Schließe deine Augen und begib dich mit mir auf eine Traumreise. Stelle dir vor, du liegst auf einer Blumenwiese mit weichem Gras, während dein Blick auf dem klaren, azurblauen Himmel ruht. Hin und wieder tauchen kleine Wölkchen auf, die von der Ferne betrachtet, wie flauschige Watte wirken.
Dein Atem fließt gleichmäßig und ruhig. Du entspannst dich und lässt alle Gedanken vorüberziehen – wie die Wolken am Horizont. Gibt es etwas das dich im Moment ganz besonders belastet? Bist du traurig über eine Sache, die du nicht geschafft hast, oder hast du ein Problem mit einer bestimmten Person, das dir sehr zu schaffen macht? Erinnere dich an alle Dinge, die dich in letzter Zeit traurig gemacht haben.
Alle Sorgen und Probleme packst du nun in die Wolken hinein und beobachtest, wie diese immer schwerer und dunkler werden. Die trüben Gedanken sammelst du in der Wolkenschicht, die jetzt wie ein grauer Schleier über dem Himmel hängt. Gib so viele traurige Gefühle in die Wolken hinein wie nötig, bis sie sich schließlich vor Kummer entleeren und Regen über der Erde verströmen.
Regentropfen mit dem typischen Duft des warmen Sommerregens fallen herab und benetzen deine Haut. Es fühlt sich angenehm an, irgendwie auch erleichternd, weil du weißt, dass es deine eigenen Sorgen sind, von denen du dich nun gedanklich zu lösen beginnst. Ein Tropfen kitzelt deine Nase, ein anderer fällt in deinen Mund und du schmeckst den salzigen Geschmack von Tränen.
Während du im feuchten Gras liegst und den warmen Regenguss auf deiner Haut spürst, überlegst du dir was dich in letzter Zeit zornig gemacht hat. Konntest du eine Aufgabe nicht bewältigen? Gab es Ärger mit jemandem? Was auch immer dir einfällt, nutze es, und bringe die Wolken mit deiner Wut zum Platzen. So richtig! Beobachte, wie die nun bleischweren Gewitterwolken zu leuchten beginnen und Blitze am Himmel zucken. Es ist die aufgestaute Wut, die sich nun langsam entlädt. Du hörst lauten Donner und bemerkst den heftigen Sturm, den du entfacht hast. Harter Regen peitscht über das Gras und dir wird klar, dass du dich zurückziehen musst. Möglicherweise hast du es mit dem Unwetter ein wenig übertrieben, aber es stört dich nicht, weil es auch eine reinigende Wirkung auf dich hatte und du deinen gesamten Zorn herauslassen konntest.
Doch angesichts des bedrohlichen Schauspiels der Natur hast du es ein bisschen mit der Angst bekommen und suchst nach einem Unterschlupf, der dir Schutz bietet. Es ist außerdem kalt geworden, und du benötigst dringend eine wärmende Unterkunft. Doch du siehst nur die Wiese und kannst weit und breit nichts entdecken außer einer weitläufigen Landschaft.
Denke an all die Dinge, die dir immer noch Angst machen. Vielleicht ist es dir peinlich das zuzugeben, aber falls du dich immer noch vor Gruselgestalten fürchtest, die nachts in dein Zimmer eindringen könnten, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt um etwas zu unternehmen. Es ist inzwischen dunkel geworden und du hast das Gefühl gespenstische Schatten im Dunkel der Nacht gesehen zu haben. Glücklicherweise musst du dich nicht länger hilflos fühlen. Du allein bist hier für alles verantwortlich, und nur mit Hilfe deiner Vorstellungskraft kannst du Dinge ändern. Stelle dir vor, wie du dir aus der Erde einen Hügel formst, indem du eine Öffnung entstehen lässt, in der du dich verstecken kannst. Du kriechst nun in diese Höhle und setzt dich. Augenblicklich wird dir bewusst, dass du eigentlich noch mehr tun könntest.
Du stellst dich deinen Ängsten und verlässt deinen Zufluchtsort, weil du weißt, dass du über eine Macht verfügst, der nur durch deine Phantasie Grenzen gesetzt sind. Hier bist du ein Träumer, der Welten erschafft. Wenn du lernst, deine Gefühle zu kontrollieren, kannst du auch in der Welt da draußen alles schaffen.
Du setzt die heilende Kraft der Liebe ein, in dem Wissen, dass du nicht zu streng mit dir selbst sein darfst, wenn du Dinge nicht geschafft hast, obwohl du dich so sehr bemüht hast. Du musst dich nicht länger über dich selbst oder andere ärgern. Meistens wissen andere es nicht besser und wenn dir wirklich jemand Unrecht getan hat, dann kannst du mit diesem Menschen darüber reden oder die Hilfe von anderen suchen, indem du dich jemandem anvertraust.
Wenn du traurig bist, weil dir jemand fehlt oder es etwas gibt, das du im Moment gar nicht ändern kannst, dann weißt du, dass das Leben dennoch schön sein kann und immer Hoffnung besteht, weil es irgendwo wertvolle Menschen gibt, die dich so mögen wie du bist.
Du fühlst dich gut und empfindest Freude über deine positiven Gedanken. Das hat sofort Auswirkung auf deine eigene Welt. Eine golden schimmernde Wolkenpracht ziert nun den Himmel. Die schweren Wolken lösen sich auf und die zarten Strahlen der Morgensonne wärmen dich. Du fühlst dich gut!
Erinnere dich an dieses phantasievolle Spiel und spiele es, wann immer du dir danach ist. Du kannst dich jederzeit in deine Phantasiewelt begeben und alle Probleme hierher mitnehmen, um dich leichter und besser zu fühlen.