Ich mache nunmehr seit 11 Jahren Jugendarbeit. Als ich angefangen habe, war ich 15 Jahre alt und damit noch relativ nahe an der Zielgruppe des eigenen Verbandes dran. Ich wurde ja quasi auch direkt aus der Gruppe heraus als Jugendleiter “angeheuert”. Da war es also noch selbstverständlich, wie die Zielgruppe zu denken und zu wissen, welche Themen sie prägen. Heute ist das etwas anders. Ich bin 25 Jahre alt, Student und wohne auch nicht mehr im selben Ort. Ich lese nicht mehr die gleichen Zeitschriften und besuche auch nicht die gleichen Internetseiten wie Zwölf- oder Fünfzehnjährige.
Wie sehr ist man dann also noch am Puls der Zielgruppe, wenn man sich immer weiter von der Zielgruppe entfernt? Sollte man dann irgendwann aufhören, weil man nicht mehr die gleichen Interessen hat? Nein, denn wenn man erst einmal lange genug dabei ist, hat man viel Herzblut an der Jugendarbeit verloren und so einfach lässt sich eben auch kein Hobby aus dem eigenen Leben streichen. Meine Strategie: sich auch mal überwinden und wieder die Themen aufgreifen, die in der Zielgruppe gerade “in” sind. Ich lese also auch mal BRAVO und habe mich dann letztens doch auch mal durchgerungen und begonnen, die Harry Potter-Filme zu sehen. Der letzte Kino-Film kommt ja bald in die Kinos und damit wird das Thema auch wieder wichtiger. Und ich muss sagen: so schlecht waren die Filme dann doch nicht ;-)
Mein neuester Lesetipp: die Zeitschrift yuno ist die Jugendausgabe des Sterns und erscheint alle zwei Monate. Sie greift ein breites Themenspektrum auf und war wirklich auch für einen jungen Erwachsenen noch eine interessante Lektüre.