Sicherheits-Tipps für Schwimmbadbesuche mit Kinder- und Jugendgruppen

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Ein Schwimmbadbesuch kann für Kinder und Jugendliche ein Riesenspaß sein und eine tolle Aktivität für Gruppenstunden oder Ferienlager darstellen. Damit der Spaß im Wasser aber nicht in Gefahr umschlägt, ist es wichtig, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und sich gut vorzubereiten. In diesem Ratgeber-Artikel geben wir Jugendleiter*innen wertvolle Tipps, um Schwimmbadbesuche mit Kinder- und Jugendgruppen sicher zu gestalten.

1.Vorbereitung des Schwimmbadbesuchs

Information und Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten

Bevor ihr mit eurer Gruppe ins Schwimmbad geht, ist es wichtig, die Erziehungsberechtigten über den geplanten Ausflug zu informieren. Stellt ihnen Informationen über das Schwimmbad, den Zeitrahmen des Besuchs und die geplanten Aktivitäten zur Verfügung. Lasst euch zudem eine schriftliche Einverständniserklärung geben, die bestätigt, dass die Kinder und Jugendlichen am Schwimmbadausflug teilnehmen dürfen und frage Schwimmkenntnisse und -abzeichen ab.

Kenntnis des Schwimmvermögens

Erkundigt euch vor dem Schwimmbadbesuch bei den Teilnehmer*innen und ihren Erziehungsberechtigten über deren Schwimmfähigkeiten. So könnt ihr einschätzen, welche Aktivitäten für die verschiedenen Mitglieder eurer Gruppe geeignet sind und ob zusätzliche Schwimmhilfen oder Aufsicht erforderlich sind.

Auswahl des Schwimmbads und Planung der Aktivitäten

Wählt ein Schwimmbad, das für eure Gruppengröße und die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen geeignet ist. Berücksichtigt dabei verschiedene Aspekte wie beispielsweise die Verfügbarkeit von Rettungsschwimmer*innen, die Tiefe der Becken, die Ausstattung und die Angebote für Kinder und Jugendliche. Plant die Aktivitäten im Vorfeld, sodass ihr während des Schwimmbadbesuchs einen strukturierten Ablauf einhalten könnt. Bedenkt dabei auch, wie (un)übersichtlich das Bad ist und wie ihr die Aufsicht über die Gruppe gewährleisten könnt.

2. Anreise und Ankunft im Schwimmbad

Unter Umständen kann es sinnvoll sein, euren Badbesuch vorab im Schwimmbad anzukündigen, so dass euch spezielle Umkleiden zur Verfügung gestellt werden kann oder das Bad sich auf euch als Großgruppe einstellen kann.

Sichere Anreise

Organisiert eine sichere Anreise zum Schwimmbad, zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln und/oder in Begleitung der Erziehungsberechtigten. Achtet darauf, dass alle Teilnehmer*innen während der gesamten Anreise und Ankunft beaufsichtigt werden und sich an Verkehrsregeln sowie Gruppenregeln halten.

Orientierung im Schwimmbad

Bei der Ankunft im Schwimmbad ist es wichtig, sich zunächst einen Überblick über die Örtlichkeiten zu verschaffen. Zeigt der Gruppe die verschiedenen Bereiche des Schwimmbads, die Umkleidekabinen, die sanitären Anlagen, den Standort von Erste-Hilfe-Ausrüstung und den Treffpunkt für den Fall, dass eine Person verloren geht. Erklärt, in welchen Bereichen des Schwimmbads die Teilnehmer*innen sich aufhalten dürfen und welche Bereiche nicht erlaubt sind.

3. Sicherheitsregeln im Schwimmbad

Allgemeine Regeln

Stellt sicher, dass alle Teilnehmer*innen die allgemeinen Sicherheitsregeln im Schwimmbad kennen und befolgen:

  • Nicht rennen auf den Gehwegen rund um die Becken
  • Nicht schubsen oder andere ins Wasser werfen
  • Keine gefährlichen Gegenstände ins Schwimmbad mitbringen
  • Bei Gewitter das Wasser sofort verlassen
  • Immer auf die Anweisungen der Rettungsschwimmer*innen, des Badpersonals und Betreuer*innen hören

Spezifische Regeln für verschiedene Bereiche

Jeder Bereich im Schwimmbad kann unterschiedliche Sicherheitsanforderungen haben. Hier sind einige Beispiele:

  • Nichtschwimmerbecken: Achtet darauf, dass sich nur Nichtschwimmer*innen oder Schwimmer*innen mit Schwimmhilfen in diesem Bereich aufhalten.
  • Schwimmerbecken: Schwimmer*innen sollten darauf achten, dass sie genügend Abstand zu Nichtschwimmer*innen halten, um Kollisionen zu vermeiden.
  • Sprungtürme und Rutschen: Hier kann es besondere Anforderungen wie Mindestgröße, -alter oder -gewicht geben. Beachtet die Wartezeiten und stellt sicher, dass die Teilnehmer*innen die Regeln für das Anstellen und Rutschen befolgen.
  • Whirlpools und Saunen: Diese Bereiche sind möglicherweise nicht für alle Altersgruppen geeignet. Achtet auf die Altersbeschränkungen und die maximale Aufenthaltszeit.

4. Aufsicht und Betreuung

Betreuungsschlüssel und Aufsichtsplan

Stellt sicher, dass ihr genügend Betreuer*innen habt, um die Gruppe angemessen zu beaufsichtigen. Informiert euch über die gesetzlichen Vorgaben zum Betreuungsschlüssel für euer Bundesland und eure Altersgruppe. Erstellt einen Aufsichtsplan, der die verschiedenen Bereiche des Schwimmbads und die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen berücksichtigt.

Schwimmhilfen und Schwimmwesten

Teilnehmer*innen, die noch nicht sicher schwimmen können, sollten Schwimmhilfen oder Schwimmwesten tragen. Achtet darauf, dass die Schwimmhilfen richtig angelegt sind und den Sicherheitsstandards entsprechen.

Buddy-System

Führt u.U. ein Buddy-System ein, bei dem sich die Teilnehmer*innen gegenseitig im Auge behalten und aufeinander aufpassen. So könnt ihr sicherstellen, dass niemand allein im Wasser ist oder verloren geht.

5. Erste Hilfe und Notfälle

Erste-Hilfe-Ausrüstung und Notrufnummern

Stellt sicher, dass ihr über eine gut ausgestattete Erste-Hilfe-Tasche verfügt und dass alle Betreuer*innen wissen, wo diese aufbewahrt wird. Informiert euch über die Notrufnummern und den Standort des nächsten Defibrillators.

Erste-Hilfe-Kenntnisse

Alle Betreuer*innen sollten über grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse verfügen und in der Lage sein, bei Bedarf Erste Hilfe zu leisten. Prüft regelmäßig die Gültigkeit eurer Erste-Hilfe-Zertifikate und besucht Auffrischungskurse.

6. Nach dem Schwimmbadbesuch

Sicheres Verlassen des Schwimmbads

Achtet darauf, dass alle Teilnehmer*innen das Schwimmbad sicher verlassen und wieder trockene Kleidung anziehen. Stellt sicher, dass niemand zurückbleibt und alle persönlichen Gegenstände eingesammelt werden.

Feedback und Reflexion

Nach dem Schwimmbadbesuch ist es hilfreich, den Ausflug gemeinsam mit der Gruppe und den Betreuer*innen zu reflektieren. Besprecht, was gut gelaufen ist und wo es möglicherweise Verbesserungspotenzial gibt. So könnt ihr bei zukünftigen Schwimmbadbesuchen noch besser auf die Bedürfnisse und Sicherheit der Teilnehmer*innen eingehen.

7. DLRG-Tipps für sicheres Schwimmen

  • Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten;
  • Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben;
  • Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere sind gefährliches Spielzeug und können leicht abgetrieben werden;
  • Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden;
  • Unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Erkundigen Sie sich vor dem Bad bei einheimischen Fachleuten über besondere Gefahren und die örtlichen Notrufmöglichkeiten;
  • Im Frühsommer sind die Gewässer in der Regel noch kalt. Dies gilt insbesondere für tiefe Gewässer wie Baggerseen. Das Bad kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden;
  • Nie in unbekannte Gewässer springen. Nur an ausgewiesenen Sprungbereichen ins Wasser springen. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach sich ziehen;
  • Verlassen Sie bei Gewitter das Wasser sofort. Es besteht Lebensgefahr;
  • Das Bad in Flüssen ist besonders gefährlich. Strömungen, Brückenpfeiler, Sogwirkungen, Unterwasserhindernisse, und Fahrrinnen mit Freizeit- und Berufsschifffahrt bilden unkalkulierbare Risiken; –
  • Achtung beim Badeurlaub an europäischen Meeren: Gezeiten und nicht erkennbare Strömungen und Unterströmungen sowie starke ablandige Winde können auch gute Schwimmer in Lebensgefahr bringen;
  • Trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol und vermeiden Sie ein Bad unmittelbar nach dem Essen.
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Daniel
Daniel
Hallo, schön, dass du hier vorbeischaust. Ich bin der Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog und bin seit über 10 Jahren in der Jugendarbeit aktiv, habe viele Jahre einen Verband geleitet und blogge hier über meine Erfahrungen aus mehr als 100 Freizeittagen und 200 Gruppenstunden. Meine besten Spiele und Ideen sind als Bücher erschienen.

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Daniel
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