11 Kinderspiele aus Korea

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Koreanische Kinderspiele sind tief in der Kultur des Landes verwurzelt und reichen teilweise bis in die Zeit der Drei Reiche (1.-7. Jahrhundert) zurück. Bevor digitale Medien in den Alltag einzogen, verbrachten die meisten Kinder in Korea ihre Zeit draußen. Viele der Spiele basieren auf einfachen Materialien. Diese elf koreanischen Kinderspiele könnt ihr direkt in der Kindergruppe umsetzen. 

Wurfspiel in die Dose

Dieses Spiel gehört zu den ältesten Spielen Koreas. Kinder werfen kleine Stöcke oder Pfeile in eine Dose oder einen Topf. Das klingt einfach, aber der richtige Schwung, der Abstand und der Winkel entscheiden darüber, ob der Wurf gelingt oder nicht. Ziel ist es, möglichst viele Treffer zu erzielen. Gespielt wird draußen auf dem Schulhof, in Parks oder in Gärten. Das Spiel stärkt Zielgenauigkeit, Konzentration und Geduld. Historisch gesehen wurde es oft auf Dorffesten gespielt und diente der Schulung von Geschicklichkeit und Hand-Augen-Koordination. Kinder lernten so spielerisch, ihre Kraft einzuschätzen und präzise Bewegungen auszuführen. Alternativ lässt sich dieses Spiel auch sehr gut mit Stiften spielen, die in eine Dose geworfen werden.

Gummiband-Sprungspiel

Das Gummiband-Spiel ist beliebt unter Mädchen, wurde aber auch von Jungen gespielt. Zwei Spieler*innen spannen ein langes Gummiband an ihren Beinen, während die anderen darauf springen und verschiedene Figuren ausführen. Die Höhe des Bandes steigt nach jedem erfolgreichen Sprung. Begleitlieder und Reime unterstützen die Bewegungen. Dieses Spiel vermittelt auch Teamgeist, da Kinder einander anfeuern und gemeinsam üben. 

3. Hüpfkästchen-Spiel

Hüpfkästchen, oft auch als Himmel-und-Hölle-Spiel bezeichnet, zählt zu den beliebtesten Spielen, die Kinder in Korea auf Straßen, Höfen oder Schulhöfen spielen. Die Kinder zeichnen nummerierte Felder auf den Boden und nutzen einen kleinen Stein, den sie in ein Feld werfen. Anschließend hüpfen sie auf einem Bein oder abwechselnd auf beiden Beinen durch die Felder, um den Stein wieder aufzuheben. In Korea war das Spiel traditionell ein beliebter Zeitvertreib während der Pausen in Schulen oder auf Nachbarschaftshöfen. Zudem unterstützte das Spiel mathematisches Denken, da die Kinder die Zahlen der Felder im Kopf behalten mussten. Hüpfkästchen hatte auch eine kulturelle Dimension: In manchen Regionen wurden die Felder mit Symbolen oder Formen gestaltet, die auf Geschichten, Natur oder Mythen Bezug nahmen. 

Murmel zielen

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Das Murmelzielspiel ist ein weiteres Spiel, das in Korea seit Generationen gespielt wird. Zuerst legen alle ihre Murmeln in einen kleinen Kreis oder in eine gerade Linie auf den Boden. Jede*r Spieler*in bekommt eine eigene Murmel, mit der versucht wird, die anderen aus dem Kreis zu schießen. Wer eine Murmel trifft, darf sie behalten. Das macht das Spiel spannend und auch strategisch, weil man überlegen muss, welche Murmel sich gerade am meisten lohnt. Gespielt wird draußen auf Sand, Erde oder einem glatten Untergrund, damit die Murmeln schön rollen können. In Korea war dieses Spiel besonders in Nachbarschaften und auf Schulhöfen beliebt, weil es ohne große Vorbereitung auskommt und Kinder ihre Murmeln oft selbst bemalten oder sammelten. Es gibt verschiedene Varianten: Manche Kinder spielen auf Zeit, andere zählen am Ende, wer die meisten Murmeln gewonnen hat. 

Kreisel-Duell

Kreisel sind in Korea ein Klassiker unter den Kinderspielen und bringen Kinder schon seit Generationen in Bewegung. Dabei lassen die Kinder ihre Kreisel auf glatten Böden, Eisflächen oder Holzplanken rotieren und versuchen gleichzeitig, die Kreisel der anderen Spieler*innen zu treffen oder den eigenen am längsten drehen zu lassen. Mit einer Schnur holen sich die Kreisel zusätzlich Schwung, sodass spannende Duelle entstehen, bei denen jeder Wurf zählt. Früher wurden die Kreisel aus Holz geschnitzt und im Winter auf zugefrorenen Teichen gespielt. Später kamen Varianten aus Metall hinzu, die selbst auf trockenem Boden Duelle möglich machten. Spannend wird es, wenn mehrere Kinder gleichzeitig gegeneinander antreten und versuchen, ihren Kreisel zu retten, während sie die anderen umwerfen.

Papier stapeln

Das Papierstapel-Spiel ist perfekt für ruhige Tage, bringt aber trotzdem jede Menge Spannung mit sich. Kinder falten bunte Papierstücke, stapeln sie zu einem Turm und müssen die oberen Blätter vorsichtig umdrehen, ohne dass der Stapel einstürzt. Klingt einfach, aber schon eine winzige falsche Bewegung und alles fällt zusammen. In Korea ist dieses Spiel auch ein beliebtes Konzentrationstraining: Wer ruhig bleibt, gewinnt. Spannend wird es, wenn mehrere Kinder gleichzeitig spielen und der Turm immer höher wächst. Man kann kleine Herausforderungen einbauen, etwa dass die Kinder nur mit der linken Hand oder mit Essstäbchen umdrehen dürfen. Das Spiel regt die Kreativität an, da die Kinder ihre Papierstücke in verschiedenen Farben, Formen oder Mustern falten können, sodass der Turm am Ende fast wie ein kleines Kunstwerk aussieht.

Jegi-Chagi

Jegi-Chagi ist eine Art koreanisches Hacky-Sack, bei dem ein kleiner Federball – der Jegi – mit dem Fuß so oft wie möglich in der Luft gehalten wird. Das Ziel ist simpel: Der Jegi darf den Boden nicht berühren. Mit jedem erfolgreichen Kick steigt die Spannung und die Kinder feuern einander an. Das Spiel war traditionell besonders zu Neujahr beliebt, wenn Familien und Nachbarschaften draußen zusammenkamen. Früher bastelten Kinder ihre Jegis selbst, aus Münzen, Stoffresten oder Papier. Es gibt verschiedene Spielarten: Manche spielen allein und zählen ihre Kicks, andere bilden einen Kreis und geben den Jegi weiter, sodass er nicht herunterfallen darf. Jegi-Chagi trainiert Balance, Ausdauer und schnelle Reflexe wie ein Fitness-Workout.

Ssireum (Seilziehen)

Eine weniger bekannte, aber spannende Variante des Seilziehens war früher ein Highlight auf koreanischen Dorffesten. Zwei Teams stellten sich gegenüber, manchmal mit Dutzenden Teilnehmer*innen und versuchten, das lange, schwere Seil auf ihre Seite zu ziehen. Dabei ging es um Teamwork, cleveres Timing und gemeinsamer Rhythmus. Häufig wurde dazu getrommelt, gesungen oder geklatscht, sodass das Spiel fast wie ein kleines Spektakel wirkte. Die Zuschauer feuerten ihre Teams an und wenn schließlich ein Team nachgab, war die Stimmung perfekt. Das Spiel brachte ganze Dörfer zusammen und stärkte den Gemeinschaftssinn.

Fangspiel mit Verstecken

Fangen mit Verstecken ist ein zeitloser Klassiker und sorgt in Korea für viel Spaß. Ein Kind wird zur Fangperson, während die anderen blitzschnell davonstürmen, sich hinter Bäumen, Mauern oder Spielgeräten verstecken und versuchen, den vereinbarten “Sicherheitsort” zu erreichen, ohne geschnappt zu werden. Wer gefangen wird, übernimmt die Rolle des Fängers oder der Fängerin und das Spiel geht sofort in die nächste Runde. In Korea ist es besonders auf Schulhöfen und in engen Gassen beliebt, weil es kaum Platz und keinerlei Materialien braucht.

Gonggi-Steine

Für Gonggi braucht ihr fünf kleine Steine oder bunte Plastiksteine, werft sie in die Luft und fangt sie wieder auf, während ihr gleichzeitig die übrigen Steine vom Boden einsammelt. Mit jeder Runde wird es schwieriger: Erst wird nur ein Stein geworfen, dann zwei, drei oder sogar alle fünf gleichzeitig und das Timing muss perfekt sein. Gonggi ist wie ein Workout für die Hände: Es trainiert Hand-Augen-Koordination, Reaktionsgeschwindigkeit, Gedächtnis und Fingerspitzengefühl. Praktisch ist, dass man es überall spielen kann, also drinnen auf dem Teppich, draußen auf dem Gehweg oder im Pausenhof. In Korea ist Gonggi ein richtiges Kultspiel, das oft in Gruppen gespielt wird.

Fadenfiguren-Spiel

Das Fadenfiguren-Spiel ist ein Paradebeispiel für kreative Spiele, die kaum Material brauchen. Zwei Kinder nehmen einen Faden, wickeln ihn um ihre Finger und erschaffen daraus kunstvolle Figuren, Muster oder sogar kleine Geschichten. Ein*e Spieler*in formt ein Muster und die andere muss es nachbilden oder den Faden so geschickt bewegen, dass eine neue Figur entsteht, ohne dass der Faden sich verheddert. Es gibt unzählige Varianten und oft werden sie von Generation zu Generation weitergegeben. In Korea war es ein beliebter Zeitvertreib an Winterabenden oder auf langen Zugfahrten.

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Daniel
Daniel
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