Ferienlager-Tages-Programm: Schottland-Abenteuer-Tag

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Wer träumt nicht von einem Land voller rauer Küsten, geheimnisvoller Nebel, grüner Highlands und Geschichten über tapfere Krieger, Clans und Monster? Der Schottland-Abenteuer-Tag holt all das ins Ferienlager. Die Teilnehmer*innen erleben für einen ganzen Tag die schottische Kultur, Natur und Geschichte. Dabei geht es darum, das Gefühl von Schottland zu spüren: wild, frei und naturverbunden.

Gestaltung des Morgens

Wecken / Frühstück / Start in den Tag

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Der Tag beginnt mit einem leisen Dudelsackklang aus dem Lautsprecher oder vom Band. Wer möchte, kann vor dem Frühstück in einem kleinen Kreis auf der Wiese einfache Atemübungen im “Highland-Stil” machen: tief durchatmen, den Tau auf der Haut spüren, in die Weite blicken. So beginnt der Tag ruhig, aber mit klarer Energie. Zum Frühstück gibt es das Übliche aus dem Lager: Brot, Aufstriche, Müsli, Obst. Wer das Thema kulinarisch dezent aufgreifen möchte, stellt einen Topf mit warmem Porridge (Haferbrei) bereit mit Honig oder Rosinen zum Süßen. Danach treffen sich alle am zentralen Platz oder auf einer Wiese zur offiziellen Begrüßung des “Schottland-Abenteuer-Tages”. Die Betreuer*innen tragen karierte Tücher, selbstgebastelte Kilts oder schottische Accessoires wie Holzstäbe, Tweedkappen oder einen Umhang. Hier wird der Tagesplan locker vorgestellt. Wer möchte, schließt sich einem fiktiven Clan an: Clan-McFire, Clan-McRain, Clan-McBeast oder andere. Diese Clans werden dann im Laufe des Tages gemeinsam Aufgaben erleben.

Vormittags-Programm

Der Vormittag steht im Zeichen der berühmten schottischen Highland-Games. Natürlich nicht mit echten Baumstämmen oder Steinen, eher mit kindgerechten, sportlich-verspielten Varianten. Wichtig ist dabei: Es geht um Teamgeist, Ausprobieren und Spaß. Die Aktivitäten finden in lockerer Reihenfolge statt mit Trinkpausen, Schattenplätzen und Freiräumen zwischen den Stationen. Niemand muss alles mitmachen.

In der ersten Station findet ein Mini-Baumstammwerfen statt. Mit kleinen Rundhölzern oder Stöcken wird versucht, möglichst weit zu werfen wie beim traditionellen “Caber Toss”. Die nächste Station ist das “Moorrennen”. Dabei handelt es sich um einen Barfußlauf durch matschige Wiesen oder ein abgesteckter Weg mit Wasserpfützen und Schlamm. Wer saubere Füüße behalten will, bekommt eine alternative “Moorwanderung”. Beim “Steinrollen” müssen die Kinder große (leichte) Bälle oder aufgeblasene Gymnastikbälle über einen Parcours rollen.

Zum Schluss gibt es ein Seilziehen: Zwei Clans treten im Tauziehen gegeneinander an mit lauten Schlachtrufen, aber ohne Siegeszwang. Nach etwa anderthalb Stunden wird das Spielprogramm langsam heruntergefahren. Es folgt eine bewusste Pause: Wasser trinken, auf der Wiese liegen, Schatten suchen, vielleicht Dudelsackmusik hören oder einfach in Ruhe erzählen.

Mittagessen

Nach der Bewegung am Vormittag sind alle hungrig und es darf etwas geben, das gut sättigt, zum Wetter passt und einfach zu servieren ist: Nudeln mit Tomatensauce, Kartoffelauflauf oder Suppe mit Brot. Wer möchte, reicht ein kleines Extra: Butterkekse mit schottischem Muster als Nachtisch oder Tee aus Blechbechern. Nach dem Mittagessen folgt eine Ruhephase: Lesen, Malen oder Ausruhen im Schatten. Dieser Teil ist bewusst offen und gibt allen Teilnehmenden Raum zur Erholung.

Gestaltung des Nachmittags

Der Nachmittag beginnt mit einer neuen Szene: Die Gruppe wird von den Betreuenden begrüßt mit der Nachricht, dass ein altes Schriftstück gefunden wurde, nämlich eine mysteriöse Karte, die zum sagenumwobenen “Loch-Ness-See” führt. Dort soll ein rätselhaftes Wesen gesichtet worden sein. Das Abenteuer beginnt. Jetzt verwandelt sich das Lagergelände in die schottische Wildnis. Die Kinder ziehen in kleinen Gruppen los (je nach Alter mit Begleitung) und folgen einer Spur, die durch Wälder, Wiesen oder entlang eines Baches führt.

Unterwegs gibt es verschiedene Stationen. Beim Windbaum müssen die Gruppen stillstehen, lauschen und eine Minute lang alle Geräusche aufschreiben oder beschreiben wie echte Spurenleser*innen. Beim Nebelpfad wurde mit Tüchern oder Verkleidung ein kleiner Abschnitt neblig gemacht. Die Gruppe tastet sich hindurch ganz langsam und darf sich nur leise verständigen. Die Idee: Unsichtbares wahrnehmen lernen. Am Ende des Wegs wartet ein kleiner See oder eine große Pfütze – symbolisch als “Loch Ness”. Dort finden die Gruppen das “Nessie-Wesen”: ein großes selbstgebasteltes Wesen aus Stoff, Recyclingmaterial oder Holz, das freundlich lächelt und auf dem Wasser treibt oder am Ufer liegt.

Die Idee: Das Monster ist gar nicht gefährlich, sondern missverstanden. Die Kinder dürfen dem Wesen einen Namen geben oder einen Wunsch ins Wasser legen (z. B. auf einem Zettel in einer Flasche oder einem Papierboot). Dann kehren sie langsam zurück ins Lager. Der späte Nachmittag ist frei: Wer möchte, kann basteln wie eigene Clanwappen oder Stoffbänder mit schottischem Muster oder sich für den Abend vorbereiten. 

Abend-Gestaltung

Die Teilnehmenden versammeln sich am “Hügel der Geschichten” (eine kleine Wiese, ein Hügel, ein ruhiger Ort), wo die Betreuenden alte Legenden erzählen: von tapferen Highland-Krieger*innen, von den Feen der Hebriden oder vom Zauber der Steinkreise. Die Geschichten können frei erzählt oder vorgelesen werden, gern dramatisch oder flüsternd. Wer möchte, kann ein Teil der Erzählung sein, mit kleinen Rollen, Umhängen oder einer Laterne. Für jüngere Kinder darf die Geschichte freundlich enden. Für ältere kann sie offener, geheimnisvoller sein.

Abendessen

Das Abendessen ist einfach gehalten. Belegte Brote, Rohkost, vielleicht ein Kräuterquark runden den Abend ab. Wer im Thema bleiben möchte, bietet einen warmen Apfel-Hafer-Topf als Nachtisch an mit Zimt und etwas Butter, angelehnt an schottische Nachspeisen. Es darf auch eine “Teezeremonie” geben mit Kräutertee im Kerzenlicht. 

Tagesabschluss 

Der Tag endet mit einem Lagerfeuer. Hier dürfen Lieder gesungen werden, ob mit Gitarre oder ohne, ob schottisch oder frei. Vielleicht wird ein eigenes Lagerfeuerlied erfunden. Alternativ kann eine “Nachtwache am Loch Ness” eingerichtet werden: Ein kleiner Bereich, den jeweils zwei Kinder für zehn Minuten bewachen mit Taschenlampe und einer Liste, was sie in der Dunkelheit sehen. Die Älteren dürfen länger am Feuer sitzen, die Jüngeren gehen früher in die Zelte. Für alle gilt: Der Tag endet ruhig und mit einem Gefühl von Weite, Nebel und Geschichten.

Hinweise

Die Gruppeneinteilung in “Clans” kann den ganzen Tag begleiten, muss aber nicht zu streng sein. Ziel ist Identifikation, nicht Wettbewerb. Auch bei sportlichen Aktionen steht immer das Erlebnis im Vordergrund, nicht die Leistung. Wichtig ist, dass Ruhephasen zwischen den Programmteilen bewusst eingeplant werden. Ein Schottlandtag darf auch mal neblig und ruhig sein – das gehört dazu.

Material:
– Stoffe mit Karo-Muster (Tartan), alte Decken oder Tücher
– Dudelsackmusik vom Smartphone/Lautsprecher
– leichte Holzstäbe, Rundhölzer, Seile
– Naturmaterialien für Stationen (Tannenzapfen, Moos, Wasser)
– großes “Nessie-Wesen” (kann vorher mit Teilnehmer*innen gebaut werden)
– Laternen, Teelichter, Taschenlampen
– Papier und Stifte für Wünsche, Karten oder Wappen
– Musikinstrumente wie Gitarre oder Trommel
– Wasserfarbe oder Schminke für kleine Clan-Symbole
– Becher für Teezeremonie
– Material für das Lagerfeuer

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Daniel
Daniel
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