Was hat der IDAHOBIT mit Jugendarbeit zu tun?

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Am 17. Mai ist IDAHOBIT – der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Ein Tag, der queere Lebensrealitäten sichtbar macht und gegen Diskriminierung sensibilisiert. Doch was bedeutet das für die Jugendarbeit? Und wie können Jugendleiter*innen diesen Tag in ihrer Praxis aufgreifen?

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Warum der IDAHOBIT für die Jugendarbeit relevant ist

In der Jugendarbeit geht es um mehr als Freizeitgestaltung – sie ist Bildungsort, Beziehungsgeschehen und sozialer Raum. Kinder und Jugendliche kommen mit ihren Fragen, ihrem Alltag und ihrer Identität. Queere junge Menschen erleben in diesen Räumen oft Unsichtbarkeit, Abwertung oder offene Ablehnung. Der IDAHOBIT schafft Aufmerksamkeit für genau diese Erfahrungen – und ist ein guter Anlass, sich im Leitungsteam und mit der Gruppe mit Vielfalt und Diskriminierung auseinanderzusetzen.

Worum geht’s konkret?

Der IDAHOBIT erinnert an den 17. Mai 1990, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen hat. Heute steht dieser Tag weltweit für den Einsatz gegen queerenfeindliche Einstellungen – in Gesellschaft, Bildung, Medien und Jugendarbeit. Er ruft dazu auf, Haltung zu zeigen.

Jugendarbeit als Raum für Vielfalt

Jugendarbeit kann für queere Jugendliche Schutzraum oder Risikoort sein. Entscheidend ist, wie Leitungsteams mit Vielfalt umgehen: Wird Sprache inklusiv gedacht? Gibt es klare Regeln gegen Diskriminierung? Werden unterschiedliche Lebensrealitäten mitgedacht?

Eine queersensible Jugendarbeit muss nicht perfekt sein – aber bewusst. Der IDAHOBIT ist eine Chance, kleine Zeichen zu setzen: durch ein Plakat, eine Gesprächseinheit, eine Regenbogenflagge im Gruppenraum oder durch das Thematisieren von Geschlechtervielfalt in Spielen und Methoden.

Mehr Impulse und Tipps für eine diversitäts-sensible Jugendarbeit findest du hier im Blog.

Impulse für die Praxis

Mögliche Aktionen zum IDAHOBIT:

  • Regenbogen-Fußabdruck: Queere Vorbilder oder Begriffe auf bunte Fußspuren schreiben und im Gruppenraum auslegen
  • „Was bedeutet Vielfalt für dich?“ – Kreative Einheit mit Karten, Statements oder Zeichnungen
  • Sichtbar machen: Queersensible Sprache in Gruppeninfos oder Elternbriefen etablieren
  • Gesprächsanlass: Warum braucht es einen Tag wie den IDAHOBIT?
  • Safe Space sichtbar machen: Regenbogen- oder Trans*-Sticker an der Tür, inklusives Plakat, gemeinsame Gruppenregeln gegen Diskriminierung
  • Kollaborative Playlist mit Songs queerer Künstler*innen

Reflexionsfragen fürs Leitungsteam

  • Welche Bilder und Begriffe nutzen wir in der Gruppenstunde – sind sie wirklich inklusiv?
  • Welche Erfahrungen könnten queere Jugendliche in unserer Gruppe machen – wo erleben sie Anerkennung, wo vielleicht Ausschluss?
  • Wie sprechen wir über Geschlecht und Liebe? Welche Normen geben wir (unbewusst) weiter?
  • Welche Signale senden wir als Team – und welche wollen wir senden?
  • Wie gehen wir mit diskriminierenden Aussagen oder Witzen um?
  • Was brauchen wir selbst, um uns sicher im Umgang mit dem Thema zu fühlen?

Der IDAHOBIT ist kein Pflichttermin – aber eine Gelegenheit. Eine Gelegenheit, Haltung sichtbar zu machen, junge Menschen in ihrer Vielfalt ernst zu nehmen und die Jugendarbeit zu dem zu machen, was sie sein will: ein Raum für alle.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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