Spielidee: Blindes Abenteuer

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“Blindes Abenteuer” ist ein spannendes und lehrreiches Spiel für Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren. Das Spiel fordert die Kinder heraus, ihre anderen Sinne zu nutzen, wenn der Sehsinn vorübergehend eingeschränkt wird. Durch verschiedene Aufgaben und Herausforderungen lernen die Teilnehmer*innen, sich auf ihre anderen Sinne zu verlassen und ihre Welt aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Kinder erkennen, wie wichtig und leistungsfähig ihre anderen Sinne sind, wenn der Sehsinn eingeschränkt wird. Das Spiel fördert Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeiten und Empathie. Es regt dazu an, sich in die Lage von Menschen zu versetzen, die auf den Sehsinn verzichten müssen.

Material:
– Augenbinden oder Schlafmasken
– verschiedene Texturen (z. B. Stoffe, Schaumstoff, Sandpapier)
– Geräuschquellen (z. B. Musikinstrumente, Geräuschemacher)
– Objekte mit unterschiedlichen Gerüchen (z. B. Gewürze, Obst, Blumen)
– verschiedene kleine Gegenstände zum Tasten (z. B. Bälle, Kissen, Spielzeug)
– Papier und Stifte
– kleine Belohnungen oder Aufkleber

Vorbereitung

Bereitet alle Materialien vor und stellt sicher, dass genügend Augenbinden oder Schlafmasken vorhanden sind. Diese sind notwendig, damit jede*r Teilnehmer*in bei den Aufgaben ohne Sehen agieren kann. Es ist wichtig, dass die Augenbinden in gutem Zustand sind und keinerlei Lichtstrahlen durchlassen. Richtet die Stationen für die verschiedenen Aufgaben ein. Wählt einen geeigneten Raum oder einen definierten Bereich aus, der groß genug ist für die verschiedenen Stationen und ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. Verbreitet die Stationen so, dass sie einen logischen Ablauf für die Kinder bilden. Stellt sicher, dass jeder Bereich klar abgetrennt und leicht erreichbar ist, ohne dass es zu Überschneidungen oder Verwirrungen kommt.

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Kennzeichnet jede Station deutlich, damit die Kinder wissen, welche Aufgabe sie an welchem Ort erwartet. Testet die Geräuschquellen und die Objekte, die bei den Aufgaben verwendet werden. Achtet darauf, dass die Geräusche klar und eindeutig unterscheidbar sind, damit die Kinder die Herausforderungen erfolgreich bewältigen können. Überprüft auch, ob die Objekte für das Tast-Rätsel gut zu ertasten sind. Auch bei den Gerüchen ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Düfte eindeutig und angenehm sind, um Kindern das Raten zu erleichtern. Bereitet zusätzlich einige kleine Belohnungen oder Aufkleber vor, die ihr den Kindern am Ende des Spiels überreicht. Diese Belohnungen dienen als Anerkennung für ihre Teilnahme und ihre Leistungen während des Spiels. Wählt kleine, aber bedeutungsvolle Preise aus, die die Kinder motivieren und ihnen zeigen, dass ihre Anstrengungen wertgeschätzt werden. 

Ablauf des Spiels

In der fantastischen Welt von “Blindes Abenteuer” gibt es eine geheimnisvolle Insel namens Sensoria. Sensoria ist ein Ort, an dem die Bewohner die Welt auf ungewöhnliche Weise erleben. Sie haben die besondere Fähigkeit, ihre anderen Sinne außergewöhnlich zu schärfen, da sie den Sehsinn in bestimmten Momenten verlieren. Eines Tages wird die Insel von einer magischen Dunkelheit bedroht, die alle visuellen Eindrücke verschlingt und die Bewohner in eine Welt ohne Licht stürzt. Die Kinder werden von den Bewohnern von Sensoria um Hilfe gebeten. Die Aufgabe ist es, den magischen Nebel, der die Insel in Dunkelheit hüllt, zu vertreiben. Um die Dunkelheit zu besiegen, müssen die Kinder ihre Sinne schärfen und sich durch eine Reihe von Herausforderungen navigieren. Dabei erfahren sie, wie wertvoll ihre anderen Sinne sind und lernen, wie es ist, sich ohne Sehen zurechtzufinden. 

Zu Beginn erklärt ihr den Kindern die Ziele des Spiels. Erzählt ihnen von der magischen Dunkelheit, die Sensoria bedroht und von der Notwendigkeit, ihre anderen Sinne zu schärfen, um die Dunkelheit zu besiegen. Teilt den Kindern mit, dass sie verschiedene Stationen durchlaufen werden, bei denen sie ihre Fähigkeiten in verschiedenen Sinne testen und verbessern.

Station 1: Texturen-Tast-Rätsel

In dieser Station stellen die Teilnehmer*innen ihre Tastfähigkeiten unter Beweis. Platziert verschiedene Texturen wie Stoffe, Schaumstoff, Sandpapier und andere Materialien in einer Box oder einem Beutel. Achtet darauf, eine Vielzahl von Materialien auszuwählen, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Die Kinder werden aufgefordert, die Texturen mit Augenbinden zu ertasten und zu benennen. Sie versuchen dabei auch, die Texturen richtig zuzuordnen. Beginnt die Station mit einer kurzen Einführung darüber, wie wichtig der Tastsinn in unserem Alltag ist. Erklärt den Kindern, dass wir oft unbewusst auf unseren Tastsinn angewiesen sind, um Dinge zu identifizieren und uns in unserer Umgebung zurechtzufinden. Um die Station noch interessanter zu gestalten, könnt ihr ein Spiel daraus machen. Teilt die Kinder in kleine Gruppen ein und lasst sie nacheinander die Texturen ertasten. Jede Gruppe erhält eine Liste mit möglichen Texturen und muss erraten, welche sie gerade fühlen. Für jede richtige Zuordnung gibt es Punkte und die Gruppe mit den meisten Punkten am Ende der Runde gewinnt eine kleine Belohnung. Um die Aktivität weiter zu vertiefen, könnt ihr die Kinder auch fragen, wie sich die verschiedenen Texturen anfühlen und ob sie ihnen an etwas Bestimmtes erinnern. Diskutiert gemeinsam, wie verschiedene Materialien in der Natur oder im Alltag vorkommen und welche Eigenschaften sie haben. Dies fördert nicht nur den Tastsinn, sondern erweitert auch das Wissen der Kinder über die Beschaffenheit und Verwendung verschiedener Materialien.

Station 2: Geräusche-Duell

Hier wird das Gehör der Kinder auf spannende Weise getestet. Bereitet verschiedene Geräuschquellen vor, die verschiedene Klänge abdecken. Dazu gehören Musikinstrumente wie eine kleine Trommel, eine Rassel oder eine Glocke. Stellt auch Alltagsgeräusche wie das Knistern von Papier, das Rascheln von Blättern, das Rasseln von Schlüsseln oder das Klirren von Gläsern bereit. Die Kinder müssen sich auf ihr Gehör konzentrieren. Spielt jedes Geräusch einzeln ab, ohne dass die Kinder die Quelle sehen können. Nachdem ein Geräusch abgespielt wurde, erraten die Kinder, was sie gerade gehört haben. Um es spannender zu gestalten, könnt ihr ein Punktesystem einführen, bei dem die Kinder Punkte für jede richtig erratene Geräuschquelle erhalten. Zusätzlich könnt ihr kleine Tipps oder Hinweise geben, falls die Kinder Schwierigkeiten haben, das Geräusch zuzuordnen. Dies kann durch leichte Beschreibungen des Geräusches oder durch ein kurzes Gespräch darüber, was sie gehört haben, geschehen. So bleibt die Station anregend und lehrreich, ohne frustrierend zu sein.

Station 3: Geruchs-Erkennung

Für diese Station bereitet ihr verschiedene Objekte mit unterschiedlichen Gerüchen vor, wie Gewürze, Obst, Blumen oder ätherische Öle. Wählt eine vielfältige Auswahl an Gerüchen aus, die die Kinder herauszufordern und ihre Sinne schärfen. Platziert die Objekte in kleinen, undurchsichtigen Behältern oder Säckchen. Alle Teilnehmer*innen riechen die verschiedenen Objekte blind und versuchen zu erkennen, um was es sich handelt. Sie müssen die Gerüche benennen und die richtigen Namen zuordnen. Erklärt den Kindern, wie wichtig der Geruchssinn ist und wie er uns im Alltag hilft, verschiedene Dinge zu identifizieren, auch wenn wir sie nicht sehen. Diese Aufgabe stärkt den Geruchssinn und hilft den Kindern, verschiedene Düfte zu unterscheiden. Ihr könnt die Aktivität noch interessanter gestalten, indem ihr ein Punktesystem einführt: Für jeden richtig erkannten Duft gibt es einen Punkt und am Ende erhalten die Teilnehmer*innen kleine Belohnungen für ihre Fähigkeiten im Erkennen der Gerüche. Um die Station noch weiter zu vertiefen, könnt ihr die Kinder auch über die Herkunft und Bedeutung der verschiedenen Gerüche informieren. Erzählt ihnen beispielsweise, wie bestimmte Gewürze in verschiedenen Kulturen zum Einsatz kommen oder wie Blumen und ätherische Öle in der Aromatherapie eingesetzt werden. 

Station 4: Tast-Memory

In dieser Station steht das Tasten und Ertasten im Mittelpunkt. Bereitet eine Auswahl an kleinen Gegenständen vor, die verschiedene Formen, Materialien und Oberflächen haben. Diese können zum Beispiel eine weiche Stoffmaus, ein glattes Holzklötzchen, ein raues Sandpapierstück, eine glitzernde Plastikperle, eine spitze Schraube oder ein biegsamer Gummiball sein. Platziert die Gegenstände in einer Box oder auf einem Tisch und deckt sie mit einem Tuch oder einer Box ab, damit die Kinder sie nicht sehen können. Alle Teilnehmer*innen werden nacheinander an diese Station gerufen. Lasst die Kinder ihre Hände in die Box oder auf den Tisch tauchen und die Gegenstände ertasten. Die Aufgabe besteht darin, durch Tasten herauszufinden, welche Form und welches Material die Objekte haben. Die Kinder können sich beim Ertasten der Gegenstände laut äußern, um sich besser an die Formen und Materialien zu erinnern. Nachdem alle Teilnehmer*innen an der Reihe waren, die Gegenstände zu ertasten, werden die Objekte aufgedeckt. Die Kinder dürfen jetzt ihre Vermutungen äußern und benennen, welche Gegenstände sie ertastet haben. Es kann hilfreich sein, eine Liste bereitzuhalten, um den Kindern die Chance zu geben, ihre Antworten mit den tatsächlichen Gegenständen abzugleichen.

Abschluss und Reflexion

Nachdem die Kinder alle Stationen durchlaufen und sich als wahre Helden der Insel Sensoria erwiesen haben, versammelt alle Teilnehmer*innen ein letztes Mal. In der Mitte des Kreises liegt ein großer, glänzender Stein, der den magischen Nebel symbolisiert. Gemeinsam sprechen die Kinder ein Ritual der Dankbarkeit aus, um die Dunkelheit endgültig zu vertreiben und das Licht zurück nach Sensoria zu bringen. Die Dunkelheit weicht und die Insel erstrahlt wieder in voller Pracht. Versammelt die Kinder und besprecht die Erfahrungen, die sie bei den verschiedenen Stationen gemacht haben. Fragt die Kinder, was ihnen besonders schwer gefallen ist und welche Aufgaben sie interessant fanden. Diskutiert, wie es sich anfühlte, ohne Sehen zurechtzukommen und welche Sinne besonders hilfreich waren. Diese Reflexion hilft allen Teilnehmer*innen, das Erlebte zu verarbeiten und die Bedeutung des Spiels zu verstehen. Überreicht den Kindern kleine Belohnungen oder Aufkleber als Anerkennung für ihre Teilnahme und ihre Leistungen. Diese kleinen Geschenke sollen die Kinder motivieren und ihnen zeigen, dass ihre Anstrengungen geschätzt werden.

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Daniel
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