In der Jugendarbeit zählt nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem der Weg dorthin. Denn echte Entwicklung passiert nicht im schnellen Erfolg, sondern im gemeinsamen Erleben, im Scheitern und Wiederaufstehen. Dieses Video erklärt, warum prozessorientiertes Arbeiten in der Jugendarbeit so wichtig ist, was das mit Selbstwirksamkeit und Beziehungsarbeit zu tun hat – und wie Jugendleiter*innen eine Lernkultur fördern können, in der nicht Perfektion, sondern Beteiligung im Mittelpunkt steht.
Erfolg ist nicht alles
In unserer Gesellschaft wird oft Leistung gemessen: Wer hat gewonnen? Wie viele Punkte wurden erreicht? Welche Ergebnisse stehen am Ende? Auch Kinder und Jugendliche wachsen in diesem Umfeld auf – Schule, Sport, Social Media. Doch Jugendarbeit funktioniert anders. Hier geht es nicht um den schnellen Erfolg, sondern um das gemeinsame Erleben des Prozesses.
Lernen durch Ausprobieren
Jugendarbeit lebt davon, dass Kinder und Jugendliche Neues ausprobieren können – ohne Angst, Fehler zu machen. Ob ein Spiel schiefgeht, ein Projekt nicht perfekt wird oder eine Gruppenidee im Chaos endet: Gerade diese Erfahrungen sind wertvoll. Denn sie lehren, dass nicht das Ergebnis zählt, sondern das Lernen unterwegs.
Selbstwirksamkeit erleben
Wichtiger als ein „glänzendes Endprodukt“ ist das Gefühl: „Ich habe etwas beigetragen und mitgestaltet.“ Diese Selbstwirksamkeit ist einer der stärksten Motoren für Entwicklung. Sie entsteht, wenn Jugendliche sehen, dass ihre Ideen aufgenommen, ihre Stimme gehört und ihre Beiträge wichtig sind – unabhängig davon, ob am Ende alles „perfekt“ läuft.
Beziehung vor Leistung
In der Jugendarbeit steht die Beziehung zwischen Leitung und Teilnehmenden, aber auch unter den Kindern und Jugendlichen, im Mittelpunkt. Vertrauen, Verlässlichkeit und gegenseitige Unterstützung sind die Grundlagen. Ein perfektes Ergebnis nützt wenig, wenn der Weg dorthin von Stress, Druck oder Ausgrenzung geprägt ist.
Den Blick weiten
Das bedeutet nicht, dass Ergebnisse unwichtig sind. Ein gelungenes Fest, ein spannendes Projekt oder eine erfolgreiche Aufführung sind tolle Erlebnisse. Doch sie dürfen nicht das einzige Ziel sein. Der Blick sollte immer auch darauf gerichtet sein:
- Wie haben die Kinder und Jugendlichen gearbeitet?
- Welche Erfahrungen konnten sie machen?
- Welche Fähigkeiten haben sie dabei entdeckt oder gestärkt?
Fazit: Der Weg ist das Ziel
Jugendarbeit hat die große Chance, einen Gegenpol zur leistungsorientierten Welt zu bieten. Hier zählt nicht, wer der Beste ist oder welches Ergebnis am meisten beeindruckt. Entscheidend ist, dass Kinder und Jugendliche ihren eigenen Weg gehen dürfen, begleitet und gestärkt durch ihre Gruppe.
Der Prozess – mit all seinen Höhen und Tiefen – ist das, was prägt, motiviert und nachhaltig wirkt. Erfolg ist schön, aber er ist nur ein Nebeneffekt des gemeinsamen Lernens und Erlebens.

 
 

