Ab in die Stadt! Bei diesen Stadtspielen bietet die Stadt einen besonderen Raum für Herausforderungen. Passanten können ebenso einbezogen werden wie die verwinkelten Gassen einer Kleinstadt. Stadtspiele stellen besonderen Ansprüche an die Aufsichtspflicht von Jugendleiter*innen und sollten stets mit großen Teams und nur nach guter Einweisung über Notfallmaßnahmen und -kontakte durchgeführt werden.
Stempelspiel
Bei diesem Spiel spielen mehrere Kleingruppen à circa vier Mitspieler*innen gegeneinander. Jede Kleingruppe erhält ein Klemmbrett mit Papier und hat die Aufgabe, möglichst viele Stempel von ver- schiedenen Geschäften und Einrichtungen der Stadt zu sammeln. Für jeden Stempel gibt es einen Punkt. Die Gruppe, die nach Ablauf der Zeit die meisten Stempel hat, gewinnt das Spiel.
Die Spieldauer sollte circa 60 Minuten betragen. Die Spielleitung sollte genau beschreiben, in welchem Gebiet die Kleingruppen unterwegs sein dürfen und wie sie im Notfall die Spielleitung erreichen können. Auch eine fixe Anlaufstation im Zentrum des Spielgebiets bietet sich an.
Apfel & Ei
Die Mitspieler*innen werden in Kleingruppen á vier Personen eingeteilt. Jede Kleingruppe erhält einen Apfel und ein Ei. Die Aufgabe ist es, die beiden Gegenstände im Dorf bzw. in der Stadt in andere Gegenstände umzutauschen, die dann wiederum getauscht werden. Mit dem stetigen Tauschen soll sich der Wert der beiden Gegenstände, die die Gruppe besitzt, immer weiter steigern.
Nach Ablauf der Spielzeit (mindestens 45 Minuten) treffen sich die Gruppen wieder. Welcher Gruppe ist es gelungen, den wertvollsten Gegenstand zu ertauschen?
Für ältere und erfahrenere Gruppen kann die Aufgabe auch spezifischer gestaltet werden: So muss zum Beispiel versucht werden, mit dem Ei einen möglichst großen Gegenstand zu ertauschen und mit dem Apfel einen möglichst wertvollen.
Bilderrallye
Für dieses Spiel braucht es einiges an Vorbereitung durch die Spielleitung. Diese muss im Dorf bzw. in der Stadt umhergehen und Orte, Gegenstände und Details von Häusern fotografieren. Dabei muss immer darauf geachtet werden, dass die Gruppe in der Lage ist, die jeweilige Aufnahme vor Ort auch zu erkennen und wiederzufinden. Zu jedem Bild muss sich die Spielleitung eine Frage ausdenken, die nur vor Ort gelöst werden kann.
Dies können zum Beispiel Öffnungszeiten von Geschäften, Details von Hinweistafeln an Gebäuden, Anzahl an Steinen in einer Mauer, Preise von Gegenständen in der Schaufensterauslage und viele weitere Details sein. Die Fragen werden auf die Rückseiten der ausgedruckten Fotos geschrieben.
Je nach Schwierigkeitsgrad und Ortskenntnissen der Gruppe muss die Anzahl der Fragen festgelegt werden.
Die Kleingruppen erhalten nun jeweils einen Briefumschlag mit den Fotos und Fragen darin und haben eine festgelegte Zeit, um die Orte zu finden und die Fragen zu beantworten. Die Antworten werden unter die Fragen geschrieben. Sobald die Zeit abgelaufen ist oder alle Fragen beantwortet wurden, versammeln sich alle Kleingruppen wieder beim Spielleiter zur Auswertung: Welche Kleingruppe konnte die meisten Lösungen finden?
___STEADY_PAYWALL___
VIPs finden
Die Spielleitungen verkleiden sich, schlüpfen in die verschiedensten Rollen (Nonnen, Punker, Balletttänzer oder Ähnliches) und verteilen sich in einem vorher festgelegten Stadtgebiet. Die Mitspieler*innen dürfen die verkleideten Gruppenleiter*innen vor Spielbeginn nicht sehen. Ausgestattet mit Autogrammkarten, laufen sie dort umher und bewegen sich möglichst unauffällig.
Die Mitspieler*innen werden in Kleingruppen à 3–5 Personen aufgeteilt. Diese haben nun die Aufgabe, möglichst schnell alle VIPs zu fibden. Wegrennen vor den Kleingruppen ist nicht erlaubt. Wurde ein VIP gefunden, händigt dieser der Gruppe eine Autogrammkarte aus.
Welcher Gruppe gelingt es als Erstes, alle VIPs zu finden und die Karten zur zentralen Spielleitung zu bringen?
Straßenkreuzungs-Quiz
Die Gruppe muss möglichst schnell vom Startpunkt aus zu einem vorher vereinbarten Treffpunkt in der Stadt finden, etwa ein Café am Marktplatz, ein Warenhaus oder Ähnliches. Auf dem Weg dorthin muss sie an jeder Kreuzung eine Quizfrage lösen, die sie von einem/einer dort postierten Mitarbeiter*in gestellt bekommt. Beantwortet sie diese richtig, darf sie weitergehen, ansonsten muss sie einen kleinen Umweg machen. Zur Sicherheit begleitet ein*e Spielleiter*in die Gruppe. Ziel ist es, möglichst schnell den vereinbarten Zielpunkt zu erreichen.
Bei einer größeren Anzahl an Spieler*innen können auch zwei oder mehrere Gruppen gegeneinander spielen.
Das Spiel eignet sich gut, um die Umgebung besser kennenzulernen. So können zum Beispiel Fragen zum aktuellen Aufenthaltsort der Gruppe gestellt oder allgemein die Geschichte der Stadt beleuchtet werden.
ABC-Tauschgeschäft
Die Mitspieler*innen werden in Kleingruppen aufgeteilt. Jede Kleingruppe bekommt einen Apfel und eine Liste, auf der das ABC abgedruckt ist. Aufgabe ist es, den Apfel in einer vorgegebenen Zeit (ca. 60–90 Minuten) in andere Gegenstände umzutauschen. Aber nur in Reihenfolge des ABCs: Der Apfel muss in einen Gegenstand, der mit dem Buchstaben B beginnt, eingetauscht werden. Dieser wiederum in einen Gegenstand, der mit dem Buchstaben C beginnt, und so weiter.
Die einzelnen Tauschgeschäfte müssen mit einem Foto und einer Unterschrift der eintauschenden Person bestätigt werden. Die Gruppe, die im ABC am weitesten kommt, gewinnt das Spiel. Haben mehrere Gruppen den gleichen Buchstaben erreicht, so zählt die Kreativität des zurückgebrachten Gegenstands.
Foto-Ausstellung
Die Spieler*innen werden in Kleingruppen aufgeteilt und müssen Aufgaben erfüllen, was sie mit einem Foto beweisen müssen. Etwa: Musiziert in der Innenstadt!
Insgesamt haben sie 60 Minuten Zeit. Die Aufgaben sind so formuliert, dass sie die Kreativität fordern und nicht immer wortwörtlich umzusetzen sind (Beispiele siehe unten).
Um die Sicherheit der Kleingruppen zu gewähren, sollten diese von einer Spielleitung betreut werden. Nach Ablauf der 60 Minuten treffen sich die Kleingruppen wieder und stellen sich gegenseitig ihre Ergebnisse und Fotos vor.
Wenn die Teams gegeneinander antreten sollen, kann eine Jury die Fotos bewerten und so eine Siegergruppe wählen.
Hier einige Beispielaufgaben:
- JongliertmitmöglichstungewöhnlichenGegenständen
- StreicheltmöglichstvieleTiere
- BetreteteinenmöglichstungewöhnlichenOrt
- Fotografierteuchkopfüber
- Musiziert in der Innenstadt
- Tragt eine fremde Person über die Straße
- Stellt ein CD-Cover nach
- Stellt ein Werbeplakat nach
Waren schmuggeln
Bei diesem Spiel geht es darum, durch geschmuggelte Waren möglichst viel Geld zu verdienen. Hierfür werden drei verschiedene Waren in Umlauf gebracht, die die Spieler*innen in Kleingruppen à maximal 5 Personen durch die Stadt schmuggeln müssen. Für jede Ware gibt es eine Kauf- und eine Verkaufsstation. Außerdem gibt es eine zentrale Station, an der das Spiel beginnt und endet, insgesamt also sieben Stationen.
Zu Beginn bekommt jede Kleingruppe eine festgelegte Geld- summe. Mit dieser müssen sie zu einer Kaufstation gehen und dort Waren kaufen. Diese können sie an der entsprechenden Verkaufsstation mit Gewinn verkaufen. Die Gruppe muss also möglichst oft zwischen Kauf- und Verkaufsständen hin- und herlaufen.
Es darf immer nur eine Ware geschmuggelt werden. Gekauft werden dürfen aber mehrere. Wird die Gruppe von einem Zollbeamten im Spielgebiet mit mehr als einer Ware erwischt, muss sie ihren kompletten Warenbestand abgeben.
Sie kann also die sichere Variante nehmen und immer nur eine Ware kaufen, oder sie spielt auf Risiko und transportiert mehrere Waren – immer mit der Gefahr, erwischt zu werden und alle Waren zu verlieren.
Welcher Gruppe gelingt es, in der vorgegebenen Zeit möglichst viel Geld zu verdienen?
Reporter-Spiel
Jede Kleingruppe erhält einen im Vorfeld von der Spielleitung vor- bereiteten Bogen mit verschiedenen menschlichen Eigenschaften (mutig, stark, freundlich …). Aufgabe der Kleingruppen ist es nun, in der Stadt oder im Dorf Personen zu finden, auf die diese Eigenschaften zutreffen und das auf dem Zettel unterschreiben. Jede Person darf bei jeder Gruppe aber nur einmal unterschreiben. Wichtig ist außerdem, dass bei möglichst vielen Personen eine Handynummer mit angegeben wird, damit die Spielleitung stichprobenartig kontrollieren kann, ob die Angaben auch wirklich stimmen und es sich um reale Personen handelt.
Alternativ kann jeder Kleingruppe auch ein Mitarbeiter mitgeschickt werden, der beim Unterschreiben darauf achtet, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Welcher Gruppe gelingt es zuerst, den vollständig ausgefüllten Bogen bei der Spielleitung wieder abzugeben?
Wettkampf der Warenhäuser
Bei diesem Spiel werden die Spieler in Kleingruppen eingeteilt. Jede Gruppe stellt ein Warenhaus dar. Ziel ist es, verschiedene Artikel schnellstmöglich zu besorgen. Die Spielrunde startet auf einem zentralen Platz der Stadt. Der Spielleiter gibt eine Ware an, und die Gruppen haben 10 Minuten Zeit, diese zu besorgen. Wichtig: Sie darf nicht gekauft werden. Das Warenhaus, das die Ware am schnellsten besorgen kann, gewinnt die Runde und sammelt einen Punkt.
Die Kleingruppen dürfen sich dabei nicht trennen und müssen pünktlich zur Spielleitung an den zentralen Platz zurückkommen.
Welches Warenhaus kann die meisten Punkte sammeln?
Mögliche Waren sind zum Beispiel Bierdeckel, ein Eis, Blumen, ein Buch oder ein Hamburger.
Falscher Reiseführer
Dieses Spiel eignet sich gut, um die eigene Stadt besser kennenzulernen. Aber auch beim Besuch fremder Städte kann es genutzt werden, um mehr über den Ort herauszufinden. Es verlangt allerdings einiges an Vorbereitung.
Die Spielleitung erstellt einen Reiseführer mit Bildern und Infos zur Stadt. Um Material zu finden, bietet sich die städtische Webseite oder Wikipedia an. Anschließend werden in diesem selbst erstellten Reiseführer mehrere falsche Informationen eingebaut. Das kann ein Bild einer anderen Stadt sein, eine falsche Telefonnummer oder eine falsche historische Information.
Die Gruppe startet an einem zentralen Platz und bekommt den Reiseführer ausgehändigt. Aufgabe ist es nun, innerhalb von 45 Minuten möglichst viele der Fehler im Reiseführer zu entdecken. Dazu kann es helfen, die Orte, die im Reiseführer angegeben sind, zu besuchen und die Daten vor Ort zu überprüfen, sich in der Touristeninformation neue Broschüren zu besorgen oder Passant*innen zu befragen.
Welche Gruppe findet die meisten Fehler?