Egal, ob es in den Familienurlaub geht oder ob eine wichtige Veranstaltung am anderen Ende Deutschlands ansteht – lange Autofahrten mit Kindern lassen sich kaum vermeiden. Normalerweise müssen sich nur die Eltern mit der Ungeduld des Nachwuchses herumschlagen. Hin und wieder geraten aber auch Jugendleiter*innen in diese Situation. Ihr müsst euch dann möglicherweise direkt um mehrere Kinder in einem Pkw oder eine ganze Gruppe in einem Bus kümmern. Damit ihr nicht so schnell die Nerven verliert und im Fall der Fälle immer ein Ass aus dem Ärmel ziehen könnt, haben wir hier ein paar nützliche Tipps für euch zusammengesucht.
Wie lange darf die Autofahrt mit Kind maximal dauern?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, denn es kommt auch immer auf das Alter der Kinder an. Grundsätzlich sollten Jugendleiter*innen aber sicherstellen, dass mindestens alle zwei Stunden eine Pause eingelegt wird, sodass sich die Kinder die Beine vertreten und zur Toilette gehen können.
Am besten recherchiert ihr vor der Autofahrt, wo sich kinderfreundliche Rastplätze befinden. Die sollten zum Beispiel über einen Spielplatz oder über ein paar Tischgruppen mit Bänken für eine gemeinsame Essenspause verfügen. Bei besonders langen Fahrten kann es außerdem sinnvoll sein, mindestens eine längere Pause einzulegen und dafür sogar von der Autobahn herunterzufahren. Ein Spielplatz oder ein Sportplatz sind geeignete Anlaufstellen.
Spielt mit den Kindern eine Runde Ball, lasst sie mit Kreide Hüpfkästchen auf den Boden malen oder denkt euch ein anderes aktives Spiel aus. So kommen sie in Bewegung und bekommen einen guten Ausgleich zum ständigen Sitzen im Auto oder Bus.
Verpflegung für längere Autofahrten – Hauptsache gesund!
Auch wenn sich Kinder mit Süßigkeiten besonders gut bestechen lassen, sind sie als Proviant für lange Fahrten nicht geeignet. Sie machen nicht dauerhaft satt und lassen die Kinder außerdem häufig noch hibbeliger und unruhiger werden. Wir plädieren deswegen für diese Lebensmittel:
- belegte Brote mit Käse, Wurst und anderem herzhaftem Aufschnitt
- klein geschnittene Rohkost wie Gurke, Karotte, Sellerie oder Kohlrabi
- Obst wie Äpfel oder Bananen lassen sich besonders gut mitnehmen
- kleine Snacks wie salzarme Brezeln oder getrocknete Erdbeeren
- Nüsse liefern wichtige Fette und runden den Proviant gekonnt ab
Nicht immer wird die Verpflegung vom Veranstalter der Kinder- oder Jugendreise bereitgestellt. Häufig packen die Eltern ihren Kindern etwas ein, sodass ihr als Jugendleiter*innen nur wenig Einfluss darauf habt, was sie während der Fahrt essen. Deswegen kann es sinnvoll sein, die Eltern vorab über geeignete Lebensmittel zu informieren.
Für Unterhaltung sorgen – die perfekten Spiele
Bei längeren Autofahrten wird Kindern schnell langweilig. Wenn sie mit einer Gruppe aus Kindern unterwegs sind, finden sie das am Anfang vielleicht noch richtig aufregend, mit der Zeit werden sie aber schnell nörgeliger. Jetzt ist eure Fantasie als Jugendleiter*innen gefragt! Viele Kinder werden Bücher und Spiele von zu Hause mitnehmen, um sich auf der Fahrt zu beschäftigen, andere stehen aber vielleicht mit leeren Händen da.
Packt deswegen immer vorsichtshalber noch ein paar Bücher und Spiele ein. Für große Brettspiele ist weder im Auto noch im Bus Platz. Gegebenenfalls können Kartenspiele wie Quartette gespielt werden. Bei denen hält man die Karten nämlich die meiste Zeit in der Hand.
Auch Quiz sind eine gute Idee, sollten aber natürlich altersgerecht sein. Die müsst ihr auch nicht unbedingt in physischer Form dabeihaben. Schaut euch einfach auf eurem Smartphone nach einer passenden App um und stellt den Kindern in Momenten voller Langeweile spannende Wissensfragen.
Darüber hinaus gibt es ein paar typische Spiele, die ganz ohne jegliches Zubehör gespielt werden können und die Kindern auch heute noch jede Menge Spaß machen. Wie wäre es mit „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder lustigen Wortspielen? Nehmen wir an, ihr beginnt das Spiel als Jugendleiter*in mit dem Tier „Zebra“. Nun müsste ein Kind ein neues Tier nennen, das mit dem letzten Buchstaben von „Zebra“ beginnt. In diesem Fall wäre Affe oder Aal möglich.
Zusatztipps für eine stressfreie Autofahrt
Natürlich ist es mit einer guten Verpflegung und ein paar geeigneten Spielen nicht getan, denn bei einer langen Autofahrt oder einer Busreise kann es schnell zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, die eure Planung über Bord werfen. Seid deswegen immer gut vorbereitet und beherzigt auch diese Tipps:
- Manche Kinder leiden schnell an Reiseübelkeit. Die kann besser werden, wenn das Kind vorn beim Fahrer sitzt und den Horizont sehen kann. Packt für den Notfall aber auch unbedingt Spucktüten und ein paar Feuchttücher zum Saubermachen ein.
- Nehmt immer ein paar Tüten als Müllbeutel mit, sodass die Kinder ihren Abfall darin entsorgen können. An der nächsten Raststätte kann er dann geleert werden.
- Bei sehr langen Fahrten kann es vorkommen, dass die Kinder zwischendurch schlafen, was natürlich hervorragend ist, weil dann die Zeit gefühlt wie im Flug vergeht. Nicht jedes Kind wird ein Reisekissen dabeihaben. Wenn genug Platz ist, könnt ihr ein paar als Ersatz einpacken. Vielleicht nehmt ihr auch ein paar Decken mit.
- Ihr wisst nie, wie die Toilette am Rastplatz aussehen wird und wie sie ausgestattet ist. Eine Rolle Klopapier gehört also auch unbedingt ins Gepäck!