In der heutigen schnelllebigen Welt sind viele Jugendliche mit einer Vielzahl von Reizen konfrontiert, die oft überwältigend wirken können. Sei es der ständige Input durch soziale Medien, das Geräusch von Musik oder Gesprächen, oder der Druck, immer erreichbar zu sein – Reizüberflutung wird für viele zur Realität. In diesem Blogbeitrag möchten wir fünf sanfte Wege vorstellen, wie Jugendliche in ihrer Freizeit und im Alltag besser mit Reizüberflutung umgehen können. Diese Ansätze können nicht nur in Gruppenstunden, sondern auch in Ferienlagern oder bei anderen Aktionen der Jugendarbeit integriert werden.
Atemanker gegen den inneren Sturm
Eine der einfachsten Methoden, um in stressigen Momenten Ruhe zu finden, ist das bewusste Atmen. Die 4-7-8-Methode (vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden halten und acht Sekunden ausatmen) kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen. In Gruppenstunden könnte eine kurze Atemübung integriert werden, um den Jugendlichen eine Momentaufnahme der Entspannung zu bieten.
Weniger Reize = mehr Balance
Gerade in der Jugendarbeit, wo oft viel Input und Aktivität herrscht, ist es wichtig, auch stille Momente zu schaffen. Bietet Gelegenheiten, in denen die Jugendlichen ohne Ablenkung einfach nur dasitzen können – sei es bei einer Tasse Tee oder beim Kneten von Knete. Solche Rückzugsmöglichkeiten fördern die Selbstwahrnehmung und das Wohlbefinden.
Sensorische Selfcare mit Knete
Eine kreative Möglichkeit, um Stress abzubauen, ist die Verwendung von Knete oder anderen sensorischen Materialien. Diese können in Workshops oder kreativen Pausen eingesetzt werden. Jugendliche können beim Kneten ihre Gedanken sammeln und gleichzeitig ihre Sinne ansprechen. Hierbei könntet ihr auch ätherische Öle verwenden, um die Wirkung zu verstärken.
Ein Mini-Ritual zur Erdung
In stressigen Situationen kann es hilfreich sein, sich körperlich zu verankern. Ein einfaches Ritual, wie Barfuß auf dem Boden zu stehen oder die Hände flach auf einen Tisch zu legen, kann helfen, zurück ins Hier und Jetzt zu kommen. Solche kleinen Übungen können in der Jugendarbeit als Teil von Achtsamkeitstrainings genutzt werden.
Noise-Cancelling für die Seele
Geräuschkulissen können überfordernd sein. Ermutigt die Jugendlichen, auch mal bewusst in einen ruhigen Raum zu gehen oder Ohrstöpsel zu verwenden. Vielleicht kann eine ruhige Naturgeräusch-Playlist erstellt werden, die in entspannenden Momenten abgespielt wird.
Ableitungen für die Jugendarbeit
In der Jugendarbeit ist es wichtig, auf die sensiblen Wahrnehmungen der Jugendlichen einzugehen. Reizüberflutung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern zeigt, dass die Jugendlichen intensiv fühlen. Es ist entscheidend, Räume zu schaffen, in denen sie sich zurückziehen und regulieren können. Die oben genannten Methoden können nicht nur die Gruppenatmosphäre verbessern, sondern auch den Teilnehmenden helfen, besser mit Stress und Reizüberflutung umzugehen.
Denk daran, den Jugendlichen zu vermitteln, dass es in Ordnung ist, Pausen einzulegen und auf ihre Bedürfnisse zu hören. So fördert ihr nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern auch eine positive Gruppenidentität, die auf Achtsamkeit und gegenseitiger Unterstützung basiert.

