In der Jugendarbeit geben viele von euch unglaublich viel: Zeit, Energie, Aufmerksamkeit, Herzblut. Ihr seid da, wenn andere euch brauchen, hört zu, gestaltet, organisiert, begleitet. Und genau deshalb ist es so wichtig, sich eine ehrliche Frage zu stellen: Was nährt mich eigentlich?
Selbstfürsorge wird oft als Luxus gesehen – etwas, das man „sich mal gönnt“, wenn Zeit übrig ist. Doch in Wahrheit ist sie eine Notwendigkeit. Wer ständig nur gibt, ohne aufzutanken, brennt irgendwann aus. Und dann leidet nicht nur ihr selbst darunter, sondern auch eure Gruppen.
Sich um sich selbst zu kümmern bedeutet nicht Egoismus, sondern Verantwortung. Denn nur, wer in Verbindung mit sich selbst bleibt, kann auch für andere da sein. Vielleicht bedeutet Selbstfürsorge für euch, regelmäßig Nein zu sagen. Vielleicht heißt sie, Pausen ernst zu nehmen, Hilfe anzunehmen oder Dinge zu tun, die euch guttun – ohne sie rechtfertigen zu müssen.
Achtet darauf, was euch Kraft kostet – und was euch Kraft gibt. Was nährt euch? Ist es ein Spaziergang, Musik, Stille, Austausch, Bewegung, Glaube, Natur? Findet heraus, was euch wirklich stärkt – und macht es zu einem festen Teil eures Alltags.
Selbstfürsorge ist kein Extra-Programm. Sie ist Haltung. Sie ist der Boden, auf dem ihr steht, um für andere da sein zu können – echt, präsent und mit Freude.
Reflexionsfragen
- Was nährt euch – im Alltag, in eurer Arbeit, in euren Beziehungen?
- Welche Signale sendet euer Körper oder euer Herz, wenn ihr euch zu viel zumutet?
- Wie könnt ihr Selbstfürsorge bewusst in euren Alltag integrieren, ohne schlechtes Gewissen?

