Gruppenstunden-Idee: Demokratie

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Wie ist eine faire Repräsentation möglich?

Die Demokratie ist eine der größten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte und auch wenn es bisher auf der Welt sicher keine perfekte demokratische Gesellschaft gibt oder gab, so ist sie doch die beste vorstellbare Staatsform.

Ideen für Gruppenstunden zum Thema

Grundsätzliches

Eine Stunde, die sich mit dieser Staatsform beschäftigt, sollte die Kinder oder Jugendlichen dazu bringen, sich über Fragen der Repräsentation und der Privilegien Gedanken zu machen und darüber, wie im Rahmen einer demokratischen Verfassung auch Minderheiten geschützt werden können. Dabei können Prozesse der gelebten Beteiligung, wie sie die Kinder immer schon kennen (also etwa Wahlen für die Vergabe von Rollen wie “Klassensprecher”) der Verdeutlichung dienen. Die Frage der Fairness im Bereich der Repräsentation lässt sich im politischen Bereich unter anderem gut am Verhältnis Mann/Frau (oder Junge/Mädchen) darlegen.

Impulsspiele im Rahmen einer Gruppenstunde

(1) Ein Gedankenmodell, das die Kinder oder Jugendlichen dazu bringt, sich in eine bestimmte Perspektive hineinzuversetzen. kann überaus hilfreich sein um Kindern oder Jugendlichen die Demokratie näher zu bringen. Denkbar wäre, dass die Kinder in Gruppen eingeteilt werden und ein Repräsentant der jeweiligen Gruppe per Los bestimmt wird. Jedes Kind darf dann eine Karte ziehen und bekommt eine Rolle/Person zugeordnet, deren Interessen er/sie in der Folge vertreten soll (der Gruppenleiter muss ebenfalls möglichst gut die Interessen aller seiner Gruppenmitglieder vertreten). Thematisch kann eine Abstimmung über einen geplanten Gruppenausflug im Zentrum der “politischen” Diskussion stehen, so dass sich die Kinder oder Jugendlichen in der Gruppenstunde überlegen müssen, um was für einen Ausflug es sich handeln sollte, damit alle Beteiligten teilnehmen können und etwas davon haben.

(2) Für jüngere Kinder kann die Gruppenstunde mit Hilfe eines Murmelspieles durchgeführt werden. Hier würde dann ebenfalls eine vereinfachte Form der Abstimmung durchgeführt. Die Frage könnte zum Beispiel lauten: “Essen wir zum Nachtisch Erdbeeren mit Schlagsahne oder Gummibärchen?”. Die Kinder wählen “heimlich” eine der beiden Optionen und man zählt schließlich aus, welche Option gewinnen würde, was dann wiederum eine Diskussionsgrundlage bietet.

(3) Demokratie lässt sich im Rahmen eines Sportspieles ebenfalls gut ausprobieren. Die Kindergruppe bekommt die Aufgabe aus der Anzahl der Kinder von mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen (Sportlichkeit, Größe, Geschlecht) zwei möglichst faire Gruppen zu kreieren, die nachher in einem Geländespiel gegeneinander antreten. Sie werden hier dazu geführt, sich die Kriterien genau vor Augen zu führen, nach denen sie die entsprechende Auswahl treffen.

(4) Spielerische Verfahren sind auch für ältere Kinder und Jugendliche spannend. Eine Gruppenstunde, die sich gleichzeitig logisch-mathematisch präsentieren möchte könnte die Kinder und Jugendlichen auffordern, mit Hilfe von “Legosteinen” oder ähnlichem Baumaterial verschiedene Modelle möglicher Staatsformen nachzubauen. Als Gegenüberstellung eignen sich die Modelle “direkte Demokratie” (z.B. Schweiz), “parlamentarische Demokratie” (z.B. Deutschland) und “Präsidialdemokratie” (z.B. USA).

(5) Gewaltenteilung ist zentrales Element einer demokratischen Staatsform. Für eine Gruppenstunde kann eine Spielvariante eingeführt werden, die dieses Grundprinzip zum Thema macht. Denkbar wäre hier ein Sportspiel, bei dem eine Gruppe von Kindern (sozusagen die Legislative) die Regeln des Spieles “spontan” vor gibt. Bei einem Spiel wie “Fangen” würde die Exekutive durch die Fänger repräsentiert. Die Judikative dürfte schließlich überlegen, ob die Regeln eingehalten wurden, oder ob es Grund zur Kritik gibt.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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