Über die besondere Stimmung am Abend im Ferienlager
Eine Woche im Sommer: 70 Kinder, 20 Jugendleiter, jeden Tag Spiele, Abenteuer und jede Menge Chaos auf einem Zeltplatz. Fast zehn Jahre lang gehörte das Jahr für Jahr in den großen Ferien zu meinem Leben. Nach dem Ferienlager war vor dem Ferienlager. Es galt eine ganze Zeltstadt zu organisieren. Gespräche mit Vermietern, Eltern und Kinder führen; Spenden auftreiben, Programm entwickeln und einen Speiseplan aufstellen.
Wenn ich an diese Arbeit denke, hatte das auf den ersten Blick wenig mit Gemütlichkeit zu tun. Es bedeutete viel Engagement und das Opfern von einiger freier Zeit. Und doch geht mir bei den folgenden Gedanken das Herz auf: wenn am Ende eines jeden Tages alle am Lagerteuer zusammen kamen und gemeinsam den Tag beschlossen.
Während in der einen Ecke noch gelacht und der Tag ausgewertet wurde, saßen in der anderen Ecke groß und klein, Jungen und Mädchen zusammen und blickten verträumt ins Lagerfeuer. Die einen bereiteten ihr Stockbrot über der heißen Glut zu, die anderen sangen ihre Lieblingslieder – begleitet von der leicht verstimmten Gitarre eines Mitleiters. Wenn es dann irgendwann schwarze Nacht wurde und die Kinder sich in ihre Schlafsäcke verkrachen, dann wusste ich, warum sich die Arbeit der letzten Monate gelohnt es – genau für diese Momente des kleinen Glücks; in trauter Runde oder auch manchmal allein an der vertrauten Wärme des lodernden Lagerfeuers.