Vollständig ausgearbeitete Gruppenstunde

Gruppenstunden-Reihe: Wikinger-Spiele

Wikinger

8-14 Jahre

outdoor

3*60-90min

Spätestens nach dem Zeichentrickfilm “Wicki und die starken Männer” sind die Kinder vom Leben der “Nordmänner” begeistert. Zudem waren sie hervorragende Handwerker und Schmiede, wovon die Schwerter, die Helme und die Schilde Zeugnis ablegen. Die Schiffe der Wikinger waren ebenfalls technisch hervorragend und hatten am Bug immer eine Tiergestalt. Die Wikinger glaubten an mehrere Götter und Walhalla, den Götter-Himmel. Diese Figuren tauchten auch in den Häusern und Schiffen zum Schutz auf. Diese Gruppenstunden-Reihe soll den Kindern die Wikinger und deren Spiele, die immer auf ihr Leben als erwachsene Krieger vorbereiteten, näherbringen. Dabei sind vor allem Geschicklichkeit, Zielgenauigkeit und Durchhaltevermögen gefragt. Die Wikinger waren Seefahrer und Krieger aus dem hohen Norden. Sie lebten im Nord- und Ostseeraum und reisten nach Skandinavien, zu den Britischen Inseln, nach Frankreich, Estland, etc. Neben ihren Waffen, Rüstungen finden sich noch immer neben Gebrauchsgegenständen auch Spiele für die Kinder. Sämtliche Spiele sind interessant und erfordern viel Können. Die Kinder müssen mutig und entschlossen, aber auch vorsichtig sein – wie bei jedem Wurfspiel!

Erste Stunde: Die Wikinger-Spiele beginnen

Eröffnung der Stunde

Die nächsten drei Stunden werden wir die Wikinger etwas näher kennenlernen. Eines der bekanntesten Spiele der Wikinger sind Wurfspiele mit Holzklötzen. Dabei wird auch die Präzision trainiert. Jedes Spiel kann man im Freien spielen. Als Materialien verwendeten sie das, was sie gerade vorfanden. Die Wikinger brachten ihren Kindern die grundlegendsten Dinge bei, um gut fischen, jagen und handeln zu können. Treffsicherheit, Schnelligkeit und Geschicklichkeit waren auch im Krieg gefragt. Das Leben war im Mittelalter im kalten Norden nicht einfach. Umso wichtiger war daher der Erwerb der wichtigsten Eigenschaften. Damit diese gut “saßen”, wurden sie schon von klein auf trainiert. Und das gelingt am besten mit Spielen, die für draußen gedacht sind, aber auch in größeren Räumen gespielt werden können.

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Spiele

Das Wikinger Wurfspiel – Kubb oder Wikinger Schach

Dieses Spiel ist für zwei bis zwölf Spieler ausgelegt und wird mit Holzklötzen, die stehend aufgestellt werden, gespielt. In der Mitte steht der größte Klotz mit einer roten Krone. Das ist der König. Da wir das nicht haben, nehmen wir 12 ca. 40 bis 50 cm große Plastikflaschen, die mit Wasser gefüllt und gut verschraubt sind. Die Jugendleiter*innen bemalten diese mit Zahlen eins bis 11 und eine größere Flasche mit einer roten Krone, das ist der König und bilden zwei Mannschaften. Das ursprüngliche Spiel wird auf einem 5 x 8 Meter-Spielfeld gespielt. Ein kleiner Ball zum Abschießen der Flaschen wird sich finden lassen, darf aber nicht zu leicht sein (Tennisball). Gespielt wird auf dem Rasen im Garten. Die beiden Mannschaften spielen gegeneinander. Dabei werden die Zahlen auf den getroffenen Falschen zusammengezählt. Der König zählt 100 Punkte. Dabei werden Geschicklichkeit und Zielgenauigkeit trainiert. Spaß ist vorprogrammiert. Die Sicherheit sollte aber dennoch im Auge behalten werden.

“Sackloch” oder Cornhole 

Es werden wieder zwei Teams gebildet. Ein kleiner Stoffsack (Turnsack, Wäschesack, etc.) wird mit Sand aus der Sandkiste gefüllt. Die Gruppenleiter*innen nehmen eine große Schachtel, stellen sie mit den Deckelklappen an einer Seite, die leicht erreichbar ist, auf. Dann beschwert ihr das Innere mit Steinen und schneidet an einer Seite ein Loch hinein, sodass der Sack durchpasst. Die Lochseite ist den Kindern zugewandt. Die Kinder müssen den Sack durch das Loch werfen können. Die Jugendleiter*innen müssen den Sack an der Deckelseite der Schachtel herausnehmen und dem nächsten Werfer-Kind geben. Jeder, der das geschafft hat, muss zu einer Endrunde antreten. Die Kinder stehen alle in einer Reihe ca. fünf Meter oder weiter vor der Kiste. Der nächste Werfer muss warten, bis die Schussbahn “frei” ist.

Wikinger-Krocket 

Das wird wie Kricket mit mindestens zwei Spielern gespielt. Mit vier bis sechs Personen macht es aber schon mehr Spaß. Daraus wurde das berühmte Kricket. Aber auch die Franzosen spielen es mit großer Leidenschaft. Dabei müssen Kugeln mit den Schlägern durch kleine Tore getrieben werden. Wir müssen daher etwas improvisieren. Ein Besen, den die Kinder leicht halten können, hat jeder irgendwo in der Einrichtung. Dann braucht ihr noch zwei bis vier alte Eimer, bei denen es egal ist, ob ihr am anderen Ende Löcher hineinschneidet. Diese werden nacheinander aufgestellt, sodass ein kleiner Kanal entsteht. Einen Ball hat auch jeder irgendwo herumliegen. Dieser kann ruhig etwas leichter sein (Schaumgummi). Die Kinder müssen mit dem Besen den Ball durch den Kanal schießen. Wem es gelingt, das Ende zu erreichen, hat gewonnen. Dabei geht es vor allem darum, dass nicht zu hart und nicht zu leicht geschossen wird, da sonst der Kanal unterbrochen wird oder der Ball nicht weit genug rollt. Gewonnen hat das Kind, dessen Ball das Ziel erreicht. Die Jugendleiter*innen müssen darauf achten, dass der Kanal richtig liegt und die Schussbahn immer frei ist!

Abschlussrunde

Die Gruppenleiter*innen reflektieren mit den Kindern bei einer Runde Himbeersaft als Ersatz für Met, wie ihnen die Spiele gefallen haben. In der nächsten Stunde erwarten die Kinder wieder unterschiedliche Spiele. Der Jugendleiter*innen erzählt den Kindern von den kunstvollen Langbooten und den großen Holzhäusern der Wikinger. Das Versammlungshaus war so etwas wie ein Rathaus und gleichzeitig meistens auch das Haus des Häuptlings mit einem kunstvoll geformten Dach. Hier wurden sämtliche Probleme besprochen und auch Kriegsrat gehalten. Am Ende der dritten Stunde treten die Sieger der Einzelrunden gegeneinander an, um Wikinger-Sieger*in zu werden.

Zweite Stunde: Fortsetzung der Wikinger-Spiele

Eröffnung der Stunde

Ihr habt eure Kinder nun schon gut auf das “Wikinger-Leben” eingespielt und vorbereitet. Wichtig ist bei jedem Spiel, dass die Kinder auch zur Vorsicht ermahnt werden. Die Wikinger hatten es mit teils wilden Gegnern zu tun. Deshalb waren die Spiele auch etwas wilder. Das heißt aber, dass sie sich selbst beim Trainieren nicht verletzen durften. Die Kinder lernen so, wie ein echter Wikinger vorzugehen. Vorsichtig, mutig und wild entschlossen, das Ziel zu erreichen, so waren die echten Wikinger! 

Spiele

Mölkky – eine andere Art von Wikingerschach

Zwölf Spielhölzer sind mit Nummern versehen und werden im Kreis auf dem Rasen platziert. Diese müssen von den Spielern mit einem Wurfholz umgeworfen werden. Die Zahl, die auf den Hölzern steht, wurde gewonnen und muss addiert werden. Wer zuerst 50 Punkte erreicht hat, ist Sieger. Die Jugendleiter*innen hängen als Ersatz für die Hölzer an dünnen Schnüren 10 Plastikspielzeuge auf Bäumen, die mit abwaschbarer Farbe mit 1 – 10 nummeriert sind, auf. Die Kinder bekommen einen Ball und müssen diese abschießen können. Gelingt es, bekommt das Kind die Punkte, die als Zahl darauf stehen. Die höchste Punktzahl hat gewonnen. 

Wikinger Ball-Wurfspiel 

Auf einem größeren Holzbrett zeichnet der Gruppenleiter*innen eine Zielscheibe mit zwei Kreisen und dem Mittelpunkt auf. Die Mitte zählt 100 Punkte, der nächste Kreis 75 und der letzte Kreis 50 Punkte. Ein Kind wird zum offiziellen Schreiber der Wikinger ernannt und darf als letzter werfen. Die Kinder stellen sich in einer Reihe auf. Das erste Wurf-Kind bekommt einen Tennisball, der genau die Mitte treffen muss. Trifft es einen Kreis, werden die Punkte neben dem Namen des Kindes notiert. Gewonnen hat das Kind, das die meisten Punkte hat. Gibt es einen Gleichstand, müssen diese beiden Kinder gegeneinander antreten und werfen. 

Wikinger Ringwurf-Spiel aus Holz (Outdoor, Indoor)

Auf einem Holzkreuz befinden sich 9 Zielstöcke, die mit den 5 Wurfringen getroffen werden müssen. Wer die meisten Treffer erzielt, hat gewonnen. Ähnliche “Wurfkreuze” hat fast jede Einrichtung. Die meisten sind allerdings nicht nummeriert. Steht das nicht zur Verfügung, könnt ihr einen kurzen Stock in den Boden schlagen. Kleinere Reifen habt ihr auch sicher irgendwo. Jedes Kind bekommt ein bis drei Reifen. Wer seinen/seine auf dem Stock platzieren konnte, ist weiter. Die Sieger*innen treten wieder gegeneinander an. Habt ihr keine Reifen, aber Frisbees, sollen die Kinder die Frisbees so weit wie möglich zum Stock werfen. Beim Stock gibt es 100 Punkte, darüber hinaus gibt es 100 Punkte plus. Das Kind, das die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Abschlussrunde

Bei einer Runde Himbeersaft (roter Met) können sich die Kinder etwas entspannen. Die Sieger der Einzelrunden werden dabei hochgelobt. Die Gruppenleiter*innen erzählen den Kindern von den weiten Reisen der Wikinger, ihrer starken Zusammengehörigkeit und dem perfekten Teamwork, wenn es darum ging, das Dorf aufzubauen, ein Langboot zu bauen oder eine Reise zu planen.

Dritte Stunde: Finale der Wikinger-Spiel

Eröffnung der Stunde

In dieser Stunde geht es um Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Mut. Ihr zeigt euren kleinen Wikingern, wie sich die körperlichen Eigenschaften verbessern lassen. Hier steht das Sportliche im Vordergrund. Aber auch in dieser dritten und letzten Stunde der Reihe steht die Sicherheit an oberster Stelle. Kinder können sich immer verletzten und sei es nur, wenn sie beim Laufen über eine Schachtel stolpern. Am Ende dieser Stunde steht die große Preisverleihung an den Wikinger-Sieger*in.

Spiele

Hindernislauf

Im Freien bauen die Gruppenleiter*innen einen Hindernis-Lauf mit umgedrehten Pappkartons auf. Ihr nehmt mit der Stoffuhr die Zeit der Läufer*innen und trag sie in eine Liste ein. Dabei kann es ruhig zwei Durchläufe geben, sodass am Ende die zwei Sieger*innen der Durchgänge gegeneinander antreten. Der Gesamtsieger/die Gesamtsiegerin darf an der Verlosung des Wikinger-Siegers teilnehmen. Nach einer kleinen Erfrischung geht es weiter. 

Spurenlesen und Schätze finden

Auch für die Wikinger war es wichtig, zu wissen, wo der Feind war oder was er gerade machte. Raubzüge waren nicht selten. Daher musste man sich zum Beispiel Pferde wieder “zurückstehlen”. Die Jugendleiter*innen verstecken drei Äpfel und legen Spuren im Garten. Die Kinder müssen den Spuren, das können Fußabdrücke, abgerissene Blätter oder Apfelstile sein, folgen. Die Sieger*innen dürfen die Äpfel behalten und verspeisen. Zudem nehmen sie auch an der Schlussverlosung teil.

Wasserfischen

In der heißen Jahreszeit bietet sich das “Angeln” nach Gegenständen an. Die Wikinger mussten zu jeder Jahreszeit Flüsse überqueren und natürlich auch hineingefallene Dinge wieder herausholen können. Denn alle Gegenstände waren schwer zu bekommen, auch für einen starken Wikinger! Die Gruppenleiter*innen stellen im Garten ein Planschbecken auf und verteilen darin Gummifische oder anderes Spielzeug. Die Kinder müssen mit den Händen auf dem Rücken, diese mit dem Mund herausholen. Es treten immer zwei Gegeneinander an. Die Sieger treten gegeneinander an, bis nur mehr ein Sieger/eine Siegerin übrigbleibt. Dieser nimmt an der Endrunde zum Wikinger-Sieger*in teil.

Flusstauchen und Gefangene befreien

Noch besser ist es, wenn ein kleiner Fluss oder ein Teich mit seichtem Einstieg für der Türe eurer Einrichtung wartet. Dann versenken die Gruppenleiter*innen einen Gegenstand und beschweren diesen mit einem Stein. Die Kinder tragen Badezeug und müssen mit einer Taucherbrille den Gegenstand aufspüren und “befreien”. Dabei zählen die Jugendleiter*innen mit einer Stoppuhr die Sekunden. Ihr tragt die Zeiten wieder auf eine Tabelle mit den Namen der Kinder ein. Wer das am schnellsten schafft, hat gewonnen und nimmt an der Endverlosung teil.

Kein Berg zu hoch und kein Fluss zu breit

Die Wikinger waren Seefahrer, lebten aber hauptsächlich in bewaldetem Gebiet. Sie konnten schwimmen, aber auch Berge erklimmen und über Bäche und schwierige Hindernisse springen. In diesem Spiel geht es darum, wer zuerst den Fluss überqueren kann. Auf dem Boden wird ein Flussbett abgesteckt und mit kleinen Steinen ausgelegt. Die Jugendleiter*innen sollten es jedoch nicht zu breit anlegen, sodass die Kinder auch darüber springen können. Wer zuerst das Ufer, ohne hineinzufallen, erreicht, hat gewonnen. Auch dieser Sieger/diese Siegerin darf an der Endrunde zum Wikinger-Sieger*in teilnehmen.

Abschlussrunde

Die Gruppenleiter*innen wertet nun die Spiele aus. Wikinger-Sieger*in ist die Person, die am besten bei allen Spielen abgeschnitten hat. Die Siegerin oder der Sieger erhält eine Wikinger-Urkunde.

https://www.weekend.at/lifestyle/familie/7-lustige-outdoor-spiele-fuer-die-ganze-familie
https://www.sportaddicts.eu/fitness-und-freizeit/outdoor/wikinger-spiele.html
https://www.pinterest.de/pin/88946161376288976/
https://www.wikingerzeit.net/ 

Material

Wurfspiel 
12 leere Wasserflaschen
abwaschbare Filzstifte
Wasser zum Befüllen
Tennisball

Sackloch 
Sack, Sand, Schachtel, Steine zum Beschween des Inneren

Mölkky 
Schnüre, Plastikspielzeug, abwaschbare Filzstifte

Wikinger Krocket – das Kricket der Wikinger
ein Besen, bis zu vier Eimer (Löcher im Boden), Ball

Wikinger Ball-Wurfspiel
Ein größeres Brett, Filzstift für Zielscheibe, Ball

Ringwurfspiel
Ein Holzkreuz, Ringe oder Frisbees mit Stock im Boden
Stoppuhr

Hindernislauf
Pappkartons, kleine Steine

Spurenlesen
Blätter, Zweige, Steine, etc. Zum Legen eines Flußbetts

Flusstauchen und Gegenstände befreien
Badezeug, Taucherbrille, Steine, Spielzeug zum Versenken

Kein Berg zu hoch und kein Fluss zu breit
Steine
Drei Äfpel
Himbeersaft
Taucherbrillen

Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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