1-Minuten Impuls: “Der Trinker” zum Thema “Schwachen helfen und daraus selbst Kraft ziehen”

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Max war ein Einzelgänger. Jeden Tag, wenn er in die Schule ging, lief er durch den Park. Einige Meter weiter, auf einem kleinen Rasenabschnitt, stand eine Parkbank, auf der jeden Tag ein Mann saß. Er trug heruntergekommene Kleidung, einen unförmigen Hut und ausgetretene Schuhe. Überhaupt machte er den Eindruck, als ginge es ihm nicht besonders gut. Auch schien er keine Freunde zu haben, denn Max sah ihn immer nur alleine da sitzen. Irgendwie tat ihm der Mann leid. Doch Max’ unempathische, rücksichtslose Schulkameraden sahen das offenbar anders. Sie lachten über ihn und riefen ihm unschöne Dinge zu. Doch der Mann schien sie überhaupt nicht wahrzunehmen.

Heute, nach der Schule, würde Max einfach mal auf den Mann zugehen und ihn ansprechen. Das hatte er sich fest vorgenommen. Denn er wollte zu gerne wissen, warum er dauernd auf dieser Bank hockte. Tatsächlich fasste sich der Junge ein Herz und setzte sich nach Unterrichtsschluss zu dem Mann auf die Bank. Er bemerkte, dass der Mann nach Alkohol roch. Aber Max sagte nichts. 

“Hast du kein Zuhause?” wollte Max wissen. “Nein”, sagte der Mann. “Meine Frau ist schwer krank geworden und nach recht kurzer Zeit verstorben. Ich habe sie unendlich geliebt. Bin mit ihrem Tod nicht fertiggeworden. Wollte auch nicht mehr leben. Da bin ich mit dem Trinken angefangen. In der Konsequenz habe ich meine Arbeit verloren, und mein Vermieter hat mir die Wohnung gekündigt.”

Max war zutiefst betroffen von dem Leid des Mannes. Er fragte ihn, ob er morgen wieder zu ihm kommen dürfe. Der Mann blickte ihn erstaunt an und sagte: “Ja, das würde mich freuen.” Und so trafen sich die beiden ab sofort täglich. Zwischen ihnen beiden entstand eine Freundschaft, die sehr außergewöhnlich war. Jedes Mal, wenn Max zur Parkbank kam, leuchteten die Augen des Obdachlosen glücklich. Endlich interessierte sich jemand für ihn. Und Max genoss das gute Gefühl, einem Menschen, mit dem es das Leben bisher nicht so gut gemeint hatte, Wertschätzung und Respekt entgegenbringen zu können – und noch dazu viele spannende Dinge von ihm zu lernen.

Fazit:
Manchmal kostet es Überwindung, Menschen zu helfen. Doch das, was entstehen kann, wenn diese Hürde überwunden wurde, fühlt sich an wie ein “magisches Power-Paket”, von dem alle Beteiligten nachhaltig profitieren.

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Daniel
Daniel
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