Abschied nehmen in der Jugendarbeit

Emotionale Unterstützung beim Abschied

Abschiede können eine Vielzahl von Emotionen auslösen, von Traurigkeit und Angst bis hin zu Aufregung und Vorfreude. Als Jugendleiter*innen spielt ihr eine wichtige Rolle dabei, eure Gruppenmitglieder durch diesen emotionalen Prozess zu begleiten. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Umgang mit Trauer und Verlustgefühlen, der Förderung positiver Erinnerungen und Dankbarkeit sowie der Stärkung des Zusammenhalts in der verbleibenden Gruppe.

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Umgang mit Trauer und Verlustgefühlen

Trauer und Verlustgefühle sind natürliche Reaktionen auf Abschiede. Um eure Gruppenmitglieder in dieser Phase zu unterstützen, könnt ihr:

  • Einen sicheren Raum schaffen: Ermutigt die Jugendlichen, ihre Gefühle offen auszudrücken. Schafft eine Atmosphäre, in der alle Emotionen willkommen sind und ernst genommen werden.
  • Aktivem Zuhören Priorität einräumen: Hört aufmerksam zu, wenn Gruppenmitglieder ihre Sorgen und Ängste teilen. Vermeidet es, vorschnell Lösungen anzubieten oder die Gefühle kleinzureden.
  • Normalisieren von Gefühlen: Erklärt, dass Trauer und Verlustgefühle normale Reaktionen auf Veränderungen sind. Dies kann Jugendlichen helfen, ihre Emotionen besser zu verstehen und zu akzeptieren.
  • Individuelle Unterstützung anbieten: Seid aufmerksam für Jugendliche, die besonders stark betroffen sind, und bietet ihnen bei Bedarf Einzelgespräche an.
  • Bewältigungsstrategien vermitteln: Lehrt einfache Techniken wie tiefes Atmen oder positive Selbstgespräche, die den Jugendlichen helfen können, mit überwältigenden Gefühlen umzugehen.

Förderung positiver Erinnerungen und Dankbarkeit

Während es wichtig ist, Raum für Trauer zu lassen, kann die Fokussierung auf positive Aspekte den Abschiedsprozess erleichtern:

  • Erinnerungssammlung: Regt die Gruppe an, schöne gemeinsame Momente zu sammeln und zu teilen. Dies könnte in Form eines Erinnerungsbuches, einer Fotowand oder eines gemeinsamen Storytelling-Abends geschehen.
  • Dankbarkeitsübungen: Führt Aktivitäten durch, bei denen die Jugendlichen ausdrücken können, wofür sie in Bezug auf die gemeinsame Zeit oder die scheidende Person dankbar sind.
  • Zukunftsperspektiven: Ermutigt die Gruppe, darüber nachzudenken, wie die gemeinsamen Erfahrungen ihr zukünftiges Leben bereichern werden.
  • Positive Reframing-Übungen: Helft den Jugendlichen, den Abschied als Chance für persönliches Wachstum und neue Erfahrungen zu betrachten.
  • Erstellung von Erinnerungsstücken: Bastelt gemeinsam Gegenstände wie Freundschaftsarmbänder oder gestaltet T-Shirts, die als positive Erinnerung dienen können.

Stärkung des Zusammenhalts in der verbleibenden Gruppe

Der Abschied einzelner Mitglieder kann die Dynamik der Gruppe verändern. Um den Zusammenhalt zu stärken, könnt ihr:

  • Offene Kommunikation fördern: Schafft Raum für Gespräche über die Veränderungen und wie die Gruppe damit umgehen möchte.
  • Neue Rollen und Verantwortlichkeiten verteilen: Gebt den verbleibenden Mitgliedern die Möglichkeit, neue Aufgaben zu übernehmen und in neue Rollen hineinzuwachsen.
  • Gemeinsame Ziele setzen: Entwickelt mit der Gruppe neue Ziele oder Projekte für die Zukunft, um den Blick nach vorne zu richten.
  • Teambuilding-Aktivitäten durchführen: Organisiert Spiele oder Ausflüge, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und neue Bindungen innerhalb der Gruppe fördern.
  • Rituale für Neuanfänge schaffen: Entwickelt mit der Gruppe neue Traditionen oder Rituale, die den Beginn einer neuen Phase markieren.
  • Reflexionsrunden einführen: Führt regelmäßige Gesprächsrunden ein, in denen die Gruppenmitglieder ihre Gedanken und Gefühle zur neuen Gruppenkonstellation teilen können.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.