ugendarbeit lebt davon, dass Kinder und Jugendliche Verantwortung übernehmen dürfen. Doch manchmal fällt es uns schwer, wirklich loszulassen. Wir wollen, dass alles klappt, dass es sicher ist, dass niemand scheitert. Und so rutschen wir unbemerkt in Kontrolle – obwohl wir eigentlich stärken wollen.
Empowerment bedeutet das Gegenteil: Vertrauen schenken. Kindern und Jugendlichen zutrauen, mehr zu können, als sie selbst glauben. Es geht nicht darum, sie allein zu lassen, sondern ihnen den Raum zu geben, Erfahrungen zu machen – auch mit Unsicherheiten, mit Fehlern, mit Erfolg.
Wenn ihr immer alles im Griff habt, lernen sie, dass andere für sie entscheiden. Wenn ihr ihnen Freiraum gebt, lernen sie, sich selbst zu vertrauen. Empowerment ist gelebte Ermutigung: „Ich traue dir das zu – und ich bin da, wenn du mich brauchst.“
Gerade in Gruppenarbeit, Freizeiten oder Projekten lohnt sich diese Haltung. Lasst Kinder und Jugendliche eigene Ideen umsetzen, Aufgaben übernehmen, Entscheidungen treffen. Vielleicht läuft nicht alles perfekt – aber genau das ist Lernen in seiner besten Form.
Empowerment bedeutet, nicht Kontrolle abzugeben, sondern Einfluss zu teilen. Es heißt, Macht zu nutzen, um andere zu befähigen. Und wenn Jugendliche erleben, dass ihr ihnen wirklich etwas zutraut, wachsen sie – über sich selbst hinaus und in Gemeinschaft hinein.
❓ Reflexionsfragen
- In welchen Situationen fällt es euch schwer, Kontrolle abzugeben?
- Wann habt ihr erlebt, dass Jugendliche über sich hinausgewachsen sind, weil ihr ihnen etwas zugetraut habt?
- Wie könnt ihr in eurer Gruppenarbeit mehr Verantwortung in die Hände der Jugendlichen legen?

