Abschied nehmen in der Jugendarbeit

Übergänge gestalten: Wenn Jugendleiter*innen gehen

Der Abschied von Jugendleiter*innen stellt eine besondere Herausforderung dar, da er nicht nur emotionale, sondern auch organisatorische Veränderungen mit sich bringt. Dieses Kapitel befasst sich mit der verantwortungsvollen Übergabe von Aufgaben und Wissen, der Vorbereitung der Gruppe auf den Leitungswechsel sowie der Selbstreflexion und dem persönlichen Abschluss für euch als scheidende Jugendleiter*innen.

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Verantwortungsvolle Übergabe von Aufgaben und Wissen

Eine gründliche Übergabe ist entscheidend für die Kontinuität und das Wohlergehen der Gruppe. Es ist wichtig, dass ihr den Übergabeprozess so früh wie möglich beginnt, idealerweise mehrere Monate vor eurem Weggang. Erstellt eine umfassende Dokumentation, die wichtige Informationen, Abläufe und Kontakte zusammenfasst. Dies kann in Form eines Handbuchs oder einer digitalen Dokumentation geschehen.

Gebt euren Nachfolger*innen die Möglichkeit, euch bei euren Aufgaben zu begleiten und zu beobachten. Dieses “Shadowing” ermöglicht es ihnen, einen tieferen Einblick in eure Arbeit zu gewinnen. Übergebt Verantwortlichkeiten schrittweise, damit eure Nachfolger*innen nicht überfordert werden. Baut regelmäßige Feedbackschleifen ein, um Rückfragen und Klärungen zu ermöglichen.

Teilt eure Netzwerke, indem ihr eure Nachfolger*innen wichtigen Kontaktpersonen vorstellt und bestehende Kooperationen erklärt.

Erstellt zudem einen Notfallplan, der aufzeigt, wie eure Nachfolger*innen in unerwarteten Situationen vorgehen können und wer als Ansprechperson zur Verfügung steht.

Vorbereitung der Gruppe auf den Leitungswechsel

Der Wechsel in der Leitung kann für die Gruppenmitglieder verunsichernd sein. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, ist offene Kommunikation entscheidend. Informiert die Gruppe frühzeitig über den bevorstehenden Wechsel und erklärt die Gründe dafür. Schafft Raum für Fragen und Sorgen, indem ihr die Gruppenmitglieder ermutigt, ihre Gedanken und Gefühle zum Leitungswechsel zu äußern.

Organisiert ein Treffen, bei dem sich die neuen Jugendleiter*innen vorstellen und mit der Gruppe in Kontakt kommen können. Plant gemeinsame Aktivitäten, die sowohl die aktuelle als auch die neue Leitung einbeziehen, um einen sanften Übergang zu ermöglichen. Betont dabei die Kontinuität, indem ihr hervorhebt, welche Aspekte der Gruppenarbeit gleich bleiben werden. Dies vermittelt Sicherheit in Zeiten der Veränderung.

Ermutigt die Gruppe, den Wechsel als Chance für neue Ideen und Entwicklungen zu sehen. Eine Übergangszeremonie, an der die ganze Gruppe teilnehmen kann, kann den Prozess symbolisch abrunden und allen Beteiligten einen klaren Übergang signalisieren.

Selbstreflexion und persönlicher Abschluss für Jugendleiter*innen

Als scheidende Jugendleiterinnen ist es wichtig, dass ihr euch Zeit für eure eigene Reflexion und euren persönlichen Abschluss nehmt. Haltet Rückschau auf eure Zeit als Jugendleiterin. Fragt euch: Was habt ihr gelernt? Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert? Welche Erfolge konntet ihr feiern? Diese Reflexion hilft euch, eure Erfahrungen zu verarbeiten und wertzuschätzen.

Holt euch Feedback sowohl von der Gruppe als auch von Kollegen ein. Konstruktive Rückmeldungen können euch wertvolle Einsichten für eure persönliche und berufliche Entwicklung geben. Nehmt euch auch die Zeit, allen zu danken, die euch in eurer Rolle unterstützt haben. Dankbarkeit auszudrücken ist nicht nur für die anderen wichtig, sondern kann auch euch selbst beim Abschließen helfen.

Überdenkt eure persönlichen Ziele und überlegt, wie die Erfahrungen als Jugendleiter*in eure Zukunft beeinflussen könnten. Plant ein persönliches Ritual oder eine Aktivität, die euch hilft, emotional abzuschließen. Dies könnte ein Spaziergang an einem besonderen Ort, das Schreiben eines Briefes an euch selbst oder eine kleine Feier mit engen Freunden sein.

Setzt klare Grenzen für die Zeit nach eurem Weggang. Entscheidet bewusst, wie viel Kontakt ihr zur Gruppe halten möchtet und kommuniziert dies deutlich. Scheut euch nicht, Unterstützung zu suchen, wenn ihr sie braucht. Sprecht mit Freund*innen oder Familie über eure Gefühle zum Abschied.

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Autor*in

Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.