Im Ferienlager übernehmen Kinder häufig Aufgaben, die das Zusammenleben mit sich bringen. Welche das sind und welche sinnvoll sind? Dieser Frage möchte ich heute einmal nachgehen.
Warum sollten Kinder überhaupt Dienste und Aufgabe im Ferienlager übernehmen?
Nun, im Ferienlager bilden Kinder und Betreuer eine Gemeinschaft. Sie leben zusammen auf engen Raum und verbringen Zeit miteinander. Gemeinschaft bedeutet auch, füreinander da zu sein und einzustehen. Die Komfortzone der Familie, in der viele Kinder verwöhnt werden, wird in den Ferienlager-Tagen aufgehoben. Kinder sollten und müssen ihren Teil dazu beitragen, dass das Leben in der Gemeinschaft funktioniert.
Ein Teil dieses Beitrags kann es sein, auch unangenehme Aufgaben zu erledigen. Dazu kann das Klo und Dusche putzen genauso gehören, wie das Müll aufsammeln und das Mithelfen in der Küche. Als Teil einer Gemeinschaft sollten dabei nicht nur die Kinder mit anpacken, sondern auch die Gruppenleiter. Gemeinsam – unterstützt von Musik und Spaß – gehen auch die “schlimmsten” und “unangenehmsten” Dienste vorbei.
Welche Dienste bieten sich an?
Bei mir im Ferienlager gab es seit vielen Jahren die folgenden Dienste für Kinder (und Betreuer):
Klo putzen
Dieser Dienst klingt meist erst einmal abschreckend, muss es aber nicht sein. Zumal damit nicht nur Klo putzen gemeint ist, sondern die kompletten sanitären Einrichtungen geputzt werden müssen. Gerade, wenn das Ferienlager mehr als zwei oder drei Tage andauert, sollten täglich Bad und Toiletten gereinigt werden.
Küchendienst
Auch bei der Essensvorbereitung können Kinder helfen. Gemüse schneiden, Tische decken, Speisezelt aufräumen und nach dem Essen die Tische abwischen sind klassische Aufgaben des Küchendienstes.
Nachtwache
Sind alle im Bett und klaut auch niemand die Lagerfahne sind die üblichen Fragen, denen die Nachtwache nachgeht. Je nach Alter der Gruppe kann die Dauer der Nachtwache 30-120 Minuten betragen. Für die restliche Nacht sollten die Betreuer herhalten.
Sonstige Dienste
Unser “sonstiger Dienst” hatte die Aufgabe, das Lagerfeuer herzurichten und allgemein für Ordnung auf dem Lagerplatz zu sorgen. Das kann auch das Leeren von Mülleimern und das Wegbringen von Glasmüll umfassen. Vielleicht wäre Ordnungs-Dienst also der bessere Begriff.
Kinder nicht alleine Diente machen lassen
Wenn die Betreuer mit den Kindern gemeinsam Dienste übernehmen und Spaß an der Sache vermitteln, wird auch der unangenehmste Dienst erträglich. Wichtig aus meiner Sicht: Dienste sollten keine Strafe sein, sondern als Teil des Gemeinschaftslebens vermittelt werden.
Hallo lieber Daniel, wir sind ein “Ferienlager für Erwachsene” :D. Auch bei uns helfen die Teilnehmer beim Kochen, Spülen und Reinigen mit. Sie werden in diesen Diensten von Mitgliedern unsers Teams angeleitet, die einen Gesundheitspass haben, zu Beginn eine Belehrung durchführen und erkrankte oder verletzte Teilnehmer vom Dienst ausschließen.
Jetzt verlangt das Amt für Lebensmittelüberwachung von uns, dass alle (!) Teilnehmer in den Diensten, die mit Lebensmitteln umgehen, einen Gesundheitspass haben müssen. Was hältst du davon?
Danke für deine Rückmeldung und vielen Grüße von Mirjam
Hallo Mirjam,
danke für deinen Kommentar. Vorweg: Ich bin weder Jurist, noch Hygiene-Experte, daher kann ich keine rechtssichere Beratung geben. Ich verstehe grundsätzlich deine Kritik, aber auch die Haltung des Amtes, da Erwachsenen vermutlich eine solche amtliche Belehrung zugemutet werden kann. Vielleicht ist es ratsam, noch einmal mit dem Amt zu sprechen, welche Aufgaben genau von den Teilnehmenden übernommen werden. Arbeiten sie wirklich direkt mit den Lebensmitteln oder sind sie ‘nur’ bei der Ausgabe oder beim Verteilen eingeteilt. Vielleicht lässt sich so eine Lösung finden, die weniger aufwändig und für euch akzeptabel ist.
Viele Grüße
Daniel
Danke für die schnelle Rückmeldung. Es geht genau um Gemüse schneiden – wie du oben selbst bei “Küchendienst” schreibst. Ich gehe mal davon aus, dass in deinen Ferienlagern nicht verlangt wird, dass die Kinder dafür einen Gesundheitspass vorweisen…?
Schöne Grüße!