„Alle sind willkommen“ – diesen Satz hört man oft. Doch was bedeutet er wirklich? Und reicht es, ihn einfach auszusprechen? In der Jugendarbeit haben wir eine besondere Verantwortung: Räume zu schaffen, in denen tatsächlich alle gemeint sind – nicht nur in der Theorie, sondern spürbar im Alltag.
Sprache ist ein entscheidender Schlüssel. Worte schließen ein oder aus, manchmal ohne dass wir es merken. Achtet darauf, wie ihr Kinder und Jugendliche ansprecht. Spüren sie darin Respekt, Anerkennung, Zugehörigkeit? Inklusiv zu sprechen bedeutet nicht nur politisch korrekt zu sein, sondern eine Haltung zu verkörpern: „Ich sehe dich, so wie du bist – und du gehörst hierher.“
Doch es bleibt nicht bei der Sprache. Auch unsere Haltung zählt. Wie reagiert ihr, wenn jemand anders ist, vielleicht ungewohnt oder herausfordernd? Inklusion beginnt, wenn wir Vielfalt nicht nur dulden, sondern als Bereicherung verstehen.
Und schließlich die Räume: Ein inklusiver Raum ist einer, in dem Kinder und Jugendliche sich nicht fragen müssen, ob sie willkommen sind. Ob es die bauliche Zugänglichkeit ist, die Gestaltung der Aktivitäten oder die Offenheit für unterschiedliche Hintergründe – all das zeigt, ob wir es ernst meinen.
Inklusiv zu denken heißt: Wir gestalten Jugendarbeit so, dass jede*r Platz findet. Nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlich. Und wenn Kinder und Jugendliche spüren, dass sie wirklich gemeint sind, kann etwas Großes entstehen: Vertrauen, Zugehörigkeit und die Freiheit, ganz sie selbst zu sein.
❓ Reflexionsfragen
- Wann habt ihr euch selbst zuletzt ausgeschlossen gefühlt – und was hat euch gefehlt, um euch willkommen zu fühlen?
- Welche kleinen Veränderungen in Sprache, Haltung oder Raumgestaltung könntet ihr sofort umsetzen, um inklusiver zu werden?
- Was bedeutet für euch persönlich: „Alle sind gemeint“?