In jeder Gruppe gibt es Unterschiede. Alter, Herkunft, Interessen, Fähigkeiten, Glaubensrichtungen, Persönlichkeiten – und manchmal können diese Unterschiede herausfordernd sein. Doch genau diese Vielfalt ist der Schatz der Jugendarbeit. Diversität ist kein Problem, das gelöst werden muss, sondern ein Reichtum, den es zu feiern gilt.
Jugendarbeit lebt von Begegnung. Wenn wir uns nur mit Menschen umgeben würden, die so sind wie wir, würden wir wenig Neues entdecken. Erst durch Unterschiede entstehen neue Blickwinkel, spannende Gespräche und kreative Lösungen. Vielfalt erweitert Horizonte – für Kinder und Jugendliche genauso wie für uns als Leiter*innen.
Aber: Diversität zu feiern heißt auch, bewusst Räume zu gestalten, in denen Unterschiede sichtbar sein dürfen. Es geht nicht darum, sie zu übertünchen, sondern sie wertzuschätzen. Jede*r bringt etwas Eigenes mit – und das macht die Gruppe stärker.
Natürlich können Unterschiede manchmal zu Reibung führen. Doch auch das ist wertvoll: Reibung erzeugt Wärme. In Auseinandersetzungen liegt die Chance, einander tiefer zu verstehen und neue Perspektiven einzunehmen. Die Aufgabe von uns als Jugendleiter*innen ist es, diesen Prozess zu begleiten und zu moderieren – nicht die Unterschiede wegzuwischen, sondern sie fruchtbar zu machen.
Diversität feiern bedeutet also, die Unterschiedlichkeit nicht als Hindernis, sondern als Geschenk zu sehen. Je vielfältiger die Gruppe, desto größer die Chance, dass jede*r einen Platz findet und eigene Stärken einbringen kann. Und genau das macht Jugendarbeit lebendig.
Reflexionsfragen
- Welche Unterschiede in eurer Gruppe empfindet ihr als besonders bereichernd?
- Wann habt ihr zuletzt erlebt, dass Vielfalt zunächst schwierig war, sich dann aber als wertvoll herausgestellt hat?
- Wie könnt ihr ganz praktisch zeigen, dass Diversität in eurer Arbeit gefeiert wird?