Biodiversität als Thema in Gruppenstunden und Ferienlager

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Mit dem biologischen Begriff “Biodiversität” wird die Vielfalt der Organismen bezeichnet. Es gibt drei verschiedene Ebenen, die hierbei unterschieden werden müssen. Zum einen ist es die “Vielfalt der Arten”, als zweites ist “die genetische Vielfalt” zu nennen und als drittes “die Vielfalt der Ökosysteme”.

Die Artenvielfalt

Durch die veränderten Lebensbedingungen unserer Erdgeschichte haben sich neue Arten entwickelt. Dies ist zum Beispiel geschehen indem sich Lebewesen gleicher Art aufgrund von geographischen Barrieren, wie zum Beispiel Gebirge oder Seen gleichzeitig, aber voneinander unabhängig entwickeln konnten. Deshalb entsteht auch im Laufe der Jahre aus jeder Gruppe eine eigenständige Spezies. 1,75 Millionen Arten sind derzeit bekannt. Dies ist aber nur ein Bruchteil von den tatsächlich lebenden Arten auf der Erde.

Die genetische Vielfalt

Tiere und Pflanzen können genau einer Art zugeordnet werden. Dennoch können die Arten viele verschiedene genetische Informationen in sich tragen. Das sind die Baupläne, die den Aufbau und auch die Funktion der Organismen bestimmen. Wenn die genetische Vielfalt groß ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass die Individuen sich besser an ihre Umwelt anpassen können. Die Umweltbedingungen prägen demnach die Art. Dies kann zum Beispiel die Größe eines Tieres sein. Es muss viel Zeit vergehen, dass sich dadurch auch das Erbgut der Individuen verändert.

Die Ökosystemvielfalt

Was genau ist eigentlich ein Ökosystem? Ganz einfach, es ist ein System, das sich in einem bestimmten begrenzten Lebensraum befindet. In ihm findet die Wechselwirkung zwischen belebter und unbelebter Umwelt mit allen Lebewesen statt. Unter der belebten Umwelt sind zum Beispiel die Tiere oder auch die Pflanzen zu verstehen. Die unbelebte Umwelt ist zum Beispiel die Geologie dieses Systems. Eine Art entwickelt sich nicht einfach isoliert, sie ist an bestimmte Bedingungen geknüpft und auch von diesen abhängig. Hierbei spielt die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Faktoren eine große Rolle. Stirbt zum Beispiel eine spezielle Spezies aus, dann sind auch andere Arten, die von dieser Spezies abhängig waren gefährdet. Es gibt auch sogenannte Schlüsselarten, die einen erheblichen Einfluss auf das Ökosystem haben. Zum Beispiel zählen die Bienen zu den Schlüsselarten. Es sind ungefähr 90 % der Pflanzen auf die Bestäubung der Bienen angewiesen. Sollten sie demnach aussterben, hat dies eine sehr große Auswirkung auf uns Menschen.

Ihr seht, die “Biodiversität” ist ein spannendes und vielseitiges Thema. Deshalb kann dieses Thema auch sehr gut als Basis für eine tolle Jugendfreizeit verwendet werden. Es gibt sehr tolle Aktionen, die zu diesem Thema mit den Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden können. Nachstehend fünf verschiedene Ideen, die ihr optimal umsetzen könnt.

Idee 1: Ökosysteme schaffen

Die Kinder und Jugendlichen dürfen bei diesem Spiel gemeinsam in kleinen Gruppen in die Natur gehen und verschiedene Materialien sammeln. Im Anschluss wird ein kleines Ökosystem geschaffen. Dazu darf jede Gruppe mit Steinen einen Kreis legen. Dies ist das abgegrenzte Ökosystem. Die Kinder dürfen sich nun für einen Lebensraum entscheiden. Hierfür müssen sie überlegen, welche Lebewesen sich dort befinden. Mithilfe der Materialien, die sie vorher gesammelt haben, kann dieses System dann dargestellt werden. Die Kinder sollen sich im Anschluss überlegen, welche Beziehungen die Lebewesen in diesem System haben. Warum sind sie genau in diesem Ökosystem von Wichtigkeit und wozu werden sie benötigt? Sie stehen immer in einer Abhängigkeit zueinander. Die Kinder können diese Abhängigkeit mit Hilfe von kleinen Stöcken im Ökosystemen legen. Im Anschluss können die verschiedenen Ökosysteme genau besprochen werden, sodass jedes Kind etwas lernen kann.

Idee 2: Pflanzen-Spiel

Für dieses Spiel werden die Kinder in Gruppen in den Wald oder auf die Wiese geschickt. Jedes Kind soll sich eine Pflanze pflücken, die es kennt. Hierbei ist darauf zu achten, dass keine Pflanzen, die unter Naturschutz stehen gepflückt werden. Im Anschluss dürfen die Kinder ihre Pflanze der Gruppe vorstellen. Es werden insgesamt zehn Pflanzen benötigt. Diese werden danach auf den Boden gelegt. Jedes Kind bekommt eine Nummer. Die Nummern werden mehrmals vergeben. Nun müsst ihr als Jugendleiter eine Pflanze nennen und eine Nummer. Die Kinder mit der jeweiligen Nummer müssen so schnell wie möglich die Pflanze berühren. Gewonnen hat das schnellste Kind. Es erhält einen Punkt.

Idee 3: Schiffchen-Spiel

Für dieses Spiel müssen die Kinder Blätter und Steine suchen. Die Blätter werden dann auf das Wasser gelegt. Hierfür könnt ihr an einen See gehen oder auch ein großes Becken benutzen. Nun müssen die Kinder versuchen die Blätter der anderen Kinder mit dem Stein abzuwerfen. Das letzte schwimmende Blatt hat gewonnen. Bei diesem Spiel könnt ihr auch näher auf das Thema Wasser, sowie den Lebensraum Wasser eingehen.

Vorschlag 4: einen kleinen Garten anlegen

Mithilfe einer Obstkiste könnt ihr gemeinsam mit den Kindern einen kleinen Garten anlegen. Dies ist zum Beispiel sehr schön, wenn man in der Stadt wohnt. In die Kiste wird dann Erde eingefüllt und Samen und Kräuter eingepflanzt. Ihr könnt aber auch einen Versuch machen und mit den Kindern einfach nur die Erde in die Kiste füllen. Anschließend könnt ihr beobachten welche Pflanzen daraus entstehen.

Vorschlag 5: Unterschiede und Ähnlichkeiten

Bei diesem Spiel müssen die Kinder überlegen, was Biodiversität für Menschen alles bedeuten kann. Wie hängt sie zum Beispiel mit der Bildung, der Sprache, der Religion oder der Meinung zusammen. Gibt es auch Biodiversität bei den Kindern? Was für Unterschiede und Ähnlichkeiten haben die Kinder? Überlegt euch auch einmal, was wäre wenn alle Menschen auf der Erde gleich wären und es eine dominierende Kultur geben würde?

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Direkt am Rande des Reinhardswaldes, umgeben von der Natur und nur 15 Minuten nördlich von Kassel liegt das Zentrum Pfadfinden Immenhausen.

Das circa acht Hektar große Gelände bietet verschiedene Zeltplatzwiesen mit modernen Sanitäranlagen, mehrere Gäste- und Tagungshäuser sowie eine professionell ausgestattete Selbstversorger*innenküche. Für richtig große Lagerfeuer haben wir zwei angelegte Feuerstellen und auch mit Feuerholz und Feuerschalen versorgen wir euch gerne. Das zertifizierte Schullandheim wird nachhaltig und ökologisch bewirtschaftet und wurde im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Von der Küche, der Reinigung bis hin zu Baumaterialien achten wir auf umweltfreundliche, klimaschonende und nachhaltige Produkte.

Auf unserem Gelände bilden wir die Artenvielfalt der heimischen Flora und Fauna ab und schaffen kontinuierlich neue Anreize für Pflanzen und Tiere, sich auf dem Gelände anzusiedeln. So lassen sich über 40 verschiedene Baumarten und heimische Heckengehölze finden. Die Ränder der Zeltplatzwiesen werden nicht gemäht und bieten den Querschnitt der Wiesengräser, Wildblumen und Kräuter für Nützlinge aller Art. Zwei Kräuterbeete locken Schmetterlinge an und verströmen ihren Duft. All das führt zu einer großen Population an heimischen Vögeln, die sich auf dem Gelände eingenistet haben. Milane kreisen über der Wiese und finden Beute, Raubwürger können bei ihrer Jagd beobachtet werden, Kleiber und Spechte bevölkern die Baumstämme. 

Unsere Fachwerkhäuser und die Zeltplatzwiesen sind umgeben von Bäumen: Große Eichen spenden Ruhe und Schatten, die Streuobstwiese ernährt Insekten und Vögel, spendet aber auch mal einen Belag für selbstgebackenen Kucken der hauseigenen Küche. Unsere Küche folgt der Ernährungscharta des BdP, die Ernährung soll möglichst saisonal, regional und, wenn möglich, biozertifiziert sein.

Das Zentrum Pfadfinden ist euer nachhaltiges Reiseziel im Herzen von Deutschland. Wir freuen uns auf euren Besuch! 

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Daniel
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Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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Daniel
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