Auf den ersten Blick wirkt dieses Kochbuch etwas widersprüchlich. Wozu gibt es ein Kochbuch fast ohne Rezepte? Das Geheimnis liegt in der Zielvorgabe des Buches: es soll nicht zum starren Kochen nach Rezept anleiten. Vielmehr soll es allgemein erklären, wie Kochen und die Zubereitung von Lebensmitteln funktioniert und besser gemacht werden kann. Hand Gerlach, der Autor, ist vielen sicherlich bekannt durch seinen Kolumnen “Kochen ohne Rezept” im SZ-Magazin.
Die einzelnen Kapitel richten sich nach den verschiedenen Tätigkeiten in der Küche: schneiden, rühren, brutzeln, backen, … Unter jedem Kapitel finden sich einzelne Abschnitte, die jeweils zu einer speziellen Zutat oder zu einem besonderen Gericht wichtige Infos für die korrekte Zubereitung liefert. Das beginnt bei der richtigen Schneidweise von Knoblauch, geht über das korrekte Pressen von Kartoffeln für den perfekten und Kartoffelbrei und das ideale Zubereiten von Milchschaum für Kaffeespezialitäten. Dabei wird nicht nur auf die richtige Machart eingegangen, sondern es werden auf chemische bzw. physische Hintergründe erklärt. So lernt man wichtige Küchentricks kennen, die das Essen noch besser lassen werden.
Die Rezepte, die an die einzelnen Erläuterungen anschließen, ermöglichen dann das Gelesene sofort in die Tat umzusetzen. Dabei variiert der Schwierigkeitsgrad der Gerichte deutlich. Es gibt zumeist relativ einfache Gerichte, die sich auch für größere Gruppen kochen lassen und eher aufwändige, die eher für das Dinner zu zweit oder zu viert gedacht sind. Viele Gerichte bedürfen nur normaler Zutaten und lassen sich deshalb auch ohne Extra-Einkauf erledigen.
Zusammenfassung: gut gemachtes Kochbuch mit spannenden Einblicken und Tipps in gutes Kochen. Fürs Ferienlager nicht zwingend notwendig, aber zur Schulung der eigenen Kochkünste definitiv sehr gut geeignet.