Niemand wird sich in 2–3 Jahren erinnern, was das Programm war. Aber die Gefühle werden präsent sein.
Wenn ihr an eure eigene Jugend zurückdenkt: Was bleibt euch in Erinnerung? Wahrscheinlich nicht der exakte Ablauf eines Programms, nicht das konkrete Spiel, das ihr gespielt habt. Stattdessen bleiben die Gefühle: das Gefühl von Gemeinschaft, von Freude, von Zugehörigkeit. Vielleicht auch das Gefühl, gesehen und ernst genommen worden zu sein.
Genau das ist der Kern guter Jugendarbeit: Sie schafft emotionale Spuren. Programme, Methoden, Materialien – das alles sind Werkzeuge. Sie sind wichtig, aber sie sind nicht das Ziel. Das Ziel ist, einen Raum zu gestalten, in dem Jugendliche sich sicher, wertgeschätzt und lebendig fühlen können.
Wir neigen manchmal dazu, Programme bis ins letzte Detail zu perfektionieren: abwechslungsreich, kreativ, professionell. Doch all das hat keinen Wert, wenn es nicht in ein emotionales Erlebnis eingebettet ist. Jugendliche erinnern sich an das Lachen, an das gemeinsame Singen, an das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
Das bedeutet für euch: Vertraut darauf, dass nicht alles perfekt sein muss. Achtet weniger darauf, ob jede Methode reibungslos läuft, und mehr darauf, welche Atmosphäre entsteht. Stellt euch die Frage: Wie fühlen sich die Jugendlichen gerade? Denn am Ende ist es dieses Gefühl, das bleibt – lange nachdem das konkrete Programm vergessen ist.
❓ Reflexionsfragen
- An welche Momente aus eurer eigenen Jugend erinnert ihr euch noch heute – und warum?
- Wie könnt ihr in eurer Arbeit stärker auf die Atmosphäre achten, die ihr gestaltet?
- Welche Gefühle möchtet ihr bewusst in den Herzen der Jugendlichen hinterlassen?