Kinder und Jugendliche erleben Natur oft spontan und mit Neugier – doch selten mit bewusster Tiefe. Dieser Impuls lädt dazu ein, Natur nicht nur zu sehen, sondern zu spüren, zu hören und mit ihr in Beziehung zu treten. Der Fokus liegt auf achtsamem Wahrnehmen, Staunen und dem Erleben von Verbundenheit mit der Welt. Der Impuls funktioniert sowohl draußen als auch drinnen mit Naturbezug. Kein Material nötig.
Hinführung zum Thema – Mehr als nur draußen sein
Vorlesen oder frei erzählen. Ggf. mit geschlossenen Augen als Zuhörübung.
Manchmal raschelt etwas im Gras. Manchmal fliegt ein Vogel vorbei. Manchmal weht der Wind und plötzlich riecht es nach Sommerregen.
Die Natur spricht – aber nicht mit Worten. Sie spricht durch Farben, Klänge, Stille.
Wer draußen ist, kann sich klein fühlen – aber nie allein. Denn alles ist verbunden: die Luft, die Bäume, das Wasser, du.
Vielleicht hast du schon mal barfuß auf der Wiese gestanden und ganz genau gespürt, wie das kitzelt.
Oder du hast in die Wolken geschaut und vergessen, was dich beschäftigt hat.
Die Natur lädt uns ein: Komm näher. Sei da. Hör hin. Vertrau.
Impulsfragen zum Weiterdenken
Als Gesprächsimpuls oder stille Reflexion – auch einzeln auswählbar.
- Was war dein schönster Moment in der Natur – und warum?
- Gibt es einen Ort draußen, der sich für dich besonders anfühlt?
- Was fühlst du, wenn du barfuß über Gras oder Sand gehst?
- Wenn du mit der Natur sprechen könntest – was würdest du ihr sagen?
Meditation – Die Welt in meiner Hand
Diese Übung kann drinnen oder draußen gemacht werden. Alle sitzen oder stehen ruhig. Dauer: ca. 2 Minuten. Mit ruhiger Stimme lesen.
Schließ, wenn du möchtest, die Augen. Oder such dir einen Punkt, den du ruhig anschauen kannst.
Atme tief ein … und aus.
Streck nun langsam deine Hände aus – nach vorn oder in den Schoß. Stell dir vor: In deinen Händen liegt ein kleines Stück Natur. Vielleicht ein Stein. Ein Blatt. Ein Wassertropfen.
Spür das Gewicht – leicht, aber da.
Was du in deiner Hand hältst, war lange unterwegs: durch Wind, Zeit, Erde.
Es ist alt und neu zugleich. Es gehört zu dieser Welt – genau wie du.
Stell dir vor, dieses Stück Natur schenkt dir etwas: Stille. Kraft. Ruhe.
Du musst nichts tun. Nur spüren. Atmen. Dasein.
Atme noch einmal tief ein … und aus.
Wenn du möchtest, öffne langsam wieder deine Augen.
Gebet – Verbunden mit allem Leben
Frei oder gemeinsam sprechen. Auch im Freien möglich, mit Blick in den Himmel oder auf die Erde.
Danke für die Luft, die ich atme.
Für den Wind, der mein Gesicht berührt.
Für das Wasser, das fließt,
für die Erde, die mich trägt,
für die Sonne, die wärmt.
Danke für all das,
was lebt – auch in mir.
Hilf mir, die Natur zu schützen,
und mich selbst als Teil davon zu spüren.
Amen.
Abschlusstext – Natur sehen, spüren, bewahren
Zum Vorlesen, als ruhiger Abschluss oder als Impuls für einen stillen Gang in die Natur.
Die Natur ist mehr als eine Kulisse.
Sie ist voller Leben – und du bist mittendrin.
Vielleicht schaust du heute genauer hin: auf eine Blume, einen Käfer, ein Blatt im Wind.
Und vielleicht spürst du dann: Ich bin Teil von etwas Großem.
Und das darf ich jeden Tag neu erleben.