Wenn wir über Barrieren sprechen, denken viele zuerst an Rampen, Aufzüge oder barrierefreie Räume. Und ja – das ist wichtig. Aber Barrieren gibt es nicht nur außen. Es gibt sie auch in unseren Köpfen, in unseren Haltungen, in unseren Gewohnheiten.
Barrieren entstehen dort, wo wir Menschen – bewusst oder unbewusst – ausschließen. Wo wir davon ausgehen, dass alle „so ticken wie wir“. Wo wir Entscheidungen treffen, ohne zu fragen, wen sie vielleicht ausschließen könnten. Manchmal sind es kleine Dinge: eine unbedachte Formulierung, ein überforderndes Tempo, eine Aktivität, die für manche einfach nicht machbar ist.
Barrieren abbauen beginnt deshalb bei uns selbst. Bei der Frage: Wo bin ich vielleicht nicht so offen, wie ich glaube? Was übersehe ich? Wo könnte meine Gewohnheit jemand anderen behindern?
Es geht nicht um Schuld, sondern um Bewusstsein. Wenn wir anfangen, genauer hinzusehen, wird vieles klarer. Und wenn wir über Hindernisse reden – auch über die inneren – können wir sie gemeinsam verändern.
Als Jugendleiter*innen habt ihr eine besondere Rolle: Ihr könnt dafür sorgen, dass alle Kinder und Jugendlichen sich willkommen fühlen – unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrer Herkunft, ihrem Tempo, ihrer Art zu denken oder zu fühlen.
Barrieren abbauen ist keine einmalige Aktion, sondern eine Haltung. Sie bedeutet, wach zu bleiben, zuzuhören und die Perspektive anderer ernst zu nehmen. Und sie beginnt immer dort, wo wir bereit sind, uns selbst zu hinterfragen.
Reflexionsfragen
- Welche Barrieren fallen euch in eurer eigenen Gruppenarbeit auf – sichtbar oder unsichtbar?
- Welche eurer Gewohnheiten oder Annahmen könnten unbeabsichtigt Menschen ausschließen?
- Wie könnt ihr gemeinsam mit eurer Gruppe an einem wirklich inklusiven Miteinander arbeiten?

