Einleitung
Eine wertvolle Gruppenstunde besteht nicht nur aus einem vielfältigen, abwechslungsreichen und lustigen Programm, sondern auch aus pädagogischem Mehrwert. Ganz weit oben in dieser Liste steht dabei die Partizipation. Die Grundbausteine dieses Wortes stehen für die Mitbestimmung und Teilhabe der Kinder und Jugendlichen, denn sogar im Gesetzestext ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen geregelt. Aber dazu später mehr.
Im Grunde kann man mit dem Wort “Partizipation” auch eine demokratische Gesellschaft in Verbindung bringen. Denn gerade die Mitbestimmung ist das, was sowohl die Partizipation als auch eine Demokratie ausmacht und anhand dessen kann man sich auch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an dessen Leitsätzen orientieren. Diese Entwicklungsstufe ist für junge Menschen sehr wichtig, damit sie an sich selbst und den Herausforderungen des Alltags stetig wachsen können.
Kinder und Jugendliche wollen ihre Lebensweise, die Realität und die Umwelt stetig mitgestalten, was auch ihr gutes Recht ist. Natürlich kommt es dabei auch zu Grenzüberschreitungen und es werden Fehler gemacht, aber wie sollen es junge Menschen auch anders lernen, wo beispielsweise ihre und die Grenzen der anderen liegen und wie man für Probleme eine Lösung findet? Es kommt nicht darauf an, wie oft sie fehlschlagen, sondern wie oft sie sich wieder aufrappeln und lernen, mit ihren Problemen umzugehen und eine Lösung zu finden.
Der Wunsch eines richtigen Gleichgewichts zwischen Freizeit, Schule, Familie und ggf. auch schon Arbeit spielt dabei eine essenzielle Rolle. Denn durch die Gestaltungsfreiheit lernen sie erst, wie die einzelnen Teilbereiche ihres Lebens zu gewichten sind. Dieser Prozess ist übrigens auch für die Formung des Charakters sehr wichtig. So bewegt sich der junge Mensch nämlich in eine bestimmte Richtung hin und achtet dabei auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Lebensbereichen.
Es bringt der jungen Generation allgemein Zufriedenheit und Bestätigung, wenn sie merken, dass sie ernstgenommen und verstanden werden und ebenso dazu animiert werden, ihr Leben mitzubestimmen und zu gestalten. Dazu gehört auch ein Mitbestimmungsrecht in der Kinder- und Jugendarbeit. Dabei ist es wichtig, dass ihr eine Perspektive bietet, bei welcher die Teilnehmer*innen auf dem Laufenden gehalten werden und ebenso bei Fragen der Gestaltung zurate gezogen werden.
Denn das Bewusstsein, etwas selbst gestalten zu können, wird in den jungen Menschen zum einen Engagement und zum anderen die Bereitschaft, etwas aktiv zu tun, wecken.
Die Antwort auf die Frage, warum Partizipation also für junge Menschen wichtig ist, ist einfach zu beantworten: Kinder und Jugendliche sind die Zukunft und sie haben ein Recht darauf, ihre Gegenwart und dadurch die aufbauende Zukunft mitzugestalten und dabei ihre eigenen Erfahrungen zu machen.