Ferienfreizeiten & Jugendarbeit: Jugend-Engagement für Nachhaltigkeit stärken

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Warum ist Nachhaltigkeit wichtig für junge Menschen?

Während einer Gruppenreise oder während der Ferien sind Nachhaltigkeitsthemen gerade für junge Menschen wichtig. In der Gruppe erleben sie, wie umweltbewusstes Handeln unterwegs ganz konkrete Auswirkungen in ihrem Alltag hat. 

Ferienfreizeiten mit Kinder- und Jugendgruppen in einer Jugendherberge bieten ideale Rahmenbedingungen: Sie sind bezahlbar und die DJH-Häuser sind erfahrene Kooperationspartner für Jugendorganisationen. Gleichzeitig übernehmen Jugendherbergen in Bayern Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz. Damit wird Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit nicht nur ein theoretisches Ziel, sondern ganz konkret erlebbar – für Jugendleiter*innen ebenso wie für Kinder und Jugendliche selbst.

Gruppenaufenthalte: Potenziale für mehr Nachhaltigkeit

Reisen in der Gruppe sind eine große Chance: Wer hier bewusst handelt, kann junge Menschen für eine nachhaltige Zukunft prägen – durch Vorbilder, die positive Wirkung von Gruppenverhalten und kleine, alltagstaugliche Aktionen.

Gruppe vorab sensibilisieren

Bereitet Kinder und Jugendliche schon vor der Reise auf nachhaltiges Verhalten vor:

  • Mülltrennung in der Jugendherberge
  • bewusster Umgang mit Lebensmitteln 
  • Möglichkeiten Energie und Wasser zu sparen
  • respektvolles Verhalten in Gemeinschaftsräumen

So werden Regeln nicht als Einschränkung, sondern als gemeinsame Ziele verstanden.

Klimafreundliche Übernachtung buchen

Viele bayerische Jugendherbergen bieten klimafreundliche Übernachtungen an. Das Service- und Buchungscenter (SBC) unterstützt euch gern bei der Planung und Buchung nachhaltiger Aufenthalte. Sowohl für unsere Gäste als auch für die Mitarbeitenden im DJH Bayern erheben wir alle zwei Jahre den CO2-Fußabdruck, um Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen, bitten wir um eine Spende. So startet ihr eure Freizeit bereits mit einem guten Gefühl – und mit einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Umweltfreundlich anreisen

Wenn möglich, plant die Anreise mit der Bahn oder dem öffentlichen Nahverkehr. Das spart CO₂, fördert das Gemeinschaftsgefühl und kann für die Teilnehmenden schon der Start des pädagogischen Programms sein: gemeinsames Reisen, Orientierung und Verantwortung übernehmen.


Bildung für nachhaltige Entwicklung in der offenen Jugendarbeit

Gruppenverhalten spielt bei Jugendorganisationen eine zentrale pädagogische Rolle – besonders, wenn es darum geht, nachhaltige Verhaltensweisen zu erproben. Wenn Kinder und Jugendliche erleben, dass bewusstes Handeln eine gemeinsame Aufgabe ist, steigt ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Regeln wie Mülltrennung, nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln oder Energiesparen werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen schneller akzeptiert, weil sie nicht von Einzelnen eingefordert, sondern gemeinsam getragen werden.


Nachhaltigkeit von Lebensmitteln  

Viele Kinder und Jugendliche kennen vor allem die vertrauten Geschmäcker aus ihrer Lebenswelt: gleichbleibend, oft stark verarbeitete Lebensmittel. Neues wirkt zunächst fremd. 

Eine Ferienfreizeit in einer bayerischen Jugendherberge öffnet hier neue Türen. Beim Essen duftet es nach frisch gekochtem Gemüse, nach Kräutern, Ofenkartoffeln oder warmem Vollkornbrot. Farbenfrohe Salate knacken beim ersten Bissen und vegetarische Aufläufe dampfen aus der Küche – Nachhaltiges Verhalten beginnt bei der Entscheidung, was auf dem Teller landet.

Thema Nachhaltigkeit mit allen Sinnen erleben

In den bayerischen Jugendherbergen sind vegetarische und vegane Gerichte in Bio-Qualität längst Standard – keine Ausnahme mehr. Mit kreativen, modernen Rezepturen wird gezeigt: Weniger Fleisch bedeutet nicht weniger Genuss.

Bewusstsein stärken durch Dialog und transformatives Verhalten

Sprecht mit eurer Gruppe über Bio-Lebensmittel und Nachhaltigkeit:

Warum Bio-Lebensmittel wählen
Weniger Chemie, mehr Schutz für Böden, Wasser und Artenvielfalt.

Regionale Produkte bevorzugen
Kurze Transportwege sparen CO₂ und stärken die regionale Landwirtschaft.

Nachhaltige Ernährung heißt saisonal essen
Lebensmittel zur richtigen Jahreszeit brauchen weniger Energie für Anbau und Lagerung.

Weniger Fleisch, mehr Pflanzen
Pflanzliche Gerichte verbrauchen deutlich weniger Ressourcen als Fleischprodukte.

Frische Zutaten statt Fertigprodukte
Spart Verpackungsmüll und macht Zutaten nachvollziehbar.

Fair produzierte Lebensmittel nutzen
Sozial gerechte Arbeitsbedingungen bei Anbau und Ernte gehören genauso zur Nachhaltigkeit wie Umweltschutz.

Quelle: Jugendherbergen Bayern

Diese Punkte lassen sich bei Kinder- und Jugendfreizeiten im Alltag einer Jugendherberge besonders gut sichtbar und erlebbar machen.

Fairer Umgang am Buffet

Ein wichtiger Lernort für mehr Nachhaltigkeit ist das Buffet einer Gruppenunterkunft. Auch, wenn jeder sich so viel nehmen darf, wie er will, wird Wertschätzung für die Lebensmittel auf dem Teller ganz praktisch vermittelt. 

• Vielleicht sind die Augen größer als der Appetit. Erst kleine Portionen auf den „Probierteller“ nehmen ✓
• Lieber Nachschlag holen, statt Lebensmittel hinterher wegzuwerfen ✓
• Nicht drängeln – es ist immer genug für alle da ✓
• Das Essen wird frisch gekocht, nicht industriell angeliefert ✓

Wiederverwendbar statt Einweg

Quelle: Jugendherbergen Bayern

Auch bei Ausflügen gibt es Anknüpfungspunkte für Kooperation und Peer-Learning in der Gruppe. Ermutigt die Teilnehmer*innen, Brotboxen und Trinkflaschen mitzubringen. Das reduziert Müll und Umweltverschmutzung bei Ausflügen und zeigt, wie einfach nachhaltiges Handeln sein kann.


Ressourcen schonen: Wasser & Energie

Unterwegs zählt auch beim Duschen, Lüften und Beleuchten das Verhalten der Gruppe, um Nachhaltigkeitsziele auf Reisen zu erreichen:

• kürzer duschen, Wasser bewusst nutzen ✓
• Licht ausschalten beim Verlassen des Raums ✓
• Fenster schließen, wenn geheizt wird ✓

Nachhaltigkeit & Wasser sparen einfach erklärt

Wasser ist wertvoll, selbst in Bayern mit seinen Flüssen, Bergseen und Wasserfällen. Deshalb sparen die bayerischen Jugendherbergen nicht nur Energie und Wärme, sondern auch Wasser – ohne, dass Gäste auf Komfort verzichten müssen. So können alle ganz leicht mithelfen, Ressourcen zu schützen.

Weniger Wasser beim Duschen
Smarte Duschköpfe in den Herbergen verbrauchen nur 5,2 Liter pro Minute, Waschbecken sogar nur 3,8 Liter.

Moderne, einheitliche Technik
Alte Armaturen werden durch nachhaltige Modelle ersetzt – gleichbleibende Qualität in allen Häusern. Insgesamt wurden rund 1200 Duschen und 2200 Wassersparer eingebaut.

Photovoltaikanlagen in vielen DJH-Herbergen helfen zusätzlich, Strom zu sparen

Gut für Umwelt und Zukunft

Weniger Energieeinsatz heißt weniger fossile Brennstoffe – und die Verbrauchswerte werden regelmäßig kontrolliert und verbessert. Bis zu 13 % weniger Wasser, ca. 6 % weniger Strom und bis zu 20 % weniger Wärmeverbrauch wurden in den bayerischen Herbergen gemessen. So zeigt sich: Nachhaltig reisen geht ganz praktisch – gemeinsam, effektiv und ohne Einschränkungen für Gäste. 


Nachhaltigkeit Kindern erklärt: Aktionen spielerisch gestalten

Umwelt-Talks wirken bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oft „belehrend“. Verpackt sie lieber als Spiel oder Challenge:

Wettbewerbe (z. B. „Wer verschwendet am wenigsten Wasser beim Duschen oder Zähneputzen?“)

Teamaufgaben statt Einzelverantwortung
z. B. Zimmer-Teams als Energie-Checker, Tischgruppen als Buffet-Coaches,
Tagesdienste für Mülltrennung, Wasser sparen oder Ordnung in Gemeinschaftsräumen.

Zeitlich begrenzte Aktionen („Nur heute vegetarische Challenge!“„24 Stunden Licht-aus-Challenge außerhalb der Gemeinschaftsräume“)

Rätsel & Quizformate
z. B. ein kurzes Nachhaltigkeits-Quiz nach dem Abendessen oder
Schätzfragen wie „Wie viel Wasser braucht eine Dusche?“.

Energie-Detektive für mehr Mitbestimmung
Kinder und Jugendliche achten darauf, dass Licht aus ist und Fenster nicht gekippt bleiben – Verantwortung rotiert täglich.

Reflexionsrunde am Abend
 Offenes Gespräch: Was fiel leicht? Was war ungewohnt? Was nehmen wir mit nach Hause?

Spiel und Zeitbegrenzung führen auch bei fehlender Motivation oft zu höherer Akzeptanz in der Gruppe.


Nach der Reise: Erlebnisse teilen

Nachhaltigkeit bei Ferienfreizeiten endet nicht mit der Abreise. Reflektiert gemeinsam, um alte Denkmuster aufzubrechen:

• Was haben wir erlebt und gelernt?
• Was hat gut funktioniert, was ist uns schwergefallen?
• Was nehmen wir mit in unseren Alltag, um es zuhause umzusetzen?

Am Ende der Reise könnt ihr eine kleine Präsentation, eine Collage oder auch einen Social-Media-Rückblick gestalten, um das Gelernte festzuhalten. Fotos, Berichte oder Gruppenrunden helfen, die Erfahrungen beim Umsetzen nachhaltiger Konzepte auf Reisen zu festigen und weiterzugeben.

Das Gute weitererzählen

Ermutigt Jugendliche, ihre positiven Erlebnisse weiterzugeben – in Schule, Verein oder Familie. So wirkt die Ferienfreizeit über die Gruppe hinaus.

Motivation und Modellprojekte entstehen nicht durch Druck, sondern durch Beteiligung, Vorbilder, Sinn und Gemeinschaft. Umweltaktionen wirken am besten, wenn sie sich natürlich in den Freizeitalltag einfügen – als Teil des Miteinanders, nicht als übergestülptes Programm. 

Jugendleiter*innen als Vorbilder

Jugendleiter*innen sind die wichtigsten Multiplikatoren: Wenn ihr selbst nachhaltig handelt und achtsam mit den Ressourcen umgeht, wirkt ihr glaubwürdig. Auch kleine Gesten, bewusste Sprache und konsequentes Verhalten im Alltag machen Nachhaltigkeit in der Jugendbildung greifbar und authentisch. So entsteht bei Kindern und Jugendlichen Motivation nicht durch Regeln, sondern durch Beteiligung, Vorbilder und gemeinsame Erfolge.


Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit kurz & knapp

Ferienfreizeiten in bayerischen Jugendherbergen machen Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit lebendig. Schon bei der Planung der Reise setzt ihr bewusste Impulse, vor Ort füllt ihr Handlungsfelder gemeinsam mit Leben – und nach der Reise wirken die Erfahrungen weiter. 

Neue Denkmuster ausprobieren und mitnehmen

Jugendherbergen schaffen dafür den dynamischen Rahmen mit durchdachten Umweltkonzepten, nachhaltiger Verpflegung und kurzen Wegen, um ins Handeln zu kommen. 

Wenn Kinder und Jugendliche Nachhaltigkeit mit allen Sinnen erleben, verstehen sie ganz automatisch, warum sie für ihr Leben und ihre Zukunft wichtig ist. Sie probieren Neues aus, übernehmen Verantwortung für ihre Gruppe und nehmen diese Erfahrungen mit nach Hause – in ihren Alltag und ihren Peer-Groups. Genau hier liegt die Stärke nachhaltig erlebter Ferienfreizeiten in Jugendherbergen: Die Erfahrungen bleiben nicht vor Ort, sondern wirken weit über die Reise hinaus.

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