in der Jugendarbeit?

Geschenke für ehrenamtliches Engagement – sei es in Leitungsfunktionen, in der Küche einer Freizeit oder einfach „nur“ als Betreuungspersonal – sind mittlerweile eine gern gesehene und auch genutzte Methode.
Eine darüber hinaus wertschätzende Haltung gegenüber den Kollegen und Kolleginnen in der Jugendarbeit ist wichtig für ein gutes Klima. Respekt und Wertschätzung können durch Dank und konstruktives Feedback eingeübt und jüngeren vorgelebt werden.

Gerade der Punkt konstruktives Feedback oder auch die Rückschau auf Veranstaltungen bieten hier ein großes Potential. Über das Feedback ließe sich sicher mehr als nur ein Blogbeitrag schreiben, daher soll hier nur ein Zitat von Max Frisch als Gedankenanstoß dienen: „Man soll dem anderen die Wahrheit nicht wie ein nasses Handtuch ins Gesicht schlagen, sondern wie einen Mantel hinhalten in welchen er hineinschlüpfen kann“ (Max Frisch). Hierbei muss aber immer mitgedacht werden, dass jeder eine eigene „Wahrheit“ hat. 

In der Rückschau auf Veranstaltungen wird immer wieder geschaut, wie die gemachten Erfahrungen zu einer Verbesserung bei der nächsten Veranstaltung führen können. Es wird oft konkret nach Defiziten geschaut. Der Gedanke was lief eigentlich gut, was kam gut an und warum wird dabei gerne aus den Augen verloren. Aber dieser Gedanke in der nächsten Veranstaltungsreflexion führt womöglich zu einer anderen Atmosphäre und anderen Ergebnissen im Protokoll. Einfach mal ausprobieren!

Und hier noch ein zum Abschluss ein kleiner Vorschlag für einen Impuls zum Thema „Dankbar sein“:

Es sollen alle Teilnehmenden (TN) ihr Smartphone mit zum Impuls bringen. Gerne kann dieser mit ruhiger Musik unterlegt sein.

Dann werden einführende Worte zum Impulsthema gesprochen.

(z.B. „Wie oft haben wir heute schon „Danke“ gesagt – und wofür? Wir wollen uns hier und jetzt die Zeit nehmen unsere Gedanken auf Dinge und Menschen zu lenken denen wir danken können oder auch einmal danken sollten. Wir können uns hier den Raum schaffen gut zu überlegen wofür wir dankbar sind und nicht was uns gestört hat. Wir müssen unseren Dank dann auch nicht direkt uns gegenüber oder andern formulieren, sondern können den Gedanken des Dankes mit uns mitnehmen.“)

Anschließend haben die TN die Möglichkeit sich mit zwei Fragen auseinanderzusetzen:

  1. Wofür bin ich aktuell dankbar? (Dies können Menschen sein, die gerade wichtig sind oder auch Sachverhalte wie z.B. eine schöne Freizeitsituation. Hierzu können gerne die Social Media Kanäle durchsucht werden, da sich die meisten Jugendlichen auch hierüber mitteilen und so auch sichern, was für sie bedeutsam ist)
  2. Wer ist für mich schon lange aus dem Blickfeld geraten? (Alternativ- oder zusätzliche Fragestellung. Auch hier ist es sehr gut möglich Social Media zu nutzen. Wer schon lange nicht mehr kontaktiert wurde ist vielleicht die Antwort auf die Frage)

Für die Antworten zu 1. sollten einfach Zettel und Stifte ausliegen. Die TN können dann Personen oder Fakten für welche sie dankbar sind notieren und den Zettel einstecken. Womöglich ist der richtige Zeitpunkt zum Danken, der wenn der Zettel wieder gefunden wird.

Für die Antworten auf Fragen zwei empfiehlt es sich Briefumschläge – am besten schon frankiert – auszulegen, welche die TN adressieren können. Einen Brief zu schreiben ist vielleicht ein wenig antiquiert, zeugt aber von einem gewissen Aufwand, den die Person, die ihn erhält, wert ist.

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Martin Göbel
Martin Göbel
Pädagoge. Längjährige Erfahrungen in der Jugendverbandsarbeit (KjG): Gruppenstunden, Freizeiten, Zeltlager, Gremienarbeit. Außerdem mehrjährige Bildungsarbeit im Bereich Jugendfreiwilligendienste. Beruflich im Bereich Jugendbildungsarbeit tätig.

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über mich

Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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